Politour

Nr. 38 –

Armut

Im Rahmen der «Uni von unten» lädt die Basler Liste 13 gegen Armut und Ausgrenzung zur 21. Armutssitzung. Willkommen sind Armutsbetroffene, Armutsgefährdete, Working Poor, Migrantinnen, Einheimische wie Asylsuchende, von Altersarmut Betroffene, IV-Rentner, Sozialhilfeempfängerinnen, Erwerbslose, Obdachlose … Die Sitzungen werden in Eigenregie von Armutsbetroffenen organisiert.
Basel Internetcafé Planet 13, Klybeckstrasse 60, Mo, 24. September 2012, 19 Uhr.

Flüchtlinge

Die mehrtägigen Ausschreitungen von Rostock-Lichtenhagen im August 1992 gegen die Zentrale Aufnahmestelle für Asylbewerber und ein Wohnheim für ehemalige vietnamesische Vertragsarbeiter waren die massivsten fremdenfeindlich motivierten Übergriffe der deutschen Nachkriegsgeschichte. Es beteiligten sich mehrere Hundert teilweise rechtsextreme Randalierende und bis zu 3000 applaudierende ZuschauerInnen. Nachdem die Aufnahmestelle am 24. August evakuiert worden war, wurde das angrenzende Wohnheim, in dem sich noch über hundert Vietnamesen und ein Fernsehteam aufhielten, in Brand gesteckt. Zeitweise zog sich die Polizei völlig zurück. Der Infoladen Rabia zeigt nun den 1993 entstandenen Film «The Truth Lies in Rostock» zu den Hintergründen; eine Montage von Videomaterial, gedreht aus den angegriffenen Häusern heraus, Interviews mit Antifaschistinnen, den Vertragsarbeitern, der Polizei, mit Bürokratinnen, Neonazis und Anwohnern.
Winterthur Infoladen Rabia, Bachtelstrasse 70, 
Do, 27. September 2012, 20 Uhr.

Frieden

Der Politikwissenschaftler und Friedensforscher Peter Strutynski spricht auf Einladung der Schweizerischen Friedensbewegung zu aktuellen sicherheitspolitischen Fragen, zum Krieg in Afghanistan, zur Revolution im arabischen Raum, zum Konflikt in Syrien und zur Kriegsgefahr im Nahen und Mittleren Osten.
Basel Galeriesaal Volkshaus, Rebgasse 12–14, 
Fr, 21. September 2012, 19.30 Uhr.

Justiz

Der Dominikanerpater Heinrich von Rheinfelden belästigt Bäckerjungen und Karrenknechte. Susanna Schaub tötet nacheinander drei Ehemänner mit Gift. Paul Kopp ergattert bei einem Raubmord fünfzehn Franken. Studenten, Schülerinnen und Lehrlinge blockieren aus Protest die Tramschienen. Eine Autofahrerin prallt mit übersetzter Geschwindigkeit in ein Tram. Hooligans verursachen bei einem Fussballmatch hohen Sachschaden. Womit machen sich Menschen in unterschiedlichen Epochen schuldig oder kommen mit dem Gesetz in Konflikt? Schuldig oder unschuldig, kriminell oder legal, schwere Straftat oder Kavaliersdelikt: Die Anschauungen über Kriminalität und Kriminelle wandeln sich laufend. Damit beschäftigt sich eine Ausstellung des Historischen Museums Basel.
Basel Barfüsserkirche, bis 7. April 2013. Di–So, 10–17 Uhr. Öffentliche Führung: So, 23. September 2012, 11.15 Uhr. Führungen für private Gruppen: 
061 205 86 00. www.hmb.ch

Klima

Zu Fuss unterwegs zur klimafreundlichen Metropole von morgen: Auf einem Klimaspaziergang erhalten die TeilnehmerInnen aktuelle Informationen zum Klimawandel und erfahren mehr über einen klimafreundlichen und nachhaltigen Lebensstil.
Zürich Ab Weinplatz vor dem Brunnen bis Ecke Rathausbrücke, Fr, 21. September 2012, und Sa, 22. September 2012, jeweils 14–16.30 Uhr.

Ruanda

«Amazina y’inka: die Namen der Kühe und andere Metaphern über Schönheit, Tod und Schmerz» – unter diesem Titel findet in der Zürcher Roten Fabrik eine Veranstaltung zu Ruanda statt. Die Ethnologin Andrea Grieder spricht über die Bedeutung von Poesie im Umgang mit traumatischen Erfahrungen bei Überlebenden des Genozids in Ruanda. Andrea Grieder studierte in Paris und Zürich und schrieb die Dissertation «Collines des mille souvenirs, vivre après et avec le génocide perpétré contre les Tutsis du Rwanda». Die Präsentation begleiten Gedichte von Suzanne Nyiranyamibwa, Aimable Kimeza Shingiro und Andrea Grieder. Textausschnitte in Kinjaruanda, der Sprache Ruandas, vermitteln die Tonalität des Landes.
Zürich Clubraum Rote Fabrik, Seestrasse 395, 
So, 23. September 2012, 19.30 Uhr.

Stadtrundgänge

In einem Rundgang durch die Winterthurer Altstadt wird gezeigt, wie die Obrigkeit im 15. und 16. Jahrhundert versuchte, ihre UntertanInnen zu einem gottesfürchtigen und ehrbaren Leben anzuhalten. Die TeilnehmerInnen beobachten ein junges Paar beim Eheversprechen und erfahren, wie sich die gängigen Hochzeitsbräuche gestalteten. Ausserdem begegnen sie einer Prostituierten, die Einblick in den Bordellalltag gewährt.
Winterthur Beginn des Rundgangs: 
Haupteingang der Stadtkirche, Ende beim Kirchplatz, So, 23. September 2012, 11 Uhr.

Aberglaube war in der Bevölkerung des frühneuzeitlichen Basels allgegenwärtig, und «Hexen» mussten zum Beispiel als Schuldige für die Erkrankung von Kindern oder für den Hagelsturm herhalten. Doch es gab auch Zeitgenossen, die sich bemühten, kein Fehlurteil zu fällen und lieber einen dem Hexenwahn verfallenen Doktor der Stadt verwiesen, als die von ihm genannten Frauen zu verurteilen. Anhand von einigen Gerichtsfällen werden Merkmale der Basler Hexenverfolgung aufgezeigt. Weshalb wurde einer Frau Hexerei vorgeworfen? Wie verlief ein Prozess im 16. und 17. Jahrhundert? Was musste man in der Folterkammer erwarten? Auf einem Rundgang durch die Innenstadt wird ein dunkles Kapitel der Basler Geschichte aufgerollt.
Basel Treffpunkt beim Lohnhof, Sa, 22. September 2012, 14 Uhr, Dauer zirka 90 Minuten. Vorverkauf empfohlen: Buchhandlung Narrenschiff, Schmiedenhof, Basel; Buchhandlung Rapunzel, Poststrasse 2, Liestal. Kosten: 15/20 Franken.

Verkehr

Auch dieses Jahr wird am 22. September zur Velodemo aufgerufen. Mit Musik auf allen möglichen und unmöglichen unmotorisierten Rädern kutschieren die TeilnehmerInnen durch die Stadt Zürich. Nach einer rund einstündigen Rundfahrt bereiten ihnen Coldeve mit ihrem High-Voltage Electro-Rock viel Vergnügen. Gefordert wird eine bessere Infrastruktur für alle Velofahrerinnen (und Fussgänger).
Zürich Sa, 22. September 2012. Besammlung ab 18 Uhr beim Bürkliplatz, Abfahrt 19 Uhr, Rückkehr zum Bürkliplatz 20 Uhr, Konzert ab 20.30 Uhr.