Hausmitteilungen
«Warm-Glow»
Im April 2011, wenige Wochen nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima, begab sich eine Gruppe von Schweizer Politikerinnen, Journalisten und TouristInnen im Rahmen einer vom Reiseveranstalter Kuoni und der Nichtregierungsorganisation Green Cross organisierten Reise in die atomverseuchte Sperrzone von Tschernobyl. Unter die Reisenden mischte sich auch die Zürcher Aktionskünstlerin Marina Belobrovaja, die 1976 in Kiew geboren wurde und nach der Nuklearkatastrophe vom 26. April 1986 mit ihren Eltern nach Israel auswanderte.
25 Jahre später begleitete sie, ausgerüstet mit einem Smartphone, die fünftägige Exkursion, dokumentierte die Begegnungen mit Betroffenen, den Empfang bei der Stadtverwaltung, die Trauerzeremonie zum 25. Jahrestag und einen Ausflug in die «Geisterstadt». Daraus entstand der experimentelle Dokumentarfilm «Warm-Glow», der nach der Premiere an den Solothurner Filmtagen erstmals auch in Zürich zu sehen sein wird. Anschliessend an die Vorführung im Kino Riffraff am Sonntag, 18. Mai 2014, um 12 Uhr diskutieren WOZ-Redaktionsleiterin Susan Boos und Martin Bäumle, Präsident der Grünliberalen Partei der Schweiz und von Green Cross. Es moderiert Judith Huber, Redaktorin «Echo der Zeit» beim Schweizer Radio und Fernsehen.
Neue NachbarInnen
Dass mit der Abstimmung vom 9. Februar ein strengeres Regime an den Grenzen herrschen würde, war ja vorhersehbar. Dass allerdings auch gleich Kontinente umgekrempelt werden, konnte niemand ahnen. Zumindest durfte WOZ-Fotograf Andreas Bodmer dies erfahren, als er von seinem Ausflug nach Höchst (vgl. «Das Fanmärchen aus Salzburg» ) an der Grenze abgefangen wurde. Ein österreichischer Zollbeamter bestand darauf, dass es sich um eine schwere Straftat handle, nur mit dem Fahrausweis ausgerüstet den Rhein zu überschreiten, und eröffnete Bodmer: «Sie gehen ja auch nicht nach Amerika ohne Ausweis.» Bodmers Antwort, das sei wohl etwas anderes, Amerika sei ja kein Nachbarland, konterte der grimmige Beamte geografisch versiert mit: «Wenn Sie mit dem Flugzeug gehen, schon.»