Agenda

Nr. 21 –

Die Schule der Zukunft

Sie haben Namen wie Tiraphong oder Jelena, Arlind oder Estelle, Benjamin oder Finix. Und sie entwerfen den Stundenplan der Zukunft. Für die «Schools of Normal» hat sich Peter Kastenmüller vom Theater Neumarkt mit über hundert Zürcher SchülerInnen zusammengetan, um das, was wir Schule nennen, über den Haufen zu werfen. Eine Schulstunde dauert hier nur dreizehn Minuten, und das Publikum wird von SchülerInnen unterrichtet, die sich als Lehrpersonen ausgeben.

«Schools of Normal» in: Zürich Sekundarschule Feldstrasse, Feldstrasse 89. Fr/Sa, 27./28. Mai 2016, Mo–Fr, 30. Mai bis 3. Juni 2016, jeweils 18 Uhr. Karten: www.theaterneumarkt.ch.

Florian Keller

Iranisches Kino in Zürich

Bringt ja nichts, sich über ein kulturelles Überangebot zu ärgern, aber schön wärs trotzdem, wenn sich die drei Filmfestivals, die sich an diesem Wochenende drängeln, künftig besser absprechen würden. Neben dem Videoex in Zürich und dem Bildrausch in Basel – mit dem Iraner Mani Haghighi als Ehrengast – gibts in Zürich noch mehr iranisches Kino. Der emeritierte Statistikprofessor Yadolah Dodge will mit seinem 2. Iranian Film Festival vor allem kulturelle Brücken schlagen. Er hat dazu drei Kurzfilmprogramme und neunzehn Filme versammelt, viele davon preisgekrönt am Fajr-Filmfestival in Teheran. Eröffnet wird das Festival allerdings von einem Schweizer Film: Susanne Meures zeigt ihren jüngst in Nyon ausgezeichneten Dokumentarfilm «Raving Iran» über das Leben zweier DJs in Teheran, die mit ihrer Liebe zum Techno viel aufs Spiel setzen – bis sie an die Zürcher Street Parade eingeladen werden.

2. Iranian Film Festival in: Zürich Kino Houdini und Riffraff, Do–Mi, 26. Mai bis 1. Juni 2016. Genaues Programm unter www.iranianfilmfestival.ch.

Florian Keller

Mit den Füssen denken

Die Schauspielerei sei kein Beruf für eine Frau, meinte die Grossmutter von Patrícia Flores, die bei ebendieser Grossmutter in Brasilien aufwuchs. Als die Enkelin ihren Berufswunsch in die Realität umsetzte, zerbrach die Beziehung zwischen den beiden. Mittlerweile lebt Flores als Tänzerin in der Schweiz, und ihre persönliche Geschichte hat sie als Ausgangspunkt für ihr Projekt «Verlieren Gewinnen bedeutet, mit den Füssen zu denken» gewählt. In ihrer autobiografischen Soloperformance in einer Choreografie von Lucía Baumgartner unter der Regie von Magdalena Nadolska tanzt und spielt Flores ihre Familien- und Migrationsgeschichte, thematisiert Identität und Heimat und dekonstruiert Klischees.

«Verlieren Gewinnen bedeutet, mit den Füssen zu denken» in: Köniz Kulturhof Schloss Köniz, Fr/Sa, 27./28. Mai 2016, 20 Uhr. www.kulturhof.ch

Silvia Süess