Politour

Nr. 25 –

Afghanistan

Seit 25 Jahren findet im Rahmen eines Projekts des K5, des Basler Kurszentrums für Menschen aus fünf Kontinenten, die sogenannte Olla común statt, ein Mittagessen für ein soziales Projekt. Menschen aus verschiedenen Ländern kochen ein Gericht aus ihrer Heimat. Die Spenden gehen an eine Institution in den jeweiligen Ländern. Beim nächsten Solidaritätsessen steht Afghanisches auf dem Menüplan. Mit der Teilnahme am Essen und ihrer Spende helfen die TeilnehmerInnen, das Waisenhaus für Mädchen in Sange Mascha in Jaghori in der Provinz Ghasni zu unterstützen. Die dort lebenden Waisenkinder besuchen bis zur Universitätsreife die nahe gelegene Schule und erhalten zusätzlich zum Schulunterricht zahlreiche Weiterbildungskurse, die direkt im Waisenhaus stattfinden.

Basel Soup & Chili, Solothurnerstrasse 8, 
Sa, 21. Juni 2014, 12–14 Uhr.

Arbeit

Die Interprofessionelle Gewerkschaft der ArbeiterInnen feiert ihr 25-jähriges Bestehen mit einem Essen und, so heisst es in der Ankündigung, einer «Ton-Bild-Schau aus dem Jahr 1989».

Basel Neues Kino, Klybeckstrasse 247, 
Sa, 21. Juni 2014, ab 16.30 Uhr.

Zu viel ist ungesund, zu wenig auch: Wer hätte gedacht, dass Arbeit so kompliziert sein kann? Diese Frage stellt der Verein Flying Science während des Sommers in einer Veranstaltungsreihe. Den Auftakt macht am kommenden Dienstag der Basler Professor Ueli Mäder: «Erwerbsarbeit – was denn sonst?».

Basel RAV, Utengasse 36, Di, 24. Juni 2014, 18.30 Uhr. www.flyingscience.ch

Datenschutz

Seit der ehemalige Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden das Ausmass der US-amerikanischen Geheimdienstaktivitäten im Internet mit Dokumenten belegt hat, haben die Themen Datenschutz und Privatsphäre zusätzliche Relevanz erhalten.

Im Basler «Planet 13» steht nun das Thema Verschlüsselung im Mittelpunkt eines Workshops. Informatiker Sven Röhler zeigt, wie man verschlüsselt kommunizieren kann und in welchem Ausmass die Verschlüsselung sinnvoll ist.

Basel Internetcafé Planet 13, Klybeckstrasse 60, Mo, 23. Juni 2014, 19 Uhr.

Einzelhaft

Amnesty International und die Vereinigung zur Verhütung von Folter organisieren eine Podiumsdiskussion über Einzelhaft in Hochsicherheitsabteilungen: «Einzelhaft wird weltweit zu sehr unterschiedlichen Zwecken eingesetzt – auch in der Schweiz. Wird eine Person in Isolationshaft vollkommen von der Aussenwelt abgeschirmt und ihr jeglicher sozialer Kontakt verwehrt, verstösst dies gegen das Verbot der Folter und der grausamen und unmenschlichen Behandlung.» Es diskutieren VertreterInnen der Kantone, Justizbehörden und Haftanstalten, der Nationalen Kommission zur Verhütung von Folter und des Schweizerischen Kompetenzzentrums für Menschenrechte.

Bern Aula im Kulturzentrum Progr, 
Speichergasse 4, Do, 26. Juni 2014, 9.30–12 Uhr.

Eritrea

Die viereinhalbjährige Wehrpflicht für Männer und Frauen in Eritrea sei eine Form moderner Sklaverei und der Hauptgrund, warum monatlich mehrere Tausend junge Menschen aus dem Land flüchteten, schreiben die OrganisatorInnen der Bewegung Stop Slavery in Eritrea. Gemeinsam mit Human Rights Watch und Amnesty International rufen sie für den Freitag zu einer Demonstration auf, die von verschiedenen Veranstaltungen begleitet wird. Bereits am Donnerstag diskutieren unter anderem Gaim Kibreab von der London South Bank University und Gerry Simpson von Human Rights Watch im Palais des Nations über die Lage in Eritrea.

Genf Palais des Nations, Do, 19. Juni 2014, 12–14 Uhr; Demonstration, Place des Nations, 
Fr, 20. Juni 2014, 12 Uhr.

Freihandel

Am 1. Juli tritt das umstrittene Freihandelsabkommen zwischen der Schweiz und China in Kraft. Mit weiteren Ländern finden zurzeit intensive Verhandlungen statt, etwa mit der Zollunion Russland-Belarus-Kasachstan, mit Malaysia und Indien. «Viele dieser Abkommen sind aus einer menschenrechtlichen Sicht problematisch», schreibt die Erklärung von Bern (EvB) in einer Mitteilung: Im Zürcher Volkshaus veranstaltet die EvB eine Podiumsdiskussion zum Thema «Was müsste beachtet werden, um die Menschenrechte durch Abschluss eines Freihandelsabkommens mit diesen Ländern zu stärken?».

Zürich Volkshaus, Gelber Saal, 
Do, 19. Juni 2014, 19 Uhr.

Gewalt

Die Veranstaltungsreihe «Voix des femmes» widmet sich dem Thema «geschlechtsspezifische Gewalt». In Bern, Basel, Zürich, Lausanne und Genf werden diverse Workshops, Diskussionsrunden und Weiterbildungen angeboten. Zu Gast ist jeweils die indische Soziologin und Feministin Kamla Bhasin.

Bern Swisspeace, Sonnenbergstrasse 17, 
Do, 19. Juni 2014, 16 Uhr. Weitere Infos zu den übrigen Veranstaltungen: www.terre-des-femmes.ch.

Nicaragua

Acht Jahre lang war Ernesto Cardenal Kulturminister der Revolutionsregierung in Nicaragua, heute lebt der mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnete Expolitiker und Theologe als Schriftsteller in Managua. In diesen Tagen erhält Cardenal in Deutschland den Theodor-Wanner-Preis. Aus diesem Anlass liest er auch in Zürich.

Zürich Kulturhaus Helferei, Kirchgasse 13, 
Mo, 23. Juni 2014, 19.30 Uhr.

Roma gegen Rassismus

In Paris wurde diese Woche ein sechzehnjähriger Rom Opfer von Lynchjustiz: Anwohner hatten ihn verschiedener Einbrüche verdächtigt, entführt und tagelang gefoltert. Der junge Mann liegt im Koma. Regelmässig würden Roma Opfer rassistisch motivierter Angriffe, warnen französische Bürgerrechtsgruppen. In Zürich findet am Wochenende das 1. Internationale Romafestival statt, das sich nicht nur der Situation in Frankreich widmet: Mit Podiumsdiskussionen und Konzerten wollen die Veranstalter ein Zeichen setzen gegen die Situation für Roma in ganz Europa, die sich speziell in Italien und in Ungarn verschärft hat.

Am Samstag diskutieren unter anderem der Historiker Thomas Huonker, die Roma-AktivistInnen Agnes Daroczi und Omar Bhatia. Sowohl am Freitag- wie auch am Samstagabend wird es laut werden und ein ziemlich buntes Gemisch geben: Neben Zigeunermusik von Happy ol’ McWeasel, Romengo und Invasion Barbar gibt es Punk von den Barb Wire Dolls aus Los Angeles, von Blood or Whiskey aus Leixlip in Irland und von The Senils aus Zürich.

Zürich Alte Kaserne, Kanonengasse 16, 
Fr, 20. Juni 2014, 18 Uhr, und Sa, 21. Juni 2014, 14 Uhr. 
www.altekaserne.com

Sinai

«Jeder Flüchtling hat eine bewegende Geschichte. Aber nicht jede ist so unsäglich brutal wie diejenigen, die aus dem Nordsinai zu uns dringen.» So heisst es in der Mitteilung zu einer Veranstaltung zum diesjährigen Flüchtlingstag, die sich den Foltercamps im Sinai widmet. Moderiert von «Tachles»-Chefredaktor Yves Kugelmann diskutieren der Journalist Philipp Hedemann, die Menschenrechtsaktivistin Meron Estefanos, die Leiterin des Nordafrikateams der Deza, Gabriele Siegenthaler, Peter Arbenz, ehemaliger Direktor des Bundesamts für Flüchtlinge, sowie Regierungsrat Martin Graf.

Zürich, Zentrum Karl der Grosse, Kirchgasse 14, 
Di, 24. Juni 2014, 9 Uhr.