Wichtig zu wissen: Von den Übernommenen

Nr. 12 –

Ruedi Widmer über die EU-Verhandlungen, Weltkriegslosigkeit und Ski alpin

Die Wahlen in Russland sind vorbei, das russische Volk wählt mit 88 Prozent (HH) den Amtsinhaber Wladimir Putin. Das klingt erschreckender, als es ist. Denn Wladimir Putin sei (wörtlich) «nicht an einem Weltkrieg interessiert». Damit reiht er sich ein in eine illustre Schar grosser Führer, die auch lieber alles ohne Weltkrieg eingenommen hätten (Hitler, Mussolini, Hirohito). Kriege gibt es ja nur, weil sich die Übernahmekandidaten wehren. Die friedlichen Einnahmen Böhmens und Mährens sowie Österreichs durch das Deutsche Reich gingen weitgehend kriegsfrei über die Bühne. Wichtig ist bei solchen Besitzwechseln, dass auch auf der Seite der Übernommenen die richtigen Leute an den Schalthebeln sitzen und die Übernahme gut vorbereitet ist.

Europa schickt sich an, friedliche Übernahmen durch Russland zu ermöglichen, ohne dass ein Weltkrieg nötig ist, zum Beispiel durch Le Pen (F), Höcke (D). Wie werden sich unsere Rechten bei einer russischen Anfrage in Bern verhalten? Manche fänden sicher auch, das könne man ohne «Blutbad» (Trump) über die Bühne bringen. Die Russen müssen sich aber beeilen, schliesslich droht die EU, die Schweiz «aufzufressen», wie die grösste Partei der Schweiz in ihrem Abstimmungskampf gegen Verhandlungen mit der EU verlauten lässt.

Die Schweizer Delegation hat es mit EU-Chefunterhändler Richard Szostak zu tun. Cassis schickt den Schweizer Chefunterhändler Patric Franzen nach Brüssel. Ich hingegen schlage den Zürcher Chefunterländer Claudio Zanetti (SVP Bülach) vor, Schweizer Abgeordneter der Werteunion des deutschen Agitators Hans-Georg Maassen, damit die Verträge so richtig schweizerisch herauskommen. Zac1967, wie sich der Mann auf Twitter, vormals Raider, nennt, könnte die Verhandlungen unmerklich dahingehend «drehen», dass die Schweiz die EU, vormals EG, übernimmt, und das erst noch ohne Weltkrieg.

Würde das gesamte EU-Gebiet der Schweiz zugeschlagen (Putin gibt grünes Licht), könnte der ruinöse Steuerwettbewerb der Schweiz auf die Kantone Deutschland, Frankreich, Luxemburg, Spanien und wie sie alle heissen ausgeweitet werden. Es gäbe auf einen Schlag viel weniger Ausländer, weil alle ja schon in der Schweiz drin wären, auch wenn sie in Deutschland wohnen, und in der Schweiz liebt man die Deutschen vor allem dann, wenn sie in der sächsischen Schweiz Asylbewerber jagen (weniger, wenn sie am Meeting in Zürich gewandter sprechen als der Kuhbanker vom CH-Ochsen), und zum Einkaufen ist Deutschland auch gut (Jestetten, Konstanz, Lörrach u. a.), aber sonst ist das ein gescheiterter Staat mit den grünen Kriegsverbrechern und Waffennärrinnen wie Strack-Zimmermann und der ganzen linken Nato-Bande, die die Bauern ausnehmen und ihre Felder mit Windrädern unfruchtbar machen.

Den Sellner mit seinem Bestsellner müsste man nicht ausschaffen, weil er Inländer wäre, und obwohl wir es mit Gut-Behrami und Odermatt nicht nötig haben, würde der ganze Austria-Skizirkus heim ins Heimetli geholt. Schliesslich wurde der Alpinski im Kanton Glarus erfunden. Christof Iselin, der erste Chef des ersten Skiklubs der Schweiz (Glarus, 1893), brachte Ski aus Norwegen mit, der Schreiner Melchior Jakober von der Schreinerei Leuzinger benutzte sie als Vorlage für die ersten Ski, die an der Landi 1896 gezeigt wurden.

Doch innovativer Unternehmergeist ist heute weitgehend verpönt in der Schweiz (Ausnahme Twint, vormals Twix), und schon heute kann sich der Mittelstand keine Kinder mehr leisten, weil alles teurer wird und vieles davon zudem Schund und Quatsch ist. Die Partei von Oligarchin und Unternehmerin Martullo-Blocher kämpft wie verrückt gegen das Stromgesetz. Warum, weiss niemand. Es ist wohl eher so eine Gefühlssache, wahrscheinlich wollen sie wieder ein teures urchiges Atomkraftwerk aus den 1960er Jahren und Putins Gas.

Ruedi Widmer (Winterthur) kommt problemlos ohne Weltkriege aus.