Politour

Nr. 3 –

Äthiopien

Das äthiopische Regime bestimmt das öffentliche und private Leben und duldet keine Opposition. Die Flucht vor Unterdrückung, Folter und Haft ist oft die letzte Möglichkeit. In Europa ist dies kein Thema.

Im Kanton Aargau lebende Flüchtlinge aus Äthiopien möchten dieses Schweigen nun durchbrechen und haben sich organisiert. Einer der ersten Schritte ist die Netzwerktagung «Let’s talk about Ethiopia!». Nach einem Infoblock gibt es eine Diskussionsrunde mit Nationalrat Geri Müller, der Menschenrechtsaktivistin Denise Graf, Patrizia Bertschi vom Netzwerk Asyl Aargau und äthiopischen Gästen. Nach einem äthiopischen Mittagessen finden Workshops statt (Themen sind die äthiopische Tradition der Kaffeezeremonie, Asylsuchende im Aargau, das Asylrecht). Die Ergebnisse werden zum Abschluss dem Plenum präsentiert.

Aarau Bullingerhaus, Jurastrasse 13, Sa, 25. Januar 2014, 9–16 Uhr. Freiwilliger Unkostenbeitrag willkommen.

Fahrende

Die Roma und Sinti waren nach den europäischen JüdInnen die zweitgrösste Opfergruppe der nationalsozialistischen Rassenpolitik. Ihre NachfahrInnen zählen heute zu einer der grössten ethnischen Minderheiten Europas. Trotz Versuchen von supranationalen Organisationen zur Förderung ihrer Chancen und ihrer Integration ist ihre Situation in vielen Ländern prekär, vor allem in Osteuropa. In Westeuropa werden Roma in den Medien stigmatisiert und sind Opfer politischer Repression. Dazu findet nun die öffentliche Tagung «Roma, Sinti und Jenische in Schule und Öffentlichkeit» statt.

Aarau Zentrum für Demokratie Aarau (ZDA), Küttigerstrasse 21, Villa Blumenhalde, Sa, 25. Januar 2014, 9–17 Uhr. Anmeldung bis 17. Januar 2014 an roxane.kuebler@fhnw.ch. Kosten inklusive Essen: 90 Franken, Studierende 50 Franken. Detailprogramm: www.tinyurl.com/fhnw-roma.

Naher Osten

Die nächste Veranstaltung in der Vortragsreihe «Bedrohte Werte? Europa und der Nahe Osten unter Globalisierungsdruck» steht unter dem Titel «Der Nahe Osten zwischen Modernisierung und Tradition». Reinhard Schulze vom Institut für Islamwissenschaft der Universität Bern spricht über die arabischen Revolten und die Zukunft der Moderne. Die Publizistin Amalia van Gent hält das Referat «Die neue Türkei: Der ungebrochene Drang nach Demokratie». Elham Manea vom Institut für Politikwissenschaft der Universität Zürich spricht über den Arabischen Frühling am Beispiel Ägyptens. Anschliessend gibt es eine Diskussion mit Publikumsfragen.

Bern UniS, Raum A003, Schanzeneckstrasse 1, 
Sa, 25. Januar 2014, ab 9 Uhr, zum Abschluss Stehapéro ab 13 Uhr. Anmeldung (bis 20. Januar 2014) notwendig: www.tinyurl.com/forum-bedroht.

Nahrungsmittel

Woher stammen unsere Nahrungsmittel? Wie werden sie produziert? Unsere Kaufentscheide haben Auswirkungen auf unsere Gesundheit, beeinflussen aber auch die Umwelt und das Leben anderer Menschen. Helvetas zeigt nun die neue Wanderausstellung «Wir essen die Welt» über Genuss, Geschäft und Globalisierung.

Aarau Naturama Aargau, Feerstrasse 17, 
bis 9. Februar 2014. Anschliessend in weiteren Schweizer Städten.

Nationalsozialismus

Nicole Peter und Nicole Burgermeister präsentieren das Buch «Intergenerationelle Erinnerung in der Schweiz. Zweiter Weltkrieg, Holocaust und Nationalsozialismus im Gespräch». Anschliessend steht eine Diskussion mit Jakob Tanner, Historiker und ehemaliges Mitglied der Unabhängigen Expertenkommission Schweiz – Zweiter Weltkrieg (UEK), auf dem Programm.

Zürich Buchhandlung im Volkshaus, Stauffacherstrasse 60, Mo, 20. Januar 2014, 19.30 Uhr.

Sans-Papiers

Sie putzen unsere Wohnungen und pflegen unsere Eltern, doch kaum jemand kennt ihre Geschichte. Im Dokfilm «Mama illegal» verlassen drei Mütter die bittere Armut Moldawiens, um irregulär in Westeuropa als Putzfrauen zu arbeiten. Während diese Frauen getrennt von ihren Familien und ihrer Heimat dem Traum von einem besseren Leben folgen, wachsen ihre Kinder alleine auf. Der Journalist Ed Moschitz legt mit seinem Film eine präzise und berührende Langzeitstudie vor. Anschliessend Podiumsdiskussion.

Zürich Kanzleiareal, Kino Xenix, So, 19. Januar 2014, 
12 Uhr. www.sans-papiers.ch

Syrien

In mehreren europäischen Städten findet zeitgleich eine Kundgebung zugunsten der syrischen Bevölkerung statt. Die Gruppe «Hände weg von Syrien – Bündnis gegen Krieg» ruft dazu auf, sich an einer Kundgebung in Basel zu beteiligen.

Basel Claraplatz, Fr, 17. Januar 2014, 18 Uhr.

Tour de Lorraine

Eine Gruppe zufällig ausgewählter BewohnerInnen der Berner Lorraine hat in einem zweitägigen Workshop Visionen für das Quartier entwickelt; die Ergebnisse werden im Rahmen der Tour de Lorraine an einer Veranstaltung der Öffentlichkeit präsentiert.

Vor vier Jahren hat der Berner Gemeinderat «zur Aufrechterhaltung der sozialen Durchmischung im Quartier» günstigen Wohnraum am Centralweg versprochen. Die nun vorgesehenen Marktmieten werden aber sehr teuer sein. Wenn dieses Projekt umgesetzt wird, steigt das ortsübliche Mietzinsniveau noch mehr an – mit Folgen für alle anderen MieterInnen im Quartier. Zu diesem Thema wird auf dem Centralwegareal eine Ausstellung über alternative Wohnbauformen eröffnet, und es gibt eine Quartierversammlung zum Centralwegareal.

Bern Aula der Gewerblich-Industriellen Berufsschule Bern, Lorrainestrasse 5. 
Workshopergebnisse: Do, 16. Januar, 18.30 Uhr. Ausstellung Wohnbaukulturbox und Quartierversammlung: Sa, 18. Januar 2014, 16 Uhr. 
Die Ausstellung dauert bis 18. April 2014. Mehr Infos: www.wemakeit.ch/projects/hier-baut-das-quartier. Ganzes Programm Tour de Lorraine (Kino, Konzerte, Vorträge …): www.tourdelorraine.ch.

Wef

«Eine andere Welt ist möglich»: In der Offenen Kirche Elisabethen findet eine Mahnwache mit Texten und Musikimprovisation anlässlich des World Economic Forum 2014 statt.

Basel Offene Kirche Elisabethen, Elisabethenstrasse 10–14, Di, 21. Januar 2014, 18.30–20 Uhr.

Zürcher Rundgang

Die SP Zürich 6 lädt zum Quartierrundgang «Global denken und lokal handeln» ein. Interessierte werden informiert über bedeutende Persönlichkeiten, die in Unter- und Oberstrass gelebt und Ideen entwickelt haben, wie die Welt gerechter zu machen wäre. Und die sich – ob Kunstgeschichtsprofessor oder Gärtner, Theologe oder Bibliothekarin – dafür eingesetzt haben, praktische Verbesserungen für alle und nicht nur für wenige voranzubringen.

Zürich Treffpunkt Tramstation Kinkelstrasse 
(Tram Nr. 9 oder 10), Sa, 18. Januar 2014, 14 Uhr. 
Dauer zirka 90 Minuten.