politour

Nr. 4 –

Arabische Revolten

An der zweiten Begleitveranstaltung zur Ausstellung «Karama!» zur arabischen Revolution spricht die junge tunesische Journalistin Jalila Sakhri über die Jasminrevolution (französisch).
Bern Käfigturm, Polit-Forum des Bundes, Marktgasse 67, Di, 28. Januar 2013, 19 Uhr. 
Reservation: www.amiando.com/karama2.
Die Ausstellung dauert bis Ende Mai.

Ausgangssperre

In Kehrsatz gilt seit 1. Januar 2013 eine Ausgangssperre ab 22 Uhr für Jugendliche unter 16 Jahren. Wegen Sachbeschädigungen und «Ruhestörungen» durch einige wenige werden alle Jugendlichen bestraft. Die Juso Bern ruft dazu auf, Kehrsatz zurückzuerobern: Für Getränke und Musik wird gesorgt. Die VeranstalterInnen empfehlen, Klappstühle und Decken mitzunehmen.
Bern Bahnhof, Fr, 25. Januar 2013, 20.50 Uhr; 
Kehrsatz Bahnhof, Fr, 25. Januar 2013, 21.15 Uhr.

Ausschaffungen

Besuche im Flughafenausschaffungsgefängnis: Eveline Baer vom Solinet berichtet von ihren Erfahrungen, Patrice de Mestral erzählt die Geschichten zurückgeschaffter AlbanerInnen.
Zürich Gartenhofstrasse 7, Sa, 26. Januar 2013, 
15–17 Uhr.

Burkina Faso

Thomas Sankara ist der «Che Afrikas», der sich für Gerechtigkeit und gegen Ausbeutung einsetzte. Nach einem Putsch wurde er 1983 Staatschef von Obervolta. Er benannte das Land um in Burkina Faso («Land der Aufrechten») und setzte Bildungs-, Agrar- und Gesundheitsreformen durch. Die Korruption wurde bekämpft, die Frauenrechte wurden gestärkt. International wehrte er sich gegen die Einflussnahme von Ost und West. 1987 wurde er mit zwölf Mitstreitern von Männern seines besten Freunds Blaise Compaoré, des zweiten Mannes im Staat ermordet. Compaoré ist bis heute Präsident des Landes. Das «Planet 13» zeigt nun einen Film über Sankaras Leben.
Für das Theaterprojekt «Von einem, der auszog, die Revolution zu lernen» reiste der Regisseur und Schauspieler Luzius Heydrich nach Burkina Faso, um nach den Spuren Sankaras zu suchen. Er lernte dort den Schauspieler Hypolitte Kanga kennen, der sich ebenfalls seit Jahren mit Sankara beschäftigt. Die beiden werden im «Planet 13» für ein Gespräch anwesend sein. Das Neue Theater wiederum zeigt die Performance, die aus ihrer Begegnung entstanden ist.
Basel Internetcafé Planet 13, Klybeckstrasse 60, Film und Gespräch: Mo, 28. Januar, 19 Uhr; 
Neues Theater am Bahnhof Dornach, Performance: Do–Sa, 24.–26. Januar 2013, 20 Uhr, So, 27. Januar 2013, 
18 Uhr. Tickets: 15/23/35 Franken, 061 702 00 83. info@neuestheater.ch. www.neuestheater.ch

Europa

In der Reihe «Die Schweiz und Europa zwischen Ost und West» geht es um Konstruktionen und Projektionen. Welche Mythen waren 1989 mit dem Begriff «Europa» verbunden? Welche Konflikte bei gesellschaftlichen Entwicklungen werden über die Vorstellungen von Europa ausgetragen? Die ReferentInnen werfen einen Blick auf Europakonstruktionen in den Ländern Ostmittel- und Osteuropas. Die nächsten Abende: «Polnische Europakonstruktionen im Widerstreit?» mit dem Historiker Peter Oliver Loew vom Deutschen Polen-Institut in Darmstadt (Do, 24. Januar 2013); «Die Ukraine: Ein gespaltenes Land im Osten Europas?» mit dem ukrainischen Publizisten und Übersetzer Juri Durkot (Do, 31. Januar 2013).
Basel Kollegienhaus der Universität, Petersplatz 1, jeweils 18.30–19.45 Uhr. Kosten pro Abend: 
25 Franken.

Feminismus

Die feministische Theoretikerin und Historikerin Tove Soiland hält den Vortrag «Sexuelle Differenz: Feministische Rückfragen an eine merkwürdige Rezeptionsgeschichte».
Zürich Psychoanalytisches Seminar, Quellenstrasse 25, Fr, 25. Januar 2013, 20.30 Uhr.

Justiz

Wie haben sich die Strafen im Lauf der Zeit geändert? Welche Strafe gilt wann als angemessen? Wie wurden Strafen begründet, und wie begründet man sie heute? Was nützen Strafen überhaupt, und was bewirken sie?
Darüber sprechen Annette Keller (Direktorin Frauenjustizvollzugsanstalt Hindelbank), Joachim Eibach (Professor für Neuere und Neueste Geschichte in Bern), Peter Albrecht (Professor für Strafrecht, langjähriger Strafgerichtspräsident).
Basel Barfüsserkirche, Mi, 30. Januar 2013, 19.30 Uhr.

Managerlöhne

Markus Huppenbauer vom Ethik-Zentrum der Universität Zürich und Stephan Hostettler (Experte für wertorientierte Vergütungen) sprechen über Managerlöhne zwischen Markt und Moral. Die Themen: «Was sind wertorientierte Managersaläre? Was ist normal, was ist Exzess? Regulieren oder ‹laissez faire›?» Anschliessend diskutieren sie mit dem Publikum unter der Moderation des Historikers Konrad Kuhn.
Zürich Theater Stadelhofen, Stadelhoferstrasse 12, Mo, 28. Januar 2013, 18.30 Uhr. Anschliessend Apéro. Anmeldung ist erwünscht, aber nicht Bedingung, bei talon@actares.ch.

Palästina / Israel

Maria Schafflützel war im letzten Jahr als Menschenrechtsbeobachterin im Westjordanland. Sie berichtet im nächsten «Café Palestine» von der Strategie alltäglicher Schikanen, von Stimmen aus Israel und Palästina, von Meinungen israelischer Soldaten zu ihrem Staat und ihrem Einsatz in den besetzten Gebieten sowie vom Gazakrieg im November 2012.
Zürich Bäckeranlage, Gemeinschaftszentrum Aussersihl, Hohlstrasse 67, So, 27. Januar 2013, 18 Uhr; palästinensisches Essen ab 17 Uhr.

Im Buch «Breaking the Silence» wurden Berichte israelischer Soldaten über ihre Erfahrungen in den besetzten Gebieten zusammengefasst. Gesammelt wurden sie von der gleichnamigen israelischen NGO. In Israel sind diese Berichte umstritten. VertreterInnen rechtsgerichteter Parteien bezeichnen die Gruppe als «Nestbeschmutzer». Andere loben ihre Arbeit, weil sie mit ihrer Kritik von innen die israelische Demokratie stärke.
Dana Golan war als Soldatin in Hebron stationiert. Nun spricht sie über ihre Erfahrungen und das soeben erschienene Buch mit Claudia Kühner («Tages-Anzeiger»).
Zürich Kaufleuten, Pelikanplatz, Mo, 28. Januar 2013, Türöffnung 19 Uhr, Beginn 20 Uhr.

Die Förderung von Frauen spielt eine zentrale Rolle beim Aufbau einer palästinensischen Zivilgesellschaft. Frauen tragen grosse Verantwortung nicht nur in der Familie, sondern auch vermehrt im öffentlichen Leben. Der Erlös eines Solidaritätsessens mit arabischen Spezialitäten ist für die Weiterentwicklung des Frauenbildungszentrums in Nahalin bei Bethlehem bestimmt.
Basel K5, Gundeldingerstrasse 161, 
Sa, 26. Januar 2013, 12.30–15 Uhr.

Spanien

In Bern beginnt die Ausstellung «Ein Volk in Waffen / un pueblo en armas» über den Bürgerkrieg und die Revolution in Spanien (1936–1939). Zur Eröffnung wird der gleichnamige Film gezeigt sowie «Land and Freedom» von Ken Loach.
Bern Brasserie Lorraine, Quartiergasse 17, 
ab 28. Januar 2013. Filme ab 19/20.15 Uhr. 
Die Ausstellung dauert bis Mitte März.

Yes Men

Die Aktivistengruppe «The Yes Men» posiert als Repräsentantin von internationalen Konzernen und karikiert mit übertriebenen Forderungen auf Konferenzen deren Ziele. 2009 veröffentlichten The Yes Men den Film «The Yes Men Fix the World», in dem sie ihre Aktionen Revue passieren liessen. Er wird nun von Occupy Basel gezeigt.
Basel Quartiertreffpunkt LoLa, Lothringerstrasse 63, So, 27. Januar 2013, 18.30 Uhr. Eintritt frei (Kollekte).