WOZ News

Nr. 28 –

Abgetragene

«Sie waren jung, standen permanent unter Drogen und tauschten Mädchen wie ihre Unterhosen.» So weit die «Bilanz» in einem Textchen über die Rivalitäten unter Rockmusikern der sechziger Jahre, vor allem bei den Rolling Stones. Igitt, könnten wir mit Blick auf die Unterhosen sagen, doch wir sagen es zur Redaktion der «Bilanz»: Ändert mal eure Klischees, Jungs!
Jürg Fischer

Fauntastische I

«Steckmücken sind wahre Killer», meinte die «NZZ am Sonntag», das zoologische Repertoire um eine neue Spezies erweiternd. Gefährlicher sind nur die Zeitungsenten und die Knallfrösche.
Jürg Fischer

Fauntastische II

Anhand desselben Textes konnte nachgewiesen werden, dass das genannte Insekt auch beim Akkusativ tödlich wirkt: «Ein ganz neuer Ansatz verspricht das Bakterium Wolbachia.»
Karin Hoffsten

Dienstfertige

Einer Medienmitteilung der Universität Zürich entnehmen wir: «Unter Verdankung der geleisteten Dienste, die er sich um sein Fachgebiet, die Studierenden und die UZH erworben hat, wird Prof. Dr. Richard Amesbury, ordentlicher Professor für Theologische Ethik, per 9. Juli 2017 aus dem Anstellungsverhältnis mit der UZH entlassen.» Einen solch dubiosen Schlangensatz zum Abschied, das finden wir schon fast etwas unehrenhaft. Möge der Professor anderswo fleissig weitere Dienste erwerben.
Jürg Fischer

Kenntnisreiche

Der «Blick» enthüllte, weshalb Rafael Nadal in Wimbledon gegen Gilles Muller verlor: «Muller ist er ein Rasenspezialist.»
Karin Hoffsten

Stotternde

Auch im Glashaus wars wohl in den letzten Wochen heiss, denn beim «Tages-Anzeiger» fragte man sich: «Ist nun eine Form von Gleichberechtigung?» Die NZZ hingegen trotzte dem Klima mittels Verdopplungen: «Raffael Spielmann geht mit 48 Jahren in die Lehre und entkommt so der der jahrelangen Arbeitslosigkeit», eine Methode, die dann wieder der «Tagi» begeistert aufgriff: «Nun wurde die Skulptur wurde auf ‹originelle› Art retourniert.» Wir würden das gern ebenfalls probieren, aber es hat sich zum zum Glück ein bisschen abgekühlt.
Karin Hoffsten

Sprachgewandte

In der «SonntagsZeitung» wurden die mangelnden Englischkenntnisse der neu ernannten Fifa-Ermittlerin moniert: «Es bleibt äusserst fraglich, wie sie sich einen adäquaten Überblick über die Hunderten von hängigen Fällen und Tausenden von englischen Dokumenten verschaffen will.» Wir teilen diese Bedenken, möchten aber einräumen, dass es auch eine Herausforderung bleibt, jeden Sonntag Hunderte und Tausende deutscher Wörter in den richtigen Fall gesetzt zu haben.
Karin Hoffsten

Hilfreiche

Dass selbst hemmungslos neugierige Menschen segensreichen Einfluss nehmen können, zeigte «20 Minuten» auf: «Gaffer behindern die Polizei bei Autobrand», doch das Beispiel lässt befürchten, dass die HüterInnen des Gesetzes nicht nur in Hamburg, sondern auch in Baselland hin und wieder zu roher Gewalt neigen.
Karin Hoffsten

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