Politour

Nr. 4 –

Finanzkrise

Im Rahmen der Tour de Lorraine 2015 werden Filme über Geld und Wirtschaft gezeigt:

Rainer Voss, Investmentbanker im Ruhestand, erzählt im Dokumentarfilm «Master of the Universe» von Marc Bauder (Deutschland 2013), wie es im Inneren der Banken zur Zeit des Aufschwungs zuging, was in «Trading Rooms» und bei den «Deal Makers» passierte und wie es seiner Meinung nach zur Finanzkrise kommen konnte.

«Der Schein trügt» von Claus Strigel (Deutschland 2009) ist eine Abenteuerreise an die Ränder des globalen Geldsystems. Neben Wissenschaftlern, Ökonomen und Endzeit-Apokalyptikern kommen in diesem Dokfilm Menschen zu Wort, die Alternativen zum derzeitigen System aufbauen.

Wall Street, New York, 1929: Fallende Aktienkurse, geplatzte Kredite und Entlassungen in Handelsunternehmen und Fabriken auf der ganzen Welt treiben die Menschen in bitterste Armut. Der dokumentarische Spielfilm «Der Schwarze Freitag» aus dem Jahr 1966 von August Everding zeichnet die Geschehnisse rund um diese Krise nach.

Berlin, Anfang der 1930er Jahre: Elend und Arbeitslosigkeit. Aus Verzweiflung stürzt sich ein junger Mann aus dem Fenster, nachdem er den Tag wieder vergeblich damit verbracht hat, nach Arbeit zu suchen. Seiner Familie wird kurz darauf die Wohnung gekündigt. Sie zieht in die Zeltkolonie «Kuhle Wampe». Der Spielfilm «Kuhle Wampe oder: Wem gehört die Welt», von Slatan Dudow (Deutschland 1932), der in der Nacht auf den Sonntag gezeigt wird, entstand unter politischer Repression und wurde kurz nach seiner Uraufführung von der deutschen Zensur verboten.

Bern Kino in der Reitschule, Neubrückstrasse 8.
 «Der Schein trügt»: Fr, 23. Januar 2015, 20.30 Uhr, und Sa, 24. Januar 2015, 21 Uhr.
 «Master of the Universe»: Fr, 23. Januar 2015, 22.30 Uhr, und Sa, 24. Januar 2015, 19.15 Uhr.
 «Der Schwarze Freitag»: Sa, 24. Januar 2015, 22.50 Uhr.
 «Kuhle Wampe»: So, 25. Januar 2015, 1 Uhr.

Geschlechterfragen

Geschlechterrollen definieren, was «Mannsein» und «Frausein» bedeutet. Sie führen zu Vorurteilen sowie Diskriminierung, und sie haben Folgen: für die Berufswahl von jungen Menschen und für die Arbeitsteilung. Woher kommen Rollenbilder? Wie können wir sie verändern? Dies diskutieren die Historikerin Caroline Arni, der Philosoph Dominique Künzle, der Sozialarbeiter Beat Ramseier und die Sozialpsychologin Sabine Sczesny; Moderation: Jennifer Khakshouri.

Zürich Stadthaus, Musiksaal, Stadthausquai 17, 
Do, 29. Januar 2015, 19 Uhr (anschliessend Apéro).

Guatemala

2013 wurde Guatemalas ehemaliger Staatspräsident Ríos Montt wegen Völkermord und Kriegsverbrechen, die in seiner Regierungszeit begangen wurden, zu einer langjährigen Gefängnisstrafe verurteilt. Doch zehn Tage später wurde das Urteil vom Verfassungsgericht aufgehoben. Barbara Klitzke hat als Menschenrechtsbeobachterin letztes Jahr ZeugInnen begleitet, die die Gräueltaten vor dreissig Jahren erlebt und im Prozess ausgesagt haben. Sie wird von ihren Begegnungen berichten.

Zürich Hirschengraben 50, Mo, 26. Januar 2015, 19 Uhr.

Klimawandel

Im Rahmen der Ausstellung «Wir essen die Welt» über Genuss, Geschäft und Globalisierung hält Reto Knutti vom Institut für Atmosphäre und Klima an der ETH Zürich einen Vortrag über den Klimawandel.

Vaduz Landesmuseum, Städtle 43. Vortrag: 
Mi, 28. Januar 2015, 18 Uhr. Letzte Führung: 
So, 8. Februar 2015, 11 Uhr. Ausstellung bis 22. Februar 2015.

Krieg

Wird das sogenannte humanitäre Kriegsvölkerrecht modernen Konflikten überhaupt noch gerecht? Wie können ZivilistInnen, Gefangene und Verletzte geschützt werden? Armin Köhli, Mitarbeiter der NGO Geneva Call, diskutiert die Prinzipien des Völkerrechts.

Zürich Autonome Schule, Bachmattstrasse 59, 
Do, 29. Januar 2015, 20 Uhr.

Palästina/Israel

Die Ethnologin Muriel Esposito hält im Rahmen des Zürcher Café Palestine einen Vortrag über Militärdienstverweigerung in Israel.

Zürich Quartierzentrum Aussersihl, Hohlstrasse 67, So, 25. Januar 2015, 18 Uhr.

Im Berner Café Palestine wiederum ist SP-Nationalrat Carlo Sommaruga zu Gast und spricht über die politischen, wirtschaftlichen, militärischen und kulturellen Beziehungen der Schweiz zu Israel und wieweit sie ihre Möglichkeiten nutzt, sich für die Rechte der PalästinenserInnen einzusetzen.

Bern Brasserie Lorraine, Quartiergasse 17, 
Mo, 26. Januar 2015, 19 Uhr.

Radioaktivität

Die wissenschaftliche Zeichnerin Cornelia Hesse-Honegger sammelte nach dem AKW-Unfall von Tschernobyl in Gebieten, die von der radioaktiven Wolke verseucht worden waren, und im Umfeld von Atomanlagen Wanzen. Sie untersuchte über 16 000 Tiere und kam zum Schluss, dass der Niederschlag in Schweden und in der Schweiz Deformationen bei Wanzen, Fruchtfliegen sowie Pflanzen verursacht hatte. Sie wird über ihre Arbeit sprechen.

Zürich Kirchgemeindezentrum Hottingen, Asylstrasse 36, Sa, 24. Januar 2015, 11 Uhr.

Sri Lanka

Im Mai 2009 endete in Sri Lanka der Bürgerkrieg. Unter ihm hat vor allem die tamilische Minderheit des Landes gelitten. «Aufbruch in eine neue Zukunft? Alltag nach dem Bürgerkrieg in Sri Lanka» ist eine Ausstellung mit Fotografien von Walter Keller. Keller beschäftigt sich seit Mitte der siebziger Jahre mit Südasien. Er wird an der Vernissage einen Vortrag halten. In der Woche darauf findet die Veranstaltung «Tamilischer Alltag bei uns und in Sri Lanka» statt. Es gibt ein Podium, Tanz und Chai mit tamilischem Gebäck.

Zollikofen Reformiertes Kirchgemeindehaus, Lindenweg 3, Do, 22. und 29. Januar 2015, jeweils 19 Uhr. Ausstellung bis 13. Februar 2015, Mo–So, 9–21 Uhr, 
Sa, 24. Januar 2015, geschlossen.