Politour

Nr. 41 –

Entwicklungszusammenarbeit

Unter dem Motto «50 Jahre Deza – Mehr als Hilfe» lädt die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) ein zur Wanderausstellung «Die andere Seite der Welt – Geschichten der humanitären Schweiz». Die Ausstellung basiert auf mehr als 300 Stunden gefilmter Interviews, die mit Archivaufnahmen zu kurzen Dokumentarfilmen verarbeitet wurden. SchweizerInnen, die für die Deza, das Internationale Rote Kreuz und Nichtregierungsorganisationen im Einsatz waren, berichten von ihren Erfahrungen.
Sarnen Historisches Museum Obwalden, Brünigstrasse 127, geöffnet Mi–So, 14–17 Uhr, oder auf Anfrage: 041 660 65 22. Die Ausstellung dauert bis 30. November 2012.
Solothurn Altes Zeughaus, Zeughausplatz 1, geöffnet Di–Sa, 13–17 Uhr, So, 10–17 Uhr. 
Die Ausstellung dauert bis 13. Januar 2013.

Konsum und Ethik

Viele unserer alltäglichen Konsumentscheidungen verknüpfen uns direkt oder indirekt mit gravierenden Missständen: Bei der Herstellung von Smartphones oder Textilien werden ArbeiterInnen ausgebeutet, Fisch stammt aus bereits überfischten Ozeanen, der Regenwald muss den immer zahlreicheren Palmölplantagen weichen und vieles mehr. Zudem ist der Konsum in westlichen Ländern mit einem zu hohen Ausstoss an Treibhausgasen verbunden.
An der in Zürich stattfindenden Tagung «Ethisch konsumieren» wird die KonsumentInnen- und Unternehmensverantwortung mit Expertinnen und Experten in ethischen Fragen diskutiert. Eingeladen sind Antonietta Di Giulio, Regina Kreide, Christian Neuhäuser, Imke Schmidt und Stephan Schlothfeldt.
Zürich Universität, Rämistrasse 71, KOL-G-217, 
Fr, 19. Oktober 2012, 9.15–17.30 Uhr. Genaues Programm: www.ethik.uzh.ch/ufsp/agenda/konsumieren.html. Die Vorträge können auch einzeln besucht werden. Anmeldung erwünscht: sabine.hohl@ethik.uzh.ch.

Sans-Papiers

Rund 8000 weibliche Sans-Papiers sind im Kanton Zürich schätzungsweise in jedem siebzehnten Privathaushalt meist stundenweise als Hausarbeiterinnen beschäftigt. Mit Reinigungsarbeiten halten sie Wohnungen in Schuss, und durch Betagtenpflege und Kinderbetreuung tragen sie einen beträchtlichen Teil zur gesellschaftlichen Reproduktionsarbeit bei. Sie leben inmitten der Gesellschaft, doch ihr Alltag ist geprägt von der Angst, verhaftet und ins Herkunftsland zurückgeschickt zu werden. Die Soziologin Sarah Schilliger präsentiert die Publikation «Wisch und weg!», die einen Einblick in den Alltag dieser Hausarbeiterinnen vermittelt.
Basel Internetcafé Planet 13, Klybeckstrasse 60, Mo, 15. Oktober 2012, 19 Uhr.

Stadtentwicklung

Jahrelang hat das Zürcher Industriequartier, der Kreis 5, Schlagzeilen gemacht als «Drogenhölle». 1988 haben die FilmemacherInnen Hans Haldimann und Marianne Pletscher mit einer sieben Jahre dauernden Langzeitbeobachtung begonnen, um Veränderungen des Quartiers sichtbar zu machen. Der Film «Heimat oder Hölle» ist auch heute noch aktuell und zeigt exemplarisch, wie Spekulation ein Quartier verändert, wer verliert und wer gewinnt. «Heimat oder Hölle» wird nun im Rosengarten gezeigt. Im Anschluss findet eine Diskussion mit Marianne Pletscher und Hans Haldimann statt.
Zürich Rosengarten, Kalkbreitestrasse 2,
 Do, 11. Oktober 2012, 19.30 Uhr.

Was sind die heutigen Herausforderungen in der Verkehrspolitik der Stadt Bern? Wie soll mit der steigenden Mobilität umgegangen werden? Muss der Bahnhof ausgebaut werden? Soll Roadpricing als Modell zur Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs eingesetzt werden? Braucht es eine zweite Tramachse? Im Vorfeld zu den städtischen Wahlen sollen diese Fragen auf Einladung des verkehrspolitischen Vereins «Läbigi Stadt» von den Kandidierenden besprochen werden. Zu Beginn diskutieren für den Stadtrat Kandidierende. Nach kurzer Pause und einem kulturellen Intermezzo findet die Diskussion der KandidatInnen für den Gemeinderat statt.
Bern Ono, Kramgasse 6, Mo, 15. Oktober 2012, 
19.30 Uhr (Türöffnung/Bar ab 18.30 Uhr).

Seit 2006 lebt die Hälfte aller Menschen weltweit in Städten. Das Wachstum der Städte führt nicht nur zu sozialen Spannungen. Auch der Umbau der Arbeitswelt weg von der Industrie zeitigt grosse Schwierigkeiten. Wie können Städte nachhaltig und sozial verträglich werden? Stefanie Overbeck (Mitinhaberin eines Architekturbüros) referiert im Rahmen der öffentlichen Ringvorlesung «I’m a human being!» der Fachhochschule Nordwestschweiz über das Spannungsfeld Stadtentwicklung.
Windisch Audimax der FHNW, Klosterzelgstrasse 2, Mi, 17. Oktober 2012, 17.15–18.45 Uhr.

Stadtrundgang

Die informelle Politik, die internationalen Beziehungen und die Verflechtung von Politik und Wirtschaft prägen die Bundesstadt Bern und machen ihre Bedeutung für die Schweizer Medien aus. Mehr darüber ist auf dem Stadtrundgang «Bern politisch» zu erfahren.
Bern Treffpunkt: Erlacherhof (Junkerngasse 47), 
Sa, 13. Oktober 2012, 14 Uhr. Kosten: 15/20 Franken, Billette erhältlich beim Treffpunkt. Gruppenführungen: www.stattland.ch.

Wachstum

Das 2012er Symposium «Danach – Alternativen zum Wachstumszwang» zeigt Modelle für ein faires Finanzsystem und für Wohlstand ohne Wachstumszwang. Teilnehmende des Symposiums können Vorschläge für Projekte einreichen, über die am Sonntag abgestimmt wird.
René Zeyer, Peter Niggli und Reinhold Harringer analysieren unter dem Titel «Geld, Zins, Schuld & Finanzpolitik» das aktuelle Geldsystem und zeigen auf, wie ein gerechtes Finanzsystem erreicht werden kann (16. Oktober). In «Wandel & Postwachstum» erklären Geseko von Lüpke und Irmi Seidl, weshalb die derzeitige Schulden- und Umweltkrise eine Chance auf eine bessere Zukunft darstellt und welche griffigen Konzepte für ein Leben nach dem Wachstum bereits bestehen (18. Oktober). In der Konferenz «Reelle, nachhaltige Alternativen» treffen Mitglieder von rund zwanzig Organisationen zusammen, um gangbare Alternativen zum vorherrschenden Finanz- und Wirtschaftssystem vorzustellen und zu diskutieren (20. Oktober). In der Tagung «Wandel jetzt, aber wie? Allianz bilden!» wird mit Fachpersonen die Frage erörtert, wie Wandel gelingen kann. Sodann werden alle eingereichten Projektideen vorgestellt, und es wird darüber abgestimmt, welche Ideen mittels einer Allianz weiterverfolgt werden (21. Oktober).
Zürich Rote Fabrik, Seestrasse 395, Referate 
jeweils 20 Uhr (Türöffnung 19.30 Uhr), 
Konferenz und Tagung jeweils 13 Uhr. Reservation: www.danach.info, reservation@danach.info