WOZNews
Nachhaltige
«Rot, gelb, orange oder gemustert – die kleinen runden Cherry- oder Cocktailtomaten gibt es in unzähligen Varianten. Dabei nennt man die länglich-ovalen Exemplare auch Datteltomaten. Gerade bei Kindern kommen die hübschen Kleinen gut an.» Das verrät uns die «Coopzeitung» am 7. Februar – unter dem Rubriktitel «Saisontipp». Ausschneiden und an den Küchenschrank kleben.
Jürg Fischer
Deklinationssensible I
Der österreichische «Standard» nahm vor kurzem Stellung zur Kritik einer Leserin an «genderunsensiblem Schreibstil» und schrieb unter anderem: «Keine Schrägstriche, kein Binnen-I: So halten das eigentlich alle deutschsprachigen Zeitungen von einiger Verbreitung, abgesehen von der deutschen TAZ und die Schweizer WOZ.» Das ist so weit zutreffend, bis auf die Tatsache, dass es in diesem Fall «der Schweizer WOZ» heissen müsste. Aber Fallgenauigkeit ist eben auch immer weniger Standard.
Jürg Fischer
Deklinationssensible II
Von oben genannter Schwäche betroffen sind vor allem Gratiszeitungen. Das ist schade, legt deren Lektüre doch häufig den Grundstein zur Bildung der heutigen Jugend: «Seither hat sich der Mittelfinger quer durch alle Länder, Sportarten, Bühnen und Parlamente als universellen Ausdruck der Verabscheuung verbreitet und durchgesetzt.» Wer anderen den Stinkefinger zeigt, muss schliesslich wissen, wo er herkommt! Im Fall.
Karin Hoffsten
Tüchtige
Dankenswerterweise nehmen sich in letzter Zeit unsere Bildungsinstitutionen der angesprochenen Problematik an. So führen Rolf Becker, Direktor des erziehungswissenschaftlichen Instituts der Universität Bern, et al. in einer Publikation, die die Titelfrage stellt: «Werden Migranten oder bestimmte Migrantengruppen in der Schule benachteiligt?», weiter aus: «Mit geringer Bildung und grosser Sprachprobleme können sie ihre Kinder beim Bildungserfolg in der Regel kaum unterstützen. (…) Die Interaktion dieser Herkunftseffekte führt in einem hochgradig stratifizierten und segmentierten Bildungssystem wie etwa dasjenige in der Schweiz zu Nachteilen von Kindern und Jugendlichen aus ressourcenarmen Elternhäusern in unteren, ‹bildungsferneren› Sozialschichten. (…) Auch in der Schweiz mit seinen vier Sprachregionen ist die Sprache der Schlüssel zur Sozialintegration in das Aufnahmeland und daran anschliessenden strukturellen Assimilation in das Bildungssystem.» Offenbar kommt man auch mit sprachlichen Defiziten ganz schön weit.
Karin Hoffsten
Erträumte
Mit den «Singles des Tages» gibt die Pendlerzeitung «Blick am Abend» regelmässig zwei einsamen Herzen eine Chance. Bei manchen fragen wir uns allerdings, ob sie die auch verdient haben. Maurus, zum Beispiel, sucht «eine kleine, schüchterne Frau mit schwarzen Haaren». Vielleicht sollte er sich einen schwarzen Hamster zulegen, der ist klein und widerspricht auch nicht.
Karin Hoffsten
Nasse
«Deutschland: eine Insel der Seeligen» war auf «Zeit Online» zu lesen. Das gilt besonders für die Zeit nach der Wende, wurde das Land doch mit der Mecklenburgischen Seenplatte um zahlreiche Gewässer inmitten einer zauberhaften Landschaft bereichert.
Karin Hoffsten