Klauen Sie Melanie Winiger den Zeigefinger!

Nr. 16 –


Die WOZ sucht die schönsten Fingerabdrücke, machen Sie mit!

Fingerabdrücke überführen Kriminelle und machen die Welt sicher - angeblich. Deshalb sollen die BürgerInnen der Schweiz neu mit biometrischen Reisepässen ausgerüstet werden, in denen auch Zeigefingerabdrücke gespeichert sind. Am 17. Mai stimmen wir darüber ab.

Doch vorher laden wir unsere LeserInnen ein, Abdrücke zu sammeln, aus denen sich Attrappen basteln lassen. Wie das funktioniert und was man mit den ergatterten Abdrücken alles anstellen könnte, erfahren Sie auf den nächsten Seiten.

Gefragt sind die Abdrücke berühmter Menschen aus dem Bundeshaus, den Polizeicorps oder aus Bankpräsidien, aber auch mit Cervelatprominenz können Sie bei uns punkten. Die perfektesten und prominentesten Abdrücke werden ausgezeichnet. Schicken Sie eine Laserkopie des Abdrucks und die dazugehörige Fingerkuppenattrappe mit Ihrer Adresse und Telefonnummer an: WOZ, Die Wochenzeitung, Abteilung Daktyloskopie, Postfach, 8031 Zürich.

1. Preis: Ein unverkennbar individuelles Porträt des Gewinners / der Gewinnerin, in Szene gesetzt vom jungen WOZ-Fotografen Florian Bachmann.

2. Preis: Ein Kilogramm bestes Bündner Fleisch aus dem Heimatkanton der Justizministerin.

3. bis 5. Preis: Je ein spezieller USB-Stick, der anonymes Surfen im Internet ermöglicht.

Teilnahmebedingungen: Mitmachen können alle (ausser WOZ-Mitglieder und deren Angehörige). Die TeilnehmerInnen überlassen die Rechte der WOZ für eine einmalige Publikation der eingesandten Arbeiten in der WOZ und auf der WOZ-Website. Eine Weiterverwertung, insbesondere zu deliktischen Zwecken, ist nicht vorgesehen. Die eingesandten Prints und Attrappen werden dem kantonalzürcherischen Datenschützer Bruno Baeriswyl geschickt. Nach Einsendeschluss eingereichte Arbeiten werden nicht mehr berücksichtigt. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Einsendeschluss: 17. Mai 2009.

So kopiert man Fingerkuppen


Benötigte Utensilien:

  • extrafeines Grafitpulver aus dem Farbfachhandel
  • Pinsel (fein)
  • Abziehbildchen
  • Scanner
  • Computer mit Laserdrucker
  • Transparentfolie für Laserdrucker
  • Holzleim
  • Lineal
  • Schere
  • hautfreundlicher Sekundenkleber

Man wähle die prominente Person, deren Fingerkuppe man zu kopieren gedenkt.

1. Man behändige ein Objekt mit glatter Oberfläche, das von der Person angefasst wurde, deren Fingerabdruck man haben möchte. Zum Beispiel das Wasserglas, aus dem Justizministerin Eveline Widmer-Schlumpf an einer Podiumsdiskussion getrunken hat. Beim Transport des Objektes trage man Handschuhe, um zu verhindern, dass man eigene Fingerabdrücke hinterlässt. Achtung: Beim Transport nicht die Abdrücke verwischen!

2. Man tupfe mit dem Pinsel wenig Grafitpulver auf die Oberfläche des Objekts, um den Abdruck sichtbar zu machen. Das Pulver bleibt dort kleben, wo die Fingerkuppen Fettrückstände hinterlassen haben. Nun sollten ein oder mehrere Abdrücke deutlich sichtbar sein. Das überschüssige Pulver vorsichtig wegpinseln.

3. Man klebe ein Abziehbildchen auf den Abdruck und ziehe es sogleich wieder ab. Der Grafitfingerabdruck haftet sichtbar auf der klebrigen Seite des Bildchens, das man nun auf eine Transparentfolie kleben kann.

4. Man scanne den Abdruck durch die Transparentfolie. In einem Bildbearbeitungsprogramm erhöhe man, falls nötig, den Kontrast und zeichne undeutliche Linien nach. Danach erstelle man ein Negativbild (was weiss war, wird schwarz und umgekehrt).

5. Man drucke den Fingerabdruck massstabsgetreu mit dem Laserdrucker auf eine Transparentfolie. Die Farbpigmente bilden auf der Folie ein feines dreidimensionales Relief - wie es echte Fingerkuppen aufweisen.

6. Man gebe etwas Holzleim auf die Folie, direkt neben den ausgedruckten Fingerabdruck. Mit einem Lineal ziehe man den Leim gleichmässig über den Abdruck, sodass eine kompakte, aber nicht zu dicke Schicht entsteht. Nun lasse man die Leimschicht etwa eine halbe Stunde trocknen.

7. Nun löse man die fast trockene Leimschicht sorgfältig von der Folie und erfreue sich der deutlich sicht- und fühlbaren dreidimensionalen Rillen.

8. Diese Attrappe schicke man nun - zusammen mit dem digitalisierten Fingerabdruck und natürlich den Angaben zur dazugehörigen prominenten Person - an: Wochenzeitung WOZ, Abteilung Daktyloskopie, Hardturmstrasse 66, 8031 Zürich.

Wer mag, kann die Fingerkuppenattrappe auch mit hautfreundlichem Sekundenkleber auf die eigene Fingerkuppe kleben ...