Politour

Nr. 8 –

Atommüll

Das weltweit erste Endlager für hoch radioaktiven Atommüll wird in Finnland gebaut. Das versiegelte Tunnelsystem soll nie mehr geöffnet werden und so 100 000 Jahre überdauern. Der dänische Regisseur Michael Madsen reiste mit seinem Team auf die Baustelle des Endlagers und konfrontierte ExpertInnen mit kritischen Fragen. Was geschieht, wenn in ferner Zukunft das Endlager doch wieder geöffnet wird? Wie können wir unsere Nachkommen vor dem Öffnen der Container warnen? «Planet 13» zeigt Madsons Film «Into Eternity» über die Probleme bei der Endlagerung hoch radioaktiver Abfälle.

Basel Internetcafé Planet 13, Klybeckstrasse 60, 
Fr, 20. Februar 2015, 20 Uhr. «Planet 13» ist fasnachtsbedingt vom 23. bis 25. Februar 2015 geschlossen.

Ernährung

Die Wanderausstellung «Wir essen die Welt» über Genuss, Geschäft und Globalisierung feiert Finissage. Josef Biedermann, Stiftungsratspräsident des Liechtensteinischen Entwicklungsdienstes (LED), und Albert Eberle, Leiter des Schaaner Museums Domus, halten Rückblick auf die Ausstellung und geben einen Ausblick auf die Sonderausstellung «50 Jahre LED» im Domus (ab 23. März 2015).

Vaduz Liechtensteinisches Landesmuseum, Städtle 43, So, 22. Februar 2015, 14 Uhr.

Islam

Seit einiger Zeit gibt es auch in der Schweiz eine öffentliche Debatte um die Präsenz und die Integration von MuslimInnen und den Umgang mit dem Islam. Diskussionspunkte sind oft das Kopftuch und der Schwimmunterricht. Ausgehend von der Kopftuchdiskussion wird Rifa’at Lenzin (Islamwissenschaftlerin mit den Schwerpunkten Interkulturalität, Genderfragen im Islam und muslimische Identität in Europa) mit dem Vortrag «Was haben Kopftuch und Burka mit dem Islam zu tun?» eine Einführung in den Islam und in die Rolle und Stellung der Frau im Islam geben.

Heerbrugg Evangelische Kirche, Mi, 25. Februar 2015, 19.30 Uhr.

Kampagnen

Ziel des von diversen NGOs unterstützten Campaign Bootcamp ist es, den Einfluss der Zivilgesellschaft auf politische Entscheidungsprozesse in der Schweiz und in der Welt zu stärken. Die TeilnehmerInnen lernen, wie erfolgreiche Kampagnen, etwa in den Bereichen Ökologie und Migration oder in der Friedenspolitik, entwickelt und durchgeführt werden. Voraussetzung ist ein Engagement in Bewegungen, die solidarische wie emanzipatorische Grundwerte vertreten.

Wila Rosenberg, 3.–8. Mai 2015. Infos 
und Bewerbungen (bis So, 22. Februar 2015): 
www.campaignbootcamp.ch.

Migration

In der Reihe «Ökonomie und Rassismus im Migrations- und Grenzregime» von Kritnet Schweiz (Netzwerk Kritische Migrations- und Grenzregimeforschung Knoten Schweiz) sprechen Manuela Bojadzijev und Serhat Karakayali von der Berliner Humboldt-Universität über «Neue Konjunkturen des Rassismus».

Bern Universität, Unitobler, Lerchenweg 36, 
Raum F-121, Do, 26. Februar 2015, 18.15 Uhr.

Im April 2014 liess der Berliner Senat ein Protestcamp von Flüchtlingen räumen. Eineinhalb Jahre hatten Flüchtlinge mit ihrer Präsenz im öffentlichen Raum an die Tragödie der internationalen Flüchtlingspolitik erinnert. Marcus Staiger (Antifa Berlin) engagierte sich als Koch, Journalist und Sprecher in einer Szene, die zwar von einem Grossteil der Bevölkerung unterstützt, aber von Medien, Polizei und einer grünen Bürgermeisterin drangsaliert wurde. Staiger wird im Rahmen der Reihe «Die Welt am Donnerstag», die von der Autonomen Schule Zürich gemeinsam mit der WOZ organisiert wird, von den Geschehnissen berichten.

Zürich Autonome Schule, Bachmattstrasse 59, 
Do, 26. Februar 2015, 20 Uhr.

Palästina / Israel

«On the Side of the Road» dokumentiert die kollektive Leugnung der Ereignisse von 1948, die zur Gründung des Staates Israel und zur Vertreibung von 700 000 PalästinenserInnen führten. «On the Side of the Road» erzählt auch die Geschichte der Regisseurin Lia Tarachansky, einer Israelin, die in einer Siedlung im Westjordanland aufwuchs, als Erwachsene nach Kanada emigrierte und dort im Kontakt mit PalästinenserInnen die israelische Besatzung Palästinas zu realisieren begann. Nach der Vorführung wird es ein Gespräch mit der Regisseurin geben.

Bern Käfigturm, Marktgasse 67, Fr, 20. Februar 2015, 19 Uhr.

Basel Stadtkino, Klostergasse 5, So, 22. Februar 2015, 10 Uhr.

Zürich Café Palestine im Quartierzentrum Aussersihl/Bäckeranlage, Hohlstrasse 67, 
So, 22. Februar 2015, 18 Uhr, palästinensisches Essen 
ab 17 Uhr.

Film hebräisch, deutsch untertitelt, 
Gespräch jeweils englisch.

Die Schweizer Armee plant, israelische Drohnen im Wert von 300 bis 400 Millionen Franken zu kaufen. Die militärische Zusammenarbeit mit Israel steht im Widerspruch zu den besonderen Pflichten der Schweiz als Depositär- und Vertragsstaat der Genfer Konventionen. Nun ist Endspurt bei der Unterschriftensammlung gegen den Drohnenkauf, die Petition wird eingereicht.

Bern Bundeshaus, Do, 26. Februar 2015, 11 Uhr, Einreichung. Infos und Unterschriftensammlung: www.bds-info.ch.

Sri Lanka

Sri Lanka ist eine boomende Tourismusdestination. Recherchen der Gesellschaft für bedrohte Völker zeigen, dass die Lokalbevölkerung davon wenig profitiert. Im Gegenteil: Durch Hotelbauten wird ihr der Zugang zum Meer verwehrt und so die Existenzsicherung der betroffenen Fischer und ihrer Familien stark gefährdet.

In der Podiumsdiskussion «Schatten im Sonnenparadies» sollen die Sichtweisen der Bevölkerung und der ReiseveranstalterInnen und InvestorInnen gegenübergestellt werden. Mit Herman Kumara vom National Fisheries Solidarity Movement in Sri Lanka, Matthias Leisinger (Corporate Responsibility, Kuoni Travel), Mark Dangel (Vorstand Swiss-Asian Chamber of Commerce) und Angela Mattli (Gesellschaft für bedrohte Völker).

Bern Le Cap (Französische Kirche), Predigergasse 3, Do, 26. Februar 2015, 17.30 Uhr.

Stadtentwicklung

Der Film «Verdrängung hat viele Gesichter» vertieft einen Aspekt der Gentrifizierung: In Berlin tun sich (ehemals) linke MittelschichtlerInnen in «Baugruppen» zusammen, suchen Bauland in günstigen Quartieren und erstellen grosse Wohnbauten mit Eigentumswohnungen. Der Film stellt die Motivationen dieser Baugruppen den Realitäten und dem Widerstand der Ansässigen gegenüber, die mit steigenden Mieten für Wohnungen und Ladenlokale konfrontiert sind.

Bern Böxli, Lagerweg 10, Do, 19. Februar 2015, 20 Uhr.

Bern Kino in der Reitschule, Neubrückstrasse 8, 
Fr, 20. Februar 2015, 20.30 Uhr.

Basel Neues Kino, Klybeckstrasse 247, 
Sa, 21. Februar 2015, 21 Uhr.

Jeweils in Anwesenheit einer Filmemacherin und Aktivistin aus Berlin – mit Diskussion.

Toleranz

Die Human Library ist eine Bibliothek, deren Bücher Menschen aus den verschiedensten gesellschaftlichen Milieus sind. Was ihnen gemein ist: Sie sind Zielscheibe von Vorurteilen. Freiwillige des Service Civil International laden nun ein zum Anlass «Human Library – die menschliche Bibliothek», der gegenseitiges Verständnis und den Abbau von Vorurteilen fördern soll. Es werden unter anderem MigrantInnen, PolizistInnen und SexarbeiterInnen anwesend sein und sich mit interessierten BesucherInnen unterhalten.

Zürich Café Zähringer, Zähringerplatz 11, 
So, 22. Februar 2015, 20 Uhr.