Wichtig zu wissen: Eine Frage der Menge

Nr. 39 –

Susi Stühlinger über Terrorismus in Oberwil-Lieli

So weit war es also schon. Oberwil-Lieli, das Juwel am Mutschellen, war nun auch in den Fokus der Lügenpresse geraten. Da hatte sich so ein ultralinker Journalist des deutschen Schweizer Fernsehens in die Gemeinde begeben und den Gemeindeammann Andreas Glarner (SVP) vollkommen aus dem Kontext gerissen zitiert.

Umkehren, solle er nämlich gesagt haben, als der renitente Reporter gefragt habe, was eine Mutter mit zwei Kindern am Grenzzaun tun solle, wenn sie um Einlass nach Europa bitte, um dort Schutz zu erhalten. Dabei hatte er das gar nicht so gesagt. Er hatte nur darauf hinweisen wollen, dass diese Leute trotz soeben beschlossener Senkung der Sozialhilfebeiträge der Gemeinde für immer auf der Tasche liegen würden und so sinnbildlich den Birnbaum auf dem Oberwil-Lieliner Wappen plündern würden. Und das, obwohl eine solche Familie mit dem Geld, das sie den Schleppern bezahle, in einem sicheren Teil Syriens ein Haus kaufen könnte. Ausserdem bestand die Gefahr, dass IS-Terroristen als Flüchtlingskinder und -frauen getarnt in die Schweiz kamen, wie sein Nationalratswahlplakat mit dem Titel «Kopf hoch statt Kopf ab» treffend illustrierte. Sie würden sich einreihen in die bedrohliche Phalanx, bestehend aus Sozialisten, Pseudobürgerlichen à la GLP, Gewerkschaftern und Sozialarbeitern aller Fakultäten, Gutmenschen, Kulturanschaffenden und Weiteren, die die Schweiz ruinierten, während die Netten zuschauten. Zum Glück war wenigstens die Feuerwehr gewappnet, wie der «Wochenfalter», das amtliche Publikationsorgan der Gemeinde Oberwil-Lieli, vermeldete: «Alle zwei Jahre treffen sich die Atemschutz-Feuerwehrleute der Feuerwehren Arni-Islisberg, Oberlunkhofen-Jonen, Oberwil-Lieli und Zufikon zu einer Übung unter extremen Bedingungen. […] Gearbeitet wurde in Zweier- oder Dreiertrupps, jeweils aus den vier Feuerwehren gemischt. Einerseits soll der Ausbildungsstand ein Niveau erreicht haben, dass sich auch ‹fremde› Atemschützer blind verstehen […]»

Da sollte noch irgendwer behaupten, in Oberwil-Lieli habe irgendjemand etwas gegen Fremde! Fremd waren die Oberlunkhofen-Jonener schliesslich auch. Nein, es ging ihm nicht grundsätzlich um die Fremden, als er seine Gemeinde mit 290 000 Schweizer Franken von drohenden Terrorzellen freikaufte. Aber man konnte die Flüchtlinge doch nicht mit Applaus empfangen, als wären sie Popstars. Wie schon Parteikollege Adrian Amstutz im Nationalrat erwähnt hatte – «mit den erstickten Menschen, 70 Stück» –, war Migration einfach eine Frage der Menge. Und zu viel war zu viel. Wie es dies doch in so vielen Bereichen war. Zum Beispiel auch im kostentreibenden Gesundheitssektor. Zum Glück war auch dem leicht Abhilfe zu schaffen, was Andreas Glarner geneigten Lesern seiner Website gerne mitteilte: «Inzwischen habe ich wieder eine Firma gegründet – dieses Mal im Bereich Gesundheitswesen. Die Careproduct AG mit Sitz in Oberwil-Lieli (wo sonst?) vertreibt Rollstühle, Rollatoren und Zubehör. Wir sind der Preisbrecher im Gesundheitswesen.»

Susi Stühlinger konnte in diesem Text nicht alles unterbringen, was es auf Herrn Glarners Website zu bestaunen gibt.