Politour

Nr. 12 –

Arbeitskämpfe

Weltweit treten Unternehmen zunehmend aggressiver auf. Die Gewerkschaften sind oft machtlos. In den vergangenen Jahren entstanden daher europaweit «wilde» Arbeitskämpfe. Von den unterschiedlichen Formen dieses Widerstands, von Streiks und Betriebsbesetzungen, von Managerfestsetzungen und spontanen Kundgebungen berichtet das Buch «Arbeitskämpfe im Zeichen der Selbstermächtigung – Kollektive Gegenwehr in Frankreich, Deutschland, der Schweiz, Österreich und Serbien», das nun von den Mitautoren Christian Frings und Rainer Thomann vorgestellt wird.

Bern Casa d’Italia, Bühlstrasse 57, 2. Stock, Do, 22. März, 19.30 Uhr. Zürich Infoladen Kasama, Militärstrasse 87a, Fr, 23. März, 19.30 Uhr.

Der Film «La classe operaia va in Paradiso» von Elio Petri (Italien 1971) setzt sich mit den Schwierigkeiten des Arbeitskampfs auseinander, mit dem Bedürfnis nach revolutionären Veränderungen und der Begrenztheit gewerkschaftlicher Siege.

Zürich Punto d’incontro, Josefstrasse 102, Fr, 23. März, 20 Uhr.

Armut

Das Basler Internetcafé Planet 13 organisiert die 15.  Armutssitzung von unten. Eingeladen sind Armutsbetroffene und Armutsgefährdete (Working Poor, MigrantInnen, von Altersarmut Betroffene, IV-RentnerInnen, SozialhilfeempfängerInnen, Erwerbslose …).

Basel Internetcafé Planet 13, Klybeckstrasse 60,
Mo, 26. März, 19 Uhr.

Entwicklungszusammenarbeit

Unter dem Motto «50 Jahre Deza – Mehr als Hilfe» lädt die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) ein zur Wanderausstellung «Die andere Seite der Welt – Geschichten der humanitären Schweiz». Sie basiert auf mehr als 300 Stunden gefilmter Interviews, die mit Archivaufnahmen zu kurzen Dokumentarfilmen verarbeitet wurden. SchweizerInnen, die für die Deza, das IKRK und Nichtregierungsorganisationen im Einsatz waren, berichten von ihren Erfahrungen, die sie in der humanitären Hilfe, der Entwicklungszusammenarbeit und beim Einsatz für die Menschenrechte gemacht haben. Die Ausstellung wird jetzt in Aarau gezeigt.

An der Vernissage im Kino Schloss diskutieren die Aargauer FDP-Ständerätin Christine Egerszegi und René Holenstein, Entwicklungsexperte bei der Deza. Anschliessend gibt es einen Apéro.

Aarau Vernissage: Kino Schloss, Schlossplatz 3, Di, 27. März, ab 18.15 Uhr. Ausstellung: Stadtmuseum, Schlossplatz 23, bis 1. Juli.

Guatemala

Ende Januar 2012 gab die Leitung des Hilfswerks der evangelischen Kirchen Schweiz (Heks) den Beschluss bekannt, sich aus Guatemala zurückzuziehen. Dieser Entscheid hat die dortigen Partnerorganisationen sehr getroffen; sie sehen die begonnene Arbeit für die Rechte marginalisierter und ums Überleben kämpfender Volksgruppen gefährdet. Das Team der Politischen Abendgottesdienste Zürich hat deshalb beschlossen, sich der Fastenaktion von Karl Heuberger, der seit über zwanzig Jahren Heks-Projektverantwortlicher für Guatemala ist, anzuschliessen. Bis Ostern werden sich Menschen, die an dieser Aktion teilnehmen, jeweils am Donnerstagabend treffen. Wer mitmachen oder Unterstützung leisten möchte, ist eingeladen, ins Zürcher Aki zu kommen.

Zürich Akademikerhaus Aki, Hirschengraben 86, Do, 22. und 29. März, 5. April, jeweils 18–19 Uhr.

Israel / Palästina

Palästinenserinnen und Palästinenser erinnern jedes Jahr an die Ereignisse vom 30.  März 1976. Die israelische Regierung hatte beschlossen, zwanzig Quadratkilometer palästinensischen Bodens zu beschlagnahmen, was von den palästinensischen BürgerInnen Israels mit einem Generalstreik beantwortet wurde. Der friedliche Protest wurde von israelischen Soldaten gewaltsam niedergeschlagen. Sechs junge Demonstranten wurden getötet, Hunderte verletzt und verhaftet. Der aus der Gegend von Nazareth stammende, in der Schweiz lebende Palästinenser Sami Daher berichtet im Café Palestine über das damalige Geschehen und über den bis heute andauernden Raub palästinensischen Bodens.

Zürich Bäckeranlage, Hohlstrasse 67, So, 25. März, palästinensisches Essen ab 17 Uhr, Sami Daher ab 18 Uhr.

Vor der Demonstration «Jerusalem gehört allen!» wird Lea Stahel, die als Menschenrechtsbeobachterin in Ostjerusalem war, über die drohende Vertreibung der Jahalin-Beduinen an der Peripherie von Ostjerusalem informieren, zudem wird der Kurzfilm «Nowhere left to go» über die Situation der Jahalin gezeigt (engl.).

Bern Amnesty-Büro, Speichergasse 33, Sa, 31. März, 10.15–ca. 12.15 Uhr. Anmeldung bis 25. März bei amnesty_pal@bluewin.ch. Demo: Besammlung beim Bundesplatz, Sa, 31. März, 14 Uhr.

Kampagnenarbeit

Wie war es möglich, dass Paul Rechsteiner (SP) St. Galler Ständerat wurde? Rechsteiners Wahlsieg über Toni Brunner (SVP) im November 2011 war eine Sensation. Doch dahinter stand eine wirkungsvolle Kampagne. An einem Workshop von Movendo, dem Bildungsinstitut der Gewerkschaften, werden die Hintergründe und Strategien beleuchtet. Die Teilnahme ist für GewerkschafterInnen und Kampagnenverantwortliche kostenlos.

Zürich ALK-Unia-Zentrale, Strassburgstrasse 11, Saal P, Di, 27. März, 15.45–18.30 Uhr. Anmeldung erbeten bei helena.baeriswyl@movendo.ch.

Rohstoffe

Wieso bleiben viele Länder des Südens trotz ihrer Bodenschätze bitterarm? Ein bedeutender Teil der Antwort findet sich in der Schweiz. Ausgerechnet die kleine, ressourcenarme Schweiz ist eine der weltgrössten Rohstoffdrehscheiben und Sitz von Handelsfirmen, die mehr Umsatz machen als Nestlé, Novartis oder die UBS. Dabei sind sie so intransparent wie umsatzstark: Aus den Büros der Rohstoffhändler in Zug und Genf dringt kaum etwas nach aussen.

Die entwicklungspolitische Organisation Erklärung von Bern (EvB) hat recherchiert und letzten Herbst das Buch «Rohstoff –
Das gefährlichste Geschäft der Schweiz» präsentiert. Es zeichnet ein umfassendes Bild einer mächtigen Branche, die zu den grössten Globalisierungsgewinnern gehört und deren Geschäfte immer wieder in gefährliche Grauzonen führen. Das «Netzwerk für sozial verantwortliche Wirtschaft» lädt nun ein zu einer Veranstaltung dazu mit Urs Rybi, Rohstoffexperte der EvB.

Bern Käfigturm, Marktgasse 67 (2. Stock),
Mo, 26. März, 19.30 Uhr.