WOZ News

Nr. 37 –

Verschrottete

Was das «Regionaljournal» nach den Auseinandersetzungen vor der Berner Reitschule, bei denen mehrere Menschen verletzt wurden, auf srf.ch schrieb, war keine Überraschung: «Smiley auf Gummischrott stammt von Polizei.» Gleichzeitig machte man auf elegante Art deutlich, was man ganz grundsätzlich davon hält, Gummigeschosse gegen Menschen einzusetzen.
Karin Hoffsten

Leerstehende

Die versteckte Wahrheit hinter seiner Familienreise hat den Genfer Regierungspräsidenten Pierre Maudet kalt erwischt. «SRF News» berichtete: «Die Staatsanwaltschaft erklärte nur, dass mehrere Akteure aus der Genfer Immobilienbrache an der Organisation der Reise beteiligt gewesen sein sollen.» Da fragt man sich doch, was die vom Prinzen in Abu Dhabi wollten. Den heimischen Bauboom regen Brachen im eigenen Land doch völlig ausreichend an.
Karin Hoffsten

Symptomatische

In der Schweiz beheimatet fühlt sich inzwischen Ágota Dimén. Der aus Transsilvanien stammenden Künstlerin, bekannt von TV und Bühne, ging es hier anfangs gar nicht gut, erzählte sie auf «Watson», weshalb sie «ein Magenbeschwür gekriegt» habe – so jedenfalls gab es das Internetportal wieder. Wir finden die Bezeichnung passend. Manch Kummer und viele Sorgen können so ein fürchterliches Ding heraufbeschwören.
Karin Hoffsten

Saubere

Im Zürcher Hauptbahnhof entdeckte WOZ-Leser E. einen Behälter mit Putzwerkzeug, der mit «Handuchpapier» und «Nasswischmop» beschriftet ist. Jetzt fragt er sich, ob die Sparmassnahmen der SBB wirklich als betriebswirtschaftlich effizient eingeschätzt werden können. Wir hingegen sind froh, wenn es vorerst nur ein paar Buchstaben trifft – die müssen weder pünktlich sein noch eine Familie ernähren.
Karin Hoffsten

Getrennte

Der Tamedia-Konzern streicht Stellen bei den «Editorial Services», also auch beim Korrektorat. Und so wurde aus dem an sich schönen Begriff «Baschi-Bashing» per Zeilentrennung Baschi-Bas-hing, was uns zu «Tagi»-Tad-el zwingt.
Dinu Gautier

Scharfe

Nachdem sich andere bürgerliche Parteien gegenüber den Armeebeschaffungsplänen des Bundesrats in Höhe von acht Milliarden Franken skeptisch geäussert hatten, blickte SVP-Nationalrat Thomas Hurter für die «Tagesschau» in die Zukunft: «Dann passiert etwas ganz Einfaches: Die Luftwaffe wird nicht erneuert oder die Chance besteht, dass das nicht geschieht.» Wir schätzen klare Alternativen.
Karin Hoffsten

Lethargische

Weniger klar erscheint uns folgende Einschätzung im «Bund»: «Shaqiri beeindruckt beim Medienauftritt weniger von der Körperhaltung her.» Leider fehlt das entsprechende Foto, doch eine «schlechte Körperhaltung» bedeutet laut einer gesundheitsförderlichen Website: «Der Rücken ist gekrümmt, die Schultern hängen, die Hüfte ist abgekippt, der Kopf ist vorgeschoben.» Armer Shaqiri!
Karin Hoffsten

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