Editorial zum Dossier: Was tun?

Nr. 12 –

«Die Welt spinnt» hiess einst eine beliebte WOZ-Kolumne. Heute klingt das wie eine Verharmlosung. Nach dem Brexit, der Trump-Wahl, den Massakern in Aleppo, dem Anschlag in Berlin und neuen CO2-Rekordwerten war die Versuchung diesen Winter ziemlich gross, in eine kollektive Depression zu verfallen. Die WOZ fragt stattdessen: Was tun?

Was tun für den beschädigten Planeten, was tun gegen rechts, was tun als Feministin? Kann linker Populismus sinnvoll sein? Wie bringt man eine Bewegung ins Rollen? Wie sieht offensive Solidarität mit Flüchtlingen aus? Was hilft gegen Überwachung im Internet? Welche Kultur brauchen Kinder, um glücklich zu werden?

In den letzten Wochen haben wir Ideen gesammelt. In diesem Dossier fehlt vieles, zum Beispiel Friedenspolitik. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit versucht es, politisch interessierten ZeitgenossInnen einige Anregungen zu geben. Die Depression ist gewichen: Die Linke hat seit Silvester mehrere Abstimmungen gewonnen, und letzten Samstag nahmen in Zürich Tausende am Women’s March teil. Die Bewegung gegen den rechten Hass wächst.

Ein wichtiger Punkt wurde bei der Arbeit an diesem Dossier deutlich: Entscheidend ist es, sich auf allen Ebenen zu engagieren. Im Alltag, beim eigenen Konsum, als Stimmbürgerin, in Parteien und ausserparlamentarischen Bewegungen. Denn für die beliebten linken Grabenkämpfe à la «Reform oder Revolution» ist die Lage zu ernst. Es gibt viel zu tun.