Politour: Das andere Davos

Nr. 3 –

Während sich die «Global Leaders» am Weltwirtschaftsforum (Wef) in Davos treffen, kommen AktivistInnen an der Gegenveranstaltung, der internationalen Konferenz «Das Andere Davos» zusammen. Hier geht es unter anderem um die Frage der Umverteilung von Einkommen und Reichtum, um die Überwindung des beschränkten Rahmens der traditionellen Gewerkschaftsarbeit oder die Themen Klima, Syrien, Griechenland, Spanien, Rassismus und Migration.

Den Auftakt machen am Freitag AktivistInnen der Bewegung für den Sozialismus (BFS), die über das Wef im globalen Kontext sprechen. Danach informieren Haley Pessin und Julian Guerrero von #BlackLivesMatter, einer noch jungen Bewegung gegen rassistisch motivierte Polizeigewalt an Schwarzen, und von der International Socialist Organization aus New York. Der Abend schliesst mit John Milios aus Athen, Ökonom und Aktivist der «Volkseinheit», die desillusionierte Syriza-Abgeordnete gegründet haben (siehe WOZ Nr. 38/2015 ), und Isabel Serra (Aktivistin von Anticapitalistas und Abgeordnete von Podemos in Madrid). Sie werden über politische Perspektiven in ihren Ländern referieren.

Am Samstag folgen Workshops. Vormittags stehen folgende zur Wahl:

Haley Pessin und Julian Guerrero leiten «Kämpfe der Schwarzen in den USA», in dem es um die tiefgreifenden strukturellen Benachteiligungen der schwarzen Bevölkerung in den USA geht und um die Wichtigkeit gerade auch des afroamerikanischen Widerstands für die sozialen Kämpfe.

Alain Morice (Forscher im Zentrum für wissenschaftliche Forschung CNRS der Universität Paris-Diderot und Mitglied des Netzwerks Migreurop), Luk Keller (Aktivist der Autonomen Schule Zürich und Mitbegründer des Alarmphone von Watch the Med) und eine Aktivistin der Genfer No-Bunkers-Bewegung leiten einen Workshop über das Schweizer Migrationsregime.

Im Workshop von John Milios, Isabel Serra und Julia Cámara (Aktivistin von Anticapitalistas aus Saragossa) wird nach Antworten auf die brutale Sparpolitik in Griechenland und Spanien gesucht, und AktivistInnen von der Bewegung für den Sozialismus leiten einen Workshop über die Freihandels- und Dienstleistungsabkommen TTIP und Tisa.

Am Nachmittag folgen weitere Workshops:

«Weder Assad noch der IS: Wie weiter mit Syrien und Rojava?» mit Rasan Ghassawi (syrische Aktivistin und Bloggerin) und Christian Zeller (Wirtschaftsgeograf und Professor an der Universität Salzburg).

«Antirassismus und Antifaschismus in Deutschland und der Schweiz» mit AktivistInnen der BFS Zürich und Wladek Flakin und Lily Freytag von RIO Berlin.

«Kämpfe im öffentlichen Sektor in Europa» mit Mag Wompel (Industriesoziologin, LabourNet Bochum) und Chiara Carratù (Lehrerin und Aktivistin von Sinistra Anticapitalista aus Turin).

«Ökosozialismus: Eine Perspektive aus der Klimakrise?» mit AktivistInnen der BFS und Alain Bihr aus Frankreich.

Am Abschlussplenum werden Vorträge gehalten: «Fünf Jahre nach dem Arabischen Frühling» von Julien Salingue (Politikwissenschaftler mit Spezialgebiet Mittlerer Osten und Palästina sowie Aktivist der Nouveau Parti Anticapitaliste aus Paris); «Klassenkämpfe und Reaktion in der Türkei» von Utku Uraz Aydin (Hochschullehrer, Gewerkschafter und Redaktor der Zeitschrift «Yeniyol» aus Istanbul); «Flüchtlingsbewegungen und Krise in Europa» von Alain Morice.

Zürich Volkshaus, Stauffacherstrasse 60, Fr, 22. Januar 2016, 18–22 Uhr, Sa, 23. Januar 2016, 10.30–20 Uhr. Ab 21 Uhr Fest und Essen im Provitreff, Sihlquai 240. Übersetzung der Vorträge und in den Workshops auf Deutsch, Englisch, Französisch. Details: www.sozialismus.ch