Gleichstellung an der Uni: Verhaltene Freude

Nr. 44 –

Die Universität Zürich feiert 25 Jahre Gleichstellung – und auch hier gibt es eine ernüchternde Bilanz zu vermelden. Seit 1989 werden Akademikerinnen an der Uni Zürich institutionell gefördert, doch je weiter es auf der Karriereleiter nach oben geht, desto kleiner wird der Frauenanteil. Zwar sind heute die Studentinnen mit 58 Prozent in der Mehrheit, aber nur jede fünfte Professur wird von einer Frau besetzt.

Noch ärger sieht es in der Universitätsleitung aus. Dort sind alle fünf Mitglieder Männer. Eine Rektorin hat es in der 181-jährigen Geschichte der Universität Zürich bisher nur einmal gegeben und auch da nur für kurze Zeit: Von 1982 bis 1983 war die Physikprofessorin Verena Meyer im Amt.

1989, als die Gleichstellungsarbeit an der Uni begann, überreichten mehrere Professorinnen dem damaligen Rektor ein Positionspapier, in dem sie forderten, dass Frauen besser in den akademischen Betrieb integriert werden müssen. Bis 2016 soll nun der Anteil der Professorinnen mit einem neuen Projekt auf 25 Prozent erhöht werden. Das sei «ambitioniert, aber realistisch», sagt Elisabeth Maurer, Leiterin der Abteilung Gleichstellung. 1989 betrug der Anteil Professorinnen knapp 2,5 Prozent.