Essay: Der kurze Weg von der Lappalie zur Cancel Culture

Nr. 44 –

Die hiesige Medienlandschaft ist geradezu süchtig nach der Erregung über die Zustände an US-Universitäten. Stanford-Professor Adrian Daub kann sich denken, warum das so ist.

Die deutschsprachige Zeitungswelt wartet seit geraumer Zeit auf die Cancel Culture. «Hat die Cancel-Culture es nach Deutschland geschafft?», fragte der deutsch-amerikanische Politologe Yascha Mounk 2020 auf «Zeit Online». Andere Blätter wussten die Antwort bereits: «Die Cancel Culture erreicht die Bundesliga», das Kabarett, das Pop-Rock-Radio im Grossraum Rheda-Wiedenbrück. Man wehrt den Anfängen, warnt so ungefähr jede Woche – und schaut, wie könnte es anders sein, angstvoll in die USA. Dort ist unsere Zukunft angeblich schon Realität. So schreibt Jochen Bittner, Leiter des Ressorts «Streit» bei «Die Zeit», «der Begriff Cancel-Culture» werde «in Deutschland oft voreilig benutzt. An vielen US-Colleges ist er angebracht.»

Inwiefern denn? Ein Blick in deutschsprachige Zeitungen und Zeitschriften bringt keinen Aufschluss. Was genau es bedeuten soll, «gecancelt» zu werden, variiert von Text zu Text – wenn kritisch auf historische Persönlichkeiten wie Immanuel Kant eingegangen wird oder Menschen einem Prominenten böse sind, wenn auf Facebook fiese Kommentare fallen, dann ist das Wort schnell bei der Hand. Manchmal sind das durchaus Fälle, bei denen man Kritik üben kann – aber die Vorwürfe, der Kontext und die Konsequenzen sind jeweils grundverschieden. Trotzdem aber sollen sie Ausdruck einer irgendwie identifizierbaren kulturellen Bewegung sein – vergleichbar wahlweise mit der SED, der chinesischen Kulturrevolution, dem McCarthyismus und so weiter.

Dabei wird die charakteristische Ungenauigkeit, was denn genau gemeint sei, kompensiert mit einem Maximalismus, was die angeblichen Konsequenzen angeht. Irgendein Radiomoderator verliert seinen Job, und schon spricht der bekannte Kolumnist Harald Martenstein von «kultureller Flussbegradigung». Der Weg von der Lappalie zur Maximalmetapher ist sehr kurz.

Der Begriff «Cancel Culture» ist erst ein paar Jahre alt, aber aus dem Vokabular des deutschen Feuilletons nicht mehr wegzudenken. Wenn es Cancel Culture nicht gäbe, hätte das deutsche Feuilleton sie erfinden müssen. Gewissermassen hat es das auch. In der deutschsprachigen Presse ist um diese Schauergeschichten für die Boomerseele ein regelrechtes Ökosystem entstanden. Da lohnt es sich zu fragen, warum. Gewiss sind solche Formen der Panikmache Ausdruck konkreter Ängste. Aber sie werfen auch ein Schlaglicht auf Verschiebungen in der deutschsprachigen Publizistik und im europäischen Selbstverständnis.

Cancel Culture reiht sich in ein Muster ein: Aufregung unter Rechten in den USA wird Futter fürs liberale deutschsprachige Feuilleton. Man fühlt sich an den alten Marx-Satz erinnert, Deutschland habe die Restaurationen gehabt, selbst wenn es die Revolutionen übersprungen habe. Europa mag Entwicklungen unter US-Campus-Linken – wie die Gender Studies und Critical Race Theory – zwar verschlafen haben. Für die Ängste seitens Konservativer über Gendern ist es aber hellwach.

Das alte Lied der moralischen Panik

Der britische Soziologe Stanley Cohen hat dafür schon in den siebziger Jahren den Begriff der moralischen Panik geprägt: Moralische Panik ist immer ein Stück Aufmerksamkeitsökonomie, eine Art kollektiver Konzentration auf scheinbar marginale Dinge, von denen auf eine gesamtgesellschaftliche Gefahr geschlossen wird. Bestimmte Ereignisse sollen plötzlich viel mehr Aufmerksamkeit verdienen als andere, äusserlich sehr ähnliche. Moralische Panik macht uns hypersensibel für die einen und blind für andere. Cohen hat auch darauf hingewiesen, dass bei moralischer Panik immer irgendeine Form der Jugendkultur im Zentrum der Projektion stehe: Mods, Rocker, Heavy-Metal-Fans – und jetzt eben «woke» Student:innen. Die Angst vor der jeweiligen Nichtigkeit ist immer auch eine Angst davor, selber obsolet zu werden.

Die meisten Daten für die moralische Panik um Cancel Culture, Political Correctness oder die Critical Race Theory stammen aus den USA. Sie bestehen durchweg aus Anekdoten. So wusste Yascha Mounk, der an der Johns Hopkins University in Baltimore lehrt, in seinem Essay zu berichten, dass «erste Journalisten und Schriftsteller» in den USA «aufgrund missliebiger Haltungen um Job und Aufträge fürchten» müssten. So weit, so vage. Wenn es überhaupt Statistiken gibt, sind diese geradezu lachhaft. So warnt zum Beispiel Jochen Bittner: «Gab es im Jahr 2001 noch zwei Vorfälle, bei denen Demonstranten versuchten, missliebige Sprecher vom Campus auszuladen oder ihre Vorträge zu stören, wurden es danach deutlich mehr: 2015/16 gab es 38 solcher Versuche». 38 Versuche. Auf 5000 Campus. Und «in etwa jedem zweiten Fall», so erfahren wir, hatten sie sogar Erfolg.

Dem Literaturwissenschaftler fällt des Weiteren die spezifische Verfasstheit der immer gleichen Anekdoten auf. Im Normalfall sind es kurze Verweise, ein paar Sätze höchstens, nach dem Muster «Kennen Sie die mit dem vietnamesischen Sandwich in der Mensa?». Wer sich intensiver mit dem Genre auseinandersetzt, trifft schnell auf alte Bekannte. Der Journalist Michael Hobbes, der sich ausführlich mit der moralischen Panik um die Cancel Culture beschäftigt hat, sagt: «Es handelt sich im Normalfall um komplexe Situationen, die auf eine prägnante Formel heruntergekocht wurden.» Wie Memes wandern diese kompakten Erzählungen dann durch die verschiedenen Aufregetexte.

Im besten Fall wird diese Liste noch mit ein paar in die Jahre gekommenen Anekdoten aus Deutschland angereichert, etwa die Studentenproteste gegen den Politikwissenschaftler Herfried Münkler aus dem Jahr 2015 oder die Proteste gegen den AfD-Professor Bernd Lucke 2019 oder gegen einen unlustigen ARD-Comedian. Überhaupt wird in den deutschen Beispielen viel ausgeladen oder verlangt – echte Konsequenzen im engeren Sinn kommen nur in den dräuenden Exempeln aus den USA vor. Der Grundton ist bei solchen Texten immer: Das alles kommt jetzt auch hierher.

Wie Hobbes bemerkt, ist auch diese Warnung eine direkte Übernahme aus dem US-Diskurs. Bei über 5000 Colleges und Universitäten gibt es immer Anekdoten, in denen sich Zweitsemester eben wie Zweitsemester aufführen. Was die Sprachspiele um politische Korrektheit und Cancel Culture hinzufügen, so Hobbes: erstens, dass diese Episoden vor allem von linken Student:innen ausgehen würden; und zweitens, dass ein Dammbruch bevorstehe, dass das alles erst der Anfang sei.

Die generelle Tendenz, Vorgänge in den USA als mehr oder minder unausweichliche Zukunft für Europa zu interpretieren, ist einem Antiamerikanismus geschuldet, wie der Germanist Russell Berman argumentiert. Man schürt ganz unspezifisch Angst vor angeblich bevorstehenden «amerikanischen Zuständen». Die Vorstellung, wie es in den USA an Universitäten, Arbeitsplätzen und in Familien zugehen muss, kann da sehr leicht zur Projektionsfläche werden.

Europäer:innen kennen die USA generell besser als andere Länder. Aber die Historikerin Moira Weigel, die sich intensiv mit dem Diskurs um politische Korrektheit beschäftigt hat, der die USA seit fast vier Jahrzehnten in Atem hält, sagt: «Der Grund, warum diese Erzählung so problemlos auf Reisen geht, ist nicht, dass sich die USA und Deutschland so stark gleichen. Vielmehr funktioniert der Export so gut, weil sie es nicht tun.» Cancel Culture, politische Korrektheit und ähnliche Ausprägungen moralischer Panik reüssieren deshalb im deutschsprachigen Feuilleton, weil man die USA am Ende doch nicht so gut versteht, wie man meint.

Es bleibt also unklar, wieso der so beschworene Funke überhaupt auf die augenscheinlich ziemlich anders konstituierte europäische Universitätslandschaft und Gesellschaft überspringen soll. Auch hier rekapituliert der europäische Diskurs, was der US-Diskurs vorgemacht hat. Denn die Erzählung von der langsam alles erfassenden Cancel Culture fusst auf einer ganzen Reihe optischer Krümmungen: «Die» amerikanische Universität meint in diesen Erzählungen häufig gerade einmal ein Dutzend Institutionen – erstklassig, aber eher marginal, was den US-Zeitgeist angeht. Niemand würde das Reed College in Portland, das Swarthmore College bei Philadelphia, das Evergreen College bei Seattle als repräsentativ für das US-Universitätswesen ansehen.

Genau das verlangt uns die moralische Panik über Cancel-Culture-Anekdoten aber ab. 46 Prozent der Student:innen in den USA gehen auf sogenannte Community Colleges. Nur ungefähr 200 der insgesamt über 5000 Colleges und Universitäten der USA sind Liberal Arts Colleges – ungefähr so viele wie christliche Colleges, in denen es mit Meinungsfreiheit nicht gerade blendend bestellt ist. In den Anekdoten tritt aber vor allem ein kleiner Teil der Liberal Arts Colleges auf.

Reden zum Beispiel die Studierenden der Anglistik am Oberlin College in Ohio heute mehr über Gender als noch vor dreissig Jahren? Sehr wahrscheinlich. Aber das macht ungefähr fünf Prozent der Studierenden auf einem kleinen Campus bei Cleveland aus. Und in den tonangebenden Departments wie etwa Informatik oder Wirtschaftswissenschaft hört man diese Begriffe wahrscheinlich noch genauso häufig wie früher. Will meinen: genauso selten.

Schöner Schauer der Erregung

In den USA wird immer suggeriert, dass man von den Ideen und den intellektuellen Vorlieben von zwanzigjährigen Drittsemestern aus Oberlin auf die Ideale und die Pläne «der Liberalen», «der Linken» oder gar der demokratischen Partei schliessen könne. Aus europäischer Perspektive ist die parteipolitische Instrumentalisierung solcher Anekdoten eher schlecht lesbar und natürlich auch relativ unerheblich. Was bleibt, ist die Suggestion, dass es sich um breite, von mächtigen Akteuren in den USA getragene Trends handle. Da hilft es natürlich, dass die betreffenden Campus Tausende Meilen weit entfernt liegen.

Immer wieder werde ich von europäischen Kolleg:innen mit angehaltenem Atem gefragt, was ich mich denn überhaupt noch trauen würde. Ganz so, als flüsterte ich meine Vorlesungen zu Stefan George nur noch und als würde ich meine Kant-Gesamtausgabe irgendwo vor studentischen Spitzeln verstecken. Interessant ist aber auch, dass mir diese Frage genau so, im gleichen besorgten Ton, seit ungefähr fünfzehn Jahren gestellt wird. Die Fragesteller:innen scheinen auf einen neuen McCarthyismus von links in den USA zu warten wie Estragon und Wladimir auf Godot.

Die Tendenz, anhand einer kleinen Anzahl Vorgänge an Liberal Arts Colleges und Ivy-League-Universitäten eine angebliche Welle linker Intoleranz diagnostizieren zu wollen, ist mittlerweile sogar vierzig Jahre alt, fast so alt wie ich. Die Warnung vor drohenden Denkverboten und so viel anderem mehr wurde schon 1985 von Allan Bloom in seinem Bestseller «The Closing of the American Mind» ausgebreitet, 1990 von Roger Kimball in «Tenured Radicals», 1991 von Dinesh D’Souza in «Illiberal Education» und 1992 von Robert Hughes in «Culture of Complaint». 1995 prangerte auch Peter Thiel in «The Diversity Myth» die «politische Intoleranz» an US-Unis an. Und das sind nur die erfolgreicheren Titel. Jedes Jahr bringt ein weiteres Dutzend solcher Menetekel.

Unabhängig vom Erscheinungsdatum hatten diese Bücher alle dieselbe Masche. Die dystopische Zukunft, die sie entwarfen, erfüllte sich nie. Alles, was man «bald» nicht mehr würde unterrichten dürfen: Man unterrichtet es noch heute. Diese historische Dimension fällt bei der Aufbereitung im Feuilleton weg: Von den genannten wurden offenbar nur die Bücher von Allan Bloom und Robert Hughes überhaupt ins Deutsche übersetzt. Das Zeitungswesen ist schnelllebiger als die akademische Welt. Was sich in den USA also als jahrzehntelange Kampagne präsentiert, wird im deutschsprachigen Feuilleton als immer wieder neue Erregung erlebt.

Warum aber scheint die deutschsprachige Medienlandschaft mittlerweile fast süchtig nach dem schönen Schauer dieser Erregung? Eine Hypothese kann ich aufstellen als US-Professor, den über die Jahre von verschiedenen Redaktionen in Deutschland und der Schweiz Anfragen erreicht haben, die eindeutig auf Artikel mit der Stossrichtung dieser Bücher abzielten.

Erstens wurde ich als alternder weisser Mann angefragt, der langsam mit seinen Student:innen fremdeln dürfte. Dabei haben nichtweisse Kolleg:innen auch Ärger mit Studierenden, häufiger sogar, aber das war nicht die Art Ärger, für die sich die betreffenden Redaktor:innen interessierten.

Zweitens aber wurde ich als freier Autor angefragt. Professor:innen sind dieser Tage angehalten, sich in der breiteren Öffentlichkeit zu exponieren. Aber die Feuilletons und die Wirtschaftsteile der grossen Zeitungen, die früher viele Texte von Akademiker:innen abdruckten, schrumpfen stark. Wenn wir Opern rezensieren oder Inflationsängste zerpflücken wollen, haben wir Glück, wenn ein geneigter Redaktor sich unsere Texte überhaupt anschaut. Wenn wir über Student:innen schimpfen, hört man uns noch zu. Billig sind wir auch noch, und eigentlich kann man bei einem Cancel-Culture-Kassandra-Text nicht viel falsch machen.

Auch das ist massgeblicher, als man auf den ersten Blick meinen möchte. Klar, Rechtsruck, Generationenkonflikt und reaktionärer Backlash gegen gesellschaftliche Diversifizierung: Das alles dürfte zum Kontext gehören, in dem diese wiederholungsreichen und erkenntnisarmen Texte weiterhin gelesen werden. Der Grund, warum sie geschrieben werden, dürfte ein ganz anderer sein: Sie sind eklatant einfach zu schreiben.

Und sie eignen sich zur Serialität. Das ist in dem Diskurs so angelegt. Die Anekdotenpipelines, die die jüngsten Wellen dieser Panik mitbestimmt haben, sind zwar neu, aber sie sind keineswegs präzedenzlos. Die Journalistin Bari Weiss, die sich medienwirksam von der «New York Times» trennte, verklappt auf ihrem Newsletter eine Cancel-Culture-Episode nach der anderen. Die meisten sind Einsendungen von Lesern. Auch Professor Mounk verweist in seinem eingangs erwähnten Text auf einen Bericht im Onlinemagazin «Persuasion». Er gibt aber nicht an, dass «Persuasion» sein eigener Newsletter ist und genau auf solche Berichte spezialisiert ist. Mit Newslettern wie diesen lässt sich ungemein viel Geld verdienen – gerade weil Anekdoten nicht viel kosten.

Opportunismus in mageren Zeiten

Die Treuherzigkeit, mit der Säue wie Political Correctness und Cancel Culture durchs Dorf gejagt werden, könnte also auch damit zu tun haben, dass die Redaktionen schrumpfen, die Budgets kleiner werden und die Abonnent:innen älter. Doch selbst wenn es sich «nur» um Opportunismus in mageren Zeiten handeln sollte, ist er dennoch zutiefst problematisch. Denn indem sie sich an diese Pipeline anschliessen, machen sich solche Medienunternehmen zum Teil einer Propagandamaschine. Ob sie sich je fragen, wo die Pipeline eigentlich herkommt, ist schwer zu sagen.

John K. Wilson beschrieb 1995 in «The Myth of Political Correctness», dass die Anekdoten, auf denen der PC-Mythos beruht, nicht von ungefähr kommen. Vielmehr richteten reiche US-Sponsor:innen in den sechziger und den siebziger Jahren bewusst Stiftungen und Institutionen auf Campus ein, die erstens aktiv nach solchen Anekdoten suchten und zweitens durch ihre Berufungs- und Einladepraxis auch die Bedingungen für solche Anekdoten schufen. Wenn Sie sich einmal bei einer (durchaus skandalösen) Ausladung gefragt haben, wer zum Teufel denn so einen Menschen überhaupt eingeladen hat: Die Antwort führt zumindest in den USA schnell in diese Netzwerke.

In den USA, sagt Hobbes, gebe es «eine ganze Infrastruktur, die nur existiert, um solche Anekdoten aufzutreiben». Das delegitimiert die einzelnen Anekdoten natürlich nicht. Aber es wirft doch ein Schlaglicht darauf, warum gerade diese Art Anekdoten gesammelt, gebündelt und, wenn sie nicht ins Narrativ passen, passend gemacht werden.

Hobbes weist darauf hin, dass wir dieser Praxis viele scheinbare Gewissheiten verdanken, die sich beim näheren Hinsehen schlicht als falsch herausstellen: dass die Zahl der Zivilklagen in den USA ständig zunehme, zum Beispiel, oder die drohende Gefahr durch Gangs. In jedem Fall sammeln Interessengruppen Anekdoten und verklappen diese, häufig verdreht und tendenziös aufbereitet, an überarbeitete Redaktionen, die diese dann willfährig übernehmen.

Adrian Daub Foto: Cynthia Newberry

Wer weiss, in einer Medienwelt, in der Korrespondent:innen und feste Redaktor:innen immer seltener werden und sowieso immer mehr Inhalte von grösseren Konglomeraten übernommen werden, fällt es den Zeitungen vielleicht einfach nicht auf, dass sie sich zu Handlangern und Verstärkern ideologisch motivierter Realitätsverdrehungen machen.

Adrian Daub

Geboren 1980 in Köln, lehrt der Germanist als Professor für vergleichende Literaturwissenschaft an der Stanford University in Kalifornien. Auf Deutsch ist zuletzt sein Buch «Was das Valley denken nennt. Über die Ideologie der Techbranche» (Suhrkamp, 2020) erschienen.