Klimaspuren: 2. Woche: Der Autobahn entlang

Nr. 24 –

Es war eine richtige kleine Demo, mit der uns der Klimastreik Graubünden in Chur empfing. Die Forderung nach einer klima- und menschenfreundlichen Mobilität im Churer Rheintal erschallte über den Alexanderplatz. Shoppende Passantinnen und Passanten warfen verwunderte Blicke auf die Versammlung von Jugendlichen mit ihren bunten Transparenten und Wandernden mit grossen Rucksäcken. Zwei Tage darauf doppelte die Klimabewegung Malans nach und überraschte uns mit einem Happening im Naturschutzgebiet Siechenstuden. Die mit Klimawünschen von Jung und Alt beschrifteten Banderolen hängen nun in den Strassen des Weindorfs in der Bündner Herrschaft.

Die Wanderung unserer dreissigköpfigen Gruppe zwischen Rheinufer und Autobahn war für uns dann allerdings weniger klima- und menschenfreundlich. Da kamen schon gewisse Zweifel auf, ob wir mit unseren Füssen dem Mobilitätsirrsinn wirkungsvoll entgegenzutreten vermögen. Aber wir bleiben zuversichtlich, besichtigen den ökologischen Sonnenkindergarten in Fläsch und den Vorzeigeholzbau der Landwirtschaftsschule in Salez. Derweil rasen etwas weiter drüben die hochgerüsteten Benziner und ein paar wenige Elektrofahrzeuge durchs Tal. Klimaspuren und Klimabewegung – wir sind nur ein Tropfen auf den heissen Stein.

Das abendliche Konzert der Kapelle Alpenglühn auf dem St. Galler Gallusplatz versöhnt uns wieder mit der Welt. Zwei Tage später begleiten uns AktivistInnen der Klimabewegung zwischen St. Gallen und Uzwil, es gibt Diskussionen und eine Protestaktion. Während der Wanderung spekulieren wir darüber, wie es wohl dem CO2-Gesetz ergehen wird. Unterdessen wissen wir es und sind ernüchtert. Das Abstimmungsfest in der Kulturfabrik Wetzikon war trotzdem stimmungsvoll. Die Anwesenden sind sich einig, dass das Nein zum CO2-Gesetz kein Nein der Bevölkerung zum Klimaschutz ist.

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