Politour

Nr. 51 –

Ernährung

Die Wanderausstellung von Helvetas «Wir essen die Welt» beleuchtet Facetten rund um das Essen, die Nahrungsmittelproduktion und den Handel, um Genuss, Hunger und Überfluss und gewährt Einblicke in die Zukunft unserer Ernährung. Vorgestellt werden ein Sojabauer in Brasilien, ein junger Fischer in Bangladesch, eine kämpferische Agronomin in Indien sowie ein Börsenhändler in den USA, der mit Mais geschäftet.

Luzern Natur-Museum, Kasernenplatz 6, Di–So, 10–17 Uhr; bis 10. April 2016. www.wir-essen-die-welt.ch

Migration

A wie Ausschaffung, F wie Frontex, R wie Repression, U wie Unterbringung, W wie Wegweisung: Dies sind unter anderem die Themen im Buch «Dem einfach etwas entgegensetzen», das die Menschenrechtsorganisation Augenauf anlässlich ihres Zwanzigjahrjubiläums herausgegeben hat. Das Buch versammelt Flugblätter, Plakate, Fotos und vieles mehr über die Arbeit der Organisation. An der Vernissage werden auch Gedichte von Afra Weidmann und Musik von Niels van der Waerden zu hören sein.

Zürich Meinrad-Lienert-Strasse 27, Fr, 18. Dezember 2015, 19 Uhr.

Eine Gruppe von TheologInnen will sich in die Migrationsdebatte einmischen. Im August veröffentlichte sie die Migrationscharta «Freie Niederlassung für alle. Willkommen in einer solidarischen Gesellschaft!». Darin formuliert sie Grundsätze einer neuen Migrationspolitik aus biblisch-theologischer Perspektive. An der Tagung zur Migrationscharta wird die Idee der freien Niederlassung für alle aus verschiedenen Blickwinkeln debattiert, unter anderem mit dem Migrationsexperten Gianni D’Amato, der Gewerkschafterin Aurora García und dem Theologen Pierre Bühler. Der Nachmittag mit 29 parallelen Workshops steht unter dem grossen Thema «Willkommen!»: Was bedeutet eine Willkommenskultur konkret?

Bern Start und Zentrum der Tagung: Kirchgemeindehaus Johannes, Wylerstrasse 5, Sa, 23. Januar 2016, ab 9.45 Uhr, Buffet ab 19.15 Uhr, Fest ab 20.30 Uhr. Infos und Anmeldung: www.migrationscharta.ch. Kosten: 30 Franken.

Palästina

Der Theologe und Journalist Theo Buss berichtet über den Literaturwissenschaftler und Philosophen Edward Said (1935–2003). Said war eine palästinensische Leitfigur und Mitglied des Palästinensischen Nationalrats, den er 1991 aus Protest gegen die Osloer Friedensabkommen verliess. Theo Buss hat sich intensiv mit Leben und Werk von Edward Said auseinandergesetzt. Ausserdem engagiert er sich seit Jahren in verschiedenen Projekten für einen gerechten Frieden in Israel/Palästina.

Zürich Gemeinschaftszentrum Aussersihl, Bäckeranlage, Hohlstrasse 67, So, 20. Dezember 2015, 18 Uhr, palästinensisches Essen ab 17 Uhr.

Südkaukasus

Zwischen September 2014 und Februar 2015 bereiste Jan Zychlinski (Fachhochschule Soziale Arbeit Bern) Armenien, Georgien, Bergkarabach und Aserbaidschan, um das Leben von Flüchtlingen aus den Konflikten der letzten 25 Jahre fotografisch zu dokumentieren. In der Ausstellung «Jenseits der Grenzen – Flüchtlinge im Südkaukasus» sollen die weitgehend vergessenen Menschen dieser Region präsent werden.

Bern Kornhausforum, Kornhausplatz 18; bis 9. Januar 2016.

Wohnen

Bereits in den 1880er Jahren gründeten sich Wohngenossenschaften als Alternative zur kapitalistischen Konkurrenzwirtschaft. Damals entstand eine Genossenschaftsbewegung, die Wohnraumversorgung mit basisdemokratischen und sozialistischen Reformvorstellungen verband – als Schritt auf dem Weg zu einer anderen Gesellschaftsordnung. Nach 1919 ziehen 150 Familien an den Stadtrand von Basel und arbeiten gemeinsam an einem dörflich-kooperativen Siedlungsexperiment. Dieses beschreibt Matthias Möller in seinem Buch «Leben in Kooperation. Genossenschaftlicher Alltag in der Mustersiedlung Freidorf bei Basel (1919–1969)». Möller wird bei seiner Buchpräsentation der Frage «Alternatives Wohnen als Gegenentwurf?» nachgehen und von Erfahrungen aus der Genossenschaftsbewegung berichten.

Bern Rössli in der Reitschule, Neubrückstrasse 8, Sa, 19. Dezember 2015, 19.30 Uhr.