Politour

Nr. 4 –

Rose Ausländer

Das RomeroHaus zeigt die von der Berliner Friedensbibliothek konzipierte Wanderausstellung «Dennoch Rosen» über das Leben der jüdischen Lyrikerin Rose Ausländer, die 1901 in der habsburgischen Stadt Czernowitz geboren wurde, die Schoa und das Ghetto überlebte und die Welt bereiste.
Luzern RomeroHaus, Kreuzbuchstrasse 44. Ausstellung bis 16. Februar 2014 täglich 8.30–18.30 Uhr. Film «Der Traum lebt mein Leben zu Ende» über Rose Ausländer, Do, 6. Februar 2014, 19.30 Uhr.

Einkommensschere

Die Topmanagerentschädigungen lassen auch in der Schweiz den Eindruck aufkommen, die Gesellschaft entwickle sich immer mehr auseinander. Stimmt dieser Eindruck? Studien kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen. Zwei Vertreter gegensätzlicher Positionen diskutieren dies: Daniel Lampart (Chefökonom des Schweizerischen Gewerkschaftsbunds, Mitglied des Bankrats der Schweizerischen Nationalbank) und Christoph Schaltegger (Lehrstuhl für Politische Ökonomie, Dekan der Kultur- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Luzern, Direktor des Instituts für Finanzwissenschaft und Finanzrecht der Universität St. Gallen).

Zürich Hotel Glockenhof, Saal London, 
Sihlstrasse 33, Di, 4. Februar 2014, 18–20 Uhr, 
anschliessend Apéro. Kosten: 14/20 Franken. Anmelden bis 28. Januar 2014: unter 
www.paulus-akademie.ch oder bei 
Eva Lipp-Zimmermann, Paulus-Akademie 
Zürich, Carl Spitteler-Str. 38, 8053 Zürich, 
043 336 70 42, 
eva.lipp-zimmermann@paulus-akademie.ch.

Holocaust

Die Pädagogische Hochschule FHNW bringt eine Wanderausstellung über Carl Lutz nach Aarau, Windisch und Solothurn.

Lutz war während des Zweiten Weltkriegs als Vizekonsul der Schweiz in Budapest stationiert. Hier gelang es ihm zusammen mit mutigen WiderstandskämpferInnen, insgesamt 62 000 ungarische JüdInnen vor der Deportation zu retten und ihnen die Durchreise nach Israel zu ermöglichen, indem er ihnen Schutzpässe ausstellte.

Während Carl Lutz in Deutschland das Bundesverdienstkreuz erhielt und von der israelischen Holocaustgedenkstätte Yad Vashem geehrt wurde, blieb die offizielle Schweiz ihm gegenüber lange gleichgültig.

Brugg-Windisch Campus, bis 25. Januar 2014 
und 17.–21. Februar 2014.

Solothurn Bibliothek der Pädagogischen Hochschule FHNW, 27. Januar 2014 bis 8. Februar 2014.

Aarau Reithalle, 10.–15. Februar 2014.

Nahrungsmittel

Woher stammen unsere Nahrungsmittel? Wie werden sie produziert? Unsere Kaufentscheide haben Auswirkungen auf unsere Gesundheit, beeinflussen aber auch die Umwelt und das Leben anderer Menschen. Die Wanderausstellung «Wir essen die Welt» von Helvetas über Genuss, Geschäft und Globalisierung ist derzeit noch in Aarau und wird danach in Bern gezeigt.
Aarau Naturama Aargau, Feerstrasse 17, 
bis 9. Februar 2014.
Bern Käfigturm, Marktgasse 67, ab 21. Februar 2014. Vernissage mit Eröffnung durch Bundesrat Johann Schneider-Ammann, Do, 20. Februar, 18.30 Uhr. Anschliessend in weiteren Schweizer Städten.

Medizin

2010 nahmen die ETH Zürich und der Rat der Ältesten der Mayas in Guatemala ein gemeinsames Forschungsprojekt in Angriff: Maya and Contemporary Conceptions of Cancer (MACOCC). Das bisher nur mündlich überlieferte Wissen der Mayas über Krebs soll erörtert und aufgezeichnet und mit der westlichen Art, Krebserkrankungen anzugehen, verglichen werden. Ausrichtung und Fragestellungen werden zwischen den beiden Partnern gemeinsam festgelegt, und das Projekt wird gemeinsam verantwortet. Laut dem ehemaligen Schweizer Botschafter in Guatemala, Thomas Kolly, handelt es sich um ein einmaliges Projekt in Zentralamerika. Auf Einladung des Guatemala-Netzes Zürich wird Pius Krütli, Senior Scientist am Departement Umweltsystemwissenschaften und Koleiter des Projekts, dieses Vorhaben vorstellen.

Zürich h50, Hirschengraben 50, Do, 30. Januar 2014, 
19 Uhr. Eintritt frei, Kollekte für ein Stipendienprojekt in San Marcos.

Menschenrechte

Die beiden Organisationen Peace Brigades International (PBI) und Peace Watch Switzerland (PWS) entsenden freiwillige MenschenrechtsbeobachterInnen nach Guatemala, Südmexiko, Honduras, Kolumbien, Kenia und Palästina/Israel. An Infonachmittagen stellen sie ihre Arbeit vor, zeigen die Möglichkeiten und Grenzen von internationaler Menschenrechtsbeobachtung auf und erläutern, wie Interessierte sich in Trainings auf einen Einsatz vorbereiten können. Ehemalige Einsatzleistende berichten von ihren Erlebnissen und illustrieren, wie der Alltag im Einsatzland konkret aussehen kann.

Zürich Katholisches Hochschulzentrum, Hirschengraben 86 (oberhalb des Centrals), 
Sa, 1. Februar 2014, 13.30–16.30 Uhr.

Bern WWF-Bildungszentrum, Bollwerk 35, 
Sa, 8. Februar 2014, 13.30–16.30 Uhr.

Palästina

Kurt O. Wyss, ehemaliger Schweizer Diplomat im Nahen Osten und Autor des 2013 erschienenen Buchs «Wir haben nur dieses Land. Der Israel-Palästinenser-Streit als Mutter aller Nahostkonflikte» spricht über die Fragen «Weshalb kann sich Israel über die von der Staatengemeinschaft geforderte Zweistaatenlösung hinwegsetzen? Wie konnte der israelische Kleinstaat innert kurzer Zeit zu einer regionalen Vormacht aufsteigen?».

Zürich Café Palestine, Quartierzentrum Aussersihl, Bäckeranlage, Hohlstrasse 67, So, 26. Januar 2014, 18 Uhr (palästinensisches Essen ab 17 Uhr).

Bern Café Palestine, Brasserie Lorraine, Quartierstrasse 17, Mo, 27. Januar 2014, 19 Uhr (palästinensisches Essen ab 18 Uhr).

Religionen

«Konfliktgebiete Iran, Syrien und Pakistan: Spielen die Religionen, insbesondere der Islam, eine Rolle? Und welche Rolle spielt ‹der Westen›?» Darüber sprechen an einer Vortragsveranstaltung Farsin Banki, emeritierter Professor für Philosophie, speziell Erziehungsphilosophie, an der Universität Teheran (Thema: «Iran oder Persien? Ein Land, seine Geschichte, die heutige Atompolitik»), Yahya Hassan Bajwa, Einwohnerrat Baden, Vertreter European Greens mit Arbeitsfeld Europäische Sicherheit und Menschenrechte, Dozent («Was geschieht, wenn Fundamentalisten in einem Staat wie Pakistan die Oberhand gewinnen und sogar die Verfassung ändern?») sowie Geri Müller, Nationalrat der Grünen, Mitglied der Aussenpolitischen Kommission («Es gab keinen Arabischen Frühling. Die ‹Fossil›-Party ist zu Ende.»)

Baden Aula der Kantonsschule, Seminarstrasse 3, Mo, 27. Januar 2014, 19.30 Uhr.

Textilindustrie

Spätestens seit dem Tazreen-Brand in Bangladesch, bei dem 2012 mindestens 112 Menschen ums Leben kamen, sowie dem Einsturz der Fabrik Rana Plaza, der im April 2013 1132 Todesopfer forderte, stehen die mangelhaften Sicherheitsvorkehrungen und unmenschlichen Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie in Bangladesch weltweit in der Kritik.

Kalpona Akter, engagierte Arbeitsrechtlerin, erzählt von ihren eigenen Erfahrungen als Kinderarbeiterin, zeigt auf, welche Verantwortung Firmen tragen und wie sich KonsumentInnen für die Einhaltung von Arbeits- und Menschenrechten einsetzen können. Ben Vanpeperstraete von der Gewerkschaft UNI Global Union erläutert, wie das Sicherheitsprogramm in Bangladesch angelaufen ist und welche Chancen und Herausforderungen sich damit für Bangladeschs Textilindustrie auftun. Moderation: Romeo Regenass, Journalist.

Zürich Bar Sphères, Hardturmstrasse 66, 
Fr, 24. Januar 2014, 19 Uhr.