Was weiter geschah: Vierzig Stellen weg

Nr. 2 –

Die Schweizerische Depeschenagentur (SDA) baut massiv ab: Rund 40 der 155 Redaktionsstellen sollen gestrichen werden.

Mehrere SDA-MitarbeiterInnen hatten sich noch vor Weihnachten in der WOZ kritisch zur bevorstehenden Fusion der SDA und der Bildagentur Keystone geäussert, vor allem, weil sie eine klare Strategie vermissten. Sie hofften, dass eine Aussprache mit der Geschäftsleitung am 8. Januar mehr Klarheit bringen würde. Doch die Klarheit fehlt immer noch – ausser dass die Agentur massiv geschrumpft und Ressorts zusammengelegt werden sollen.

Die SDA-Geschäftsleitung argumentierte am Montag, es müsse gespart werden, weil die Zahlungsbereitschaft der grossen Verlage gesunken sei. Dass die Einnahmen 2018 um 3,1 Millionen Franken sinken würden, sei auch auf Fehler des SDA-Managements zurückzuführen, «das ein neues Tarifmodell einführte, welches bei den Kunden auf grosse Kritik stiess», schreibt die Mediengewerkschaft Syndicom in einer Medienmitteilung: «Das Unternehmen wurde dabei in seiner Scharnierfunktion aufgerieben, da die Kunden zugleich die Besitzer des Unternehmens sind.» Als SDA-Besitzer segneten die Medienunternehmen, die im Verwaltungsrat der SDA sitzen, das neue Tarifmodell ab – als Kunden finden sie es nun aber zu teuer und wollen nicht zahlen.

Für die Redaktion sei es bitter, die Folgen dieser Entwicklungen tragen zu müssen, konstatiert Syndicom.

Zwar soll die SDA weiterhin ihre Meldungen in drei Landessprachen publizieren, doch werden künftig zwangsläufig weniger Meldungen publiziert. Die Redaktion fürchtet ausserdem, dass es zu einem weiteren Stellenabbau kommt, sobald die Wettbewerbskommission die Fusion von SDA und Keystone abgesegnet hat.

Nachtrag zum Artikel «Nachrichten fallen nicht vom Himmel» in WOZ Nrn. 51 + 52/2017 .