WOZ News

Nr. 17 –

Sportliche

Eines der «Blick»-Doppelkioskplakate von vergangener Woche führte uns nicht nur die Schönheit des Boulevards wieder einmal vor Augen – «Boston-Bomber, Alles zum Marathon-Drama» stand da direkt neben «FCZ–GC, Sion–Basel, Alles über die Knaller-Halbfinals» –, sondern gleichzeitig die Nähe von Knallern und Bomben … na ja, das eine hat mit dem anderen gar nichts zu tun, werden Sie sagen. Wir meinen ja nur, sagen wir.
Jürg Fischer

Inhaltsschwere

«Der Jahresbericht als Geschenk-Paket: der in Algerien geborene Multi-Künstler Philippe Parreno wickelte Zahlen und Fakten des vergangenen Jahres von Ringier in ein 59-farbiges Geschenkpapier. In prächtigen Farben und minuziös gefaltet erhalten die Leser den Jahresbericht 2012 überreicht. Nicht der Inhalt hat der Künstler gestaltet, sondern die Verpackung.» Nicht der Künstler hat auch diese Medienmitteilung geschrieben, sondern die «Corporate Communications» von Ringier. Corporate heisst in diesem Fall: nicht ganz so minuziös wie die Verpackung.
Jürg Fischer

Gendersensible

So stands in der WOZ: «Nach dreissig Jahren wirtschaftsliberaler Revolution, dessen Vordenker Friedrich von Hayek sich von den Theorien des 19. Jahrhunderts inspirieren liess, steckt der Kontinent seit dem Finanzcrash 2008 in der Krise.» Welches Geschlecht hat die Revolution? Nicht jede das gleiche, oder?
Jürg Fischer

Delinquente

«Militärausgaben leicht rückfällig», meldete der «Werdenberger und Obertoggenburger». Bitte diesbezüglich kein Kuschelkurs, fügen wir an.
Jürg Fischer

Alliterarische

Angesichts des wunderschönen Titels «Zocken für Zypern» (NZZ) erwägen wir, unsere schlafende Dauerserie mit den schönsten Stabreimen zu neuem Leben zu erwecken; doch wir wollen das Genre nicht allzu aktiv in den Fokus rücken, sonst heisst es allenthalben nur noch «Pokern für Portugal» oder «Mischeln für Malta».
Jürg Fischer

Akustische

Nadine Vinzens, Miss Schweiz des Jahres 2002, heute Schauspielerin und wohnhaft in Los Angeles, fuhr für die Tamedia-Beilage «Auto» mit dem Cadillac ATS durch Malibu. Elektroautos findet Frau Vinzens zu teuer oder «‹extrem spiessig› (…) Ausserdem mag die zierliche Ex-Miss den Sound von kräftigen Motoren. ‹Da hat dieser Cadillac noch ein bisschen Nachholbedarf›», sagt Vinzens, «‹denn ich merke im ATS kaum, ob ich nun mit 50 oder 80 Meilen dem Pazifik entlang cruise – und das kann in Kalifornien ein teurer Spass werden.›» Vom Tachometer liest Frau Vinzens seit je nur ihren Blutdruck ab.
Karin Hoffsten

Zutreffende

Am schönsten muss es für die erfahrungswissenschaftliche Astrologin Monica Kissling doch sein, wenn die Weltgeschehnisse ihr im Nachhinein recht geben. So verhiess sie vor einer Woche in der «SonntagsZeitung»: «Die Sterne fordern Mut und Kampfgeist. (…) Der Mond im lebenslustigen Löwen erinnert uns daran, uns daran, das Leben zu geniessen.» Auch wenns in Zürich schlussendlich der lebenslustige Wolff ist – wir halten uns dran!
Karin Hoffsten

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