Politour

Nr. 26 –

Foxconn

Als einer der weltweit grössten Fertiger für Konsumelektronik produziert Foxconn Electronics Inc. für Apple und viele andere Markenfirmen. Foxconns ArbeiterInnen sind die iSlaves, die Kommunikationsgeräte wie iPhones und iPads unter unmenschlichen Arbeitsbedingungen und für lausige Löhne herstellen müssen. 2010 kam es in chinesischen Foxconn-Fabriken zu einer Serie von Selbstmorden.
Pun Ngai und andere chinesische WissenschaftlerInnen und AktivistInnen untersuchten daraufhin die Arbeitsbedingungen und veröffentlichten ihre Ergebnisse im Buch «iSlaves. Ausbeutung und Widerstand in Chinas Foxconn-Fabriken». Übersetzer und Herausgeber Ralf Ruckus wird daraus lesen.
Bern Infoladen Reitschule, Neubrückstrasse 8, 
Fr, 28. Juni 2013, 19.30 Uhr.

Kuba

In der Ausstellung «Traute Heimat. Ferne Welten» werden Fotografien aus dem Appenzell, aus Andalusien und Kuba von Jojo Kunz gezeigt. Am Abend «Kuba. Bilder, Bohnen, Berichte» spricht der Publizist Niels Walter, der immer wieder in Kuba lebt, über Kunz’ Kuba-Fotografien wie auch das Bild von Kuba in der Öffentlichkeit und darüber, wie weit dies mit der kubanischen Realität übereinstimmt.
Dazu gibts gratis Frijoles negros (schwarze Bohnen).
Winterthur Alte Kaserne, Technikumstrasse 8, 
Mi, 3. Juli 2013, 19 Uhr. Ausstellung: Mo–Fr, 8–23 Uhr, Sa, 9–23 Uhr, bis 12. Juli 2013.

Palästina/Israel

Givat Haviva ist die älteste und eine der bedeutendsten Institutionen in Israel, die sich für jüdisch-arabische Verständigung einsetzen. Givat (Hügel) Haviva wurde nach Haviva Reik benannt, die im Zweiten Weltkrieg gefangen genommen und umgebracht wurde. Givat Haviva wurde 1949 als Weiterbildungszentrum der Kibbuzbewegung Ha’artzi gegründet. Freiheit und Gleichheit, die Prinzipien der Kibbuzgesellschaft, standen aber im krassen Widerspruch zur Ungleichheit zwischen israelischen JüdInnen und AraberInnen. Deswegen gründete Givat Haviva 1963 das gleichberechtigt verwaltete jüdisch-arabische Friedenszentrum.
Ursula Rosenzweig, Präsidentin des Schweizer Freundeskreises von Givat Haviva, wird in Zürich von Projekten des Zentrums berichten.
Zürich Quartierzentrum Aussersihl, 
Hohlstrasse 67, Saal 1. Stock, So, 30. Juni 2013, 18 Uhr (palästinensisches Essen ab 17 Uhr).

Die israelische Organisation Zochrot («Erinnernde») hat in den vergangenen Jahren viel dazu beigetragen, in der israelischen Öffentlichkeit ein Bewusstsein für die palästinensische Nakba (arabisch für «Katastrophe») zu schaffen. Durch Touren zu den Ruinen und Überresten zerstörter palästinensischer Dörfer und Stadtteile, Interviews mit ZeitzeugInnen und dem Ausstellen von Fotos aus Archiven suchen die Mitglieder von Zochrot nach Anerkennung des geschehenen Unrechts und nach neuen Formen des Zusammenlebens und der Wiedergutmachung. Debby Farber und Eitan Bronstein Aparicio stellen an der Veranstaltung «Vom Erinnern der Nakba zum Rückkehrrecht» die aktuelle Arbeit ihrer Organisation vor.
Bern Haus der Kirche, Altenbergstrasse 66, 
Mi, 3. Juli 2013, 19.30 Uhr. Zürich H50, 
Hirschengraben 50, Do, 4. Juli 2013, 19.30 Uhr. 
Englisch mit Möglichkeit für Flüsterübersetzung, Eintritt frei, Kollekte.

Saatgut

Immer weniger, immer grössere Firmen wollen die Regeln der Züchtung und des Saatgutverkehrs bestimmen, weil die Privatisierung des Saatguts als zentrale Ressource Macht und enorme Gewinne verspricht.
Doch die existenzielle Bedeutung der Biopflanzenzüchtung wird immer breiter anerkannt. Viele kleine Biozüchtungsinitiativen bieten eine echte Alternative. Sie gewährleisten die Verfügbarkeit einer Vielfalt von hochwertigen Sorten für alle, die Saatgut benötigen: Landwirte, Erwerbsgärtnerinnen, Obstbäuerinnen und Hobbygärtner. Am Tag der offenen Zuchtgärten bietet die Getreidezüchtung Peter Kunz Einblick in ihre Arbeit. Die Projekte werden auf dem Feld vorgestellt: Versuche mit Weizen, Dinkel, Triticale, Erbsen, Sonnenblumen, Mais und vielem anderem mehr. Für das leibliche Wohl ist ebenfalls gesorgt.
Feldbach Oberhuswiesen, Seestrasse 6, 
Sa, 29. Juni 2013, 14 und 16 Uhr.

Sozialhilfe

Der Verein Unabhängige Fachstelle für Sozialhilferecht (UFS) wurde gegründet, um Armutsbetroffene rechtlich sowie sozial zu unterstützen und Menschenrechtsverletzungen zu bekämpfen. Zu diesem Zweck betreibt der Verein seit Januar dieses Jahres eine Fachstelle, die Armutsbetroffene kostenlos bei Fragen zur Sozialhilfe berät, bei Behördengängen begleitet und in sozialhilferechtlichen Angelegenheiten vor Gericht vertritt. Geschäftsleiter Andreas Hediger wird die Arbeit der UFS vorstellen.
Basel Internetcafé Planet 13, Klybeckstrasse 60, 
Mo, 1. Juli 2013, 19 Uhr. www.sozialhilfeberatung.ch

Sri Lanka – Schweiz

«Aufbruch in eine neue Zukunft? Alltag nach dem Bürgerkrieg in Sri Lanka» heisst die Ausstellung mit fünfzig Fotografien von Walter Keller, die derzeit noch in Luzern zu sehen ist. Keller beschäftigt sich seit dreissig Jahren mit Südasien und arbeitet in der deutsch-sri-lankischen Entwicklungszusammenarbeit. An der Finissage wird der Journalist Pushparaja Ashok Louis teilnehmen.
Luzern Sentitreff, Baselstrasse 21. Öffnungszeiten: Di/Do, 10–14 Uhr, Fr, 14–16 Uhr, Sa, 9–11 Uhr, 
oder nach Vereinbarung: 041 240 97 38. 
Finissage: Do, 4. Juli 2013, 19.30 Uhr.

Syrien

Der syrische Schriftsteller Nihad Siris liest aus seinem preisgekrönten Roman «Ali Hassans Intrige». Es ist ein Text gegen militärisches Schlachtgetümmel und eine Satire auf den Führerkult in einer arabischen Diktatur. In Kilchberg werden Suzann-Viola Renninger vom Vorstand des Deutschschweizer PEN und Übersetzer Hartmut Fähndrich anschliessend ein Gespräch mit Siris über seinen Roman, sein Leben im ägyptischen Exil und die Lebensbedingungen von Intellektuellen in Syrien führen.
Kilchberg Reformiertes Kirchgemeindehaus, Stockensaal, Stockenstrasse 150, Di, 2. Juli 2013, 20 Uhr.
Bern Buchhandlung Haupt, Falkenplatz 14, 
Do, 4. Juli 2013, 19 Uhr.
Genf Librairie arabe l’Olivier, 5, rue de Fribourg, 
Fr, 5. Juli 2013, 19.30 Uhr.