WOZ News
Besondere
Erst stand es in der «Welt», dann übernahm es der «Tages-Anzeiger»: ein Porträt des Mannes, der in Günther Jauchs Talkshow über «das ‹populistische Geschwafel› des ‹Weltwoche›-Chefredaktors Roger Klöppel» dermassen wütend wurde, dass er in der Sendung eine Gedenkminute für die ertrunkenen Flüchtlinge erzwang. Auch das ist der Sonderfall Schweiz: So einen Schwengel hat schliesslich nicht jedes Land zu bieten.
Reiche
Weshalb um die Erbschaftssteuerinitiative so viel Wind gemacht wird, fragen wir uns, seit wir in der NZZ lasen, dass ja bei einer Annahme höchstens 86 Personen steuerpflichtig werden: «Eine Bundessteuer von 20 Prozent auf Nachlässe von über 2 Milliarden Franken – das will die Erbschaftssteuerinitiative, über welche die Schweizerinnen und Schweizer am 14. Juni abstimmen werden. (…) So würden künftig bei einem Nachlass von 2 Milliarden Franken und bei einem einzelnen Erben keine Steuern anfallen, bei einem Nachlass von 2,1 Milliarden Franken und vier Erben hingegen schon.» In Milliardärskreisen soll bereits heftig über die Vorteile der Einkindpolitik diskutiert werden.
Halbrichtige
Dass man sich nicht nur verhört, sondern auch oft verliest, kennen ja fast alle. So begegnete uns kürzlich statt des «Erbrechts» das «Erbrechen» und ein angekündigtes «Kirchenklangfest» wurde zum «Kirchenklagefest». Was unser Hirn aus dem Titel «Putins rockende Vorhut» in der «NZZ am Sonntag» machte, können Sie sich gewiss selber denken.
Unschickliche
Wie der «Bote der Urschweiz» berichtete, verlor ein Lenker, «der von Brunnen Richtung Versau unterwegs war», die Beherrschung über sein Fahrzeug». So was passiert, wenn ein Redaktor nicht weiss, ob er Vitznau oder Gersau schreiben soll, meinte Leser D. Möge es nie unter diesem Namen zu einer Gemeindefusion kommen: Ausgerechnet im Herzen der Urschweiz wohnten dann mehrheitlich Versauer und Versauerinnen.
Unschickliche II
Neben den Todesanzeigen drucken Zeitungen gern erbauliche Zitate ab, auf das folgende stiessen wir im «Tagblatt der Stadt Zürich»: «(…) die vollkommene Liebe treibt die Furch aus.» Wir wagen zu bezweifeln, dass das so in der Bibel steht.
Lückenhafte
Ebenfalls im «Tagblatt der Stadt Zürich» wurde auf eine Ausstellung im Kulturama zum Thema Anatomie hingewiesen: «Früher, da kauften sie illegal Leichen von Vebrechern, um sie dann zu sezieren.» Auch Kinder dürften dort ihren Spass haben: «Sie können die verschiedene Organe auf dem iPad richtig platzieren.» Hoffentlich geht dabei nichts Lebenswichtigeres verloren als ein paar Buchstaben.
Selbstreferenzielle
«Dem TV-Sender 3+ ist bei der Werbung für die neue Staffel von ‹Bauer, ledig, sucht …› einen peinlichen Fehler unterlaufen», schrieb der «Bund» online. Kann passieren, sagen wir.