WOZ News

Nr. 10 –

Ätherische

Die «Zeit» berichtete über videobasierte Unterrichtsanalyse an deutschen Grundschulen und beschrieb diese Sequenz: «Ein Junge erklärt, dass eine Pyramide aus drei Dreiecken und einem Quadrat besteht, die Lehrerin murmelt nur ‹okay›, obwohl es die richtig Lösung ist.» Wir hoffen, dass in einer weiteren Lektion die Pyramide vervollständigt wird oder dass sich das Korrektorat an seinen Geometrieunterricht erinnert. Und mit Vorteil auch an ein paar Deutschstunden.
Jürg Fischer

Maskuline

Der «Tages-Anzeiger» berichtete, dass Addyi, das als «Pink Viagra» bekannte, sogenannt luststeigernde Medikament für Frauen, statt Wirkung zu zeigen, fast nur unerwünschte Begleitersymptome hervorrufe: «Bevor die Pille Patienten empfohlen werden könne, müsse es weitere Untersuchungen geben, forderten die Forscher.» Offenbar ist selbst dieses Zeug wieder nur für Männer gedacht.
Karin Hoffsten

Versäubernde

Auch die Raiffeisenbank hat in den letzten Jahren Filialen geschlossen, und weitere werden folgen. Dazu meinte deren CEO, Patrik Gisel, in der «Tagesschau» beruhigend: «Wir werden weiterhin die Bank sein, die vor Ort ihr Geschäft macht.» Hoffentlich weiss der Mann, dass jetzt in einigen Gemeinden die Robidogkästchen abgebaut werden.
Karin Hoffsten

Ausserirdische

Die «SonntagsZeitung» wusste: «Mit 140 000 Millionen Nutzern und 300 Mitarbeitern ist Change.org die grösste Petitionsplattform der Welt.» Viele der 140 Milliarden Nutzer schicken schon seit Jahren ihre Unterschrift aus fernen Galaxien, selbst von einem Planeten aus dem Beteigeuzesystem sollen welche angekommen sein.
Karin Hoffsten

Märchenhafte

Apropos Petitionen: Auch das Programm von «SRF Meteo» soll jetzt dem Publikumsgeschmack angepasst werden, weshalb das Team auf Twitter bat, alternativ «Ich möchte Frühling», «Ich möchte Winter» oder «Ist mir egal» anzukreuzen. Die Mehrheit von 169 Votierenden wünscht sich Frühling. Na dann.
Karin Hoffsten

Verratene

Für eine gewisse Verlegenheit sorgte in der letzten WOZ der rätselhafte Zwischentitel «Aber wir verroten nicht». Wir erröteten drob zwar ein wenig, verrohen aber selbstverständlich nicht, sondern stellen nur höflich fest: Auch wenn Cate Blanchett der Meinung ist, wir seien tot, verrotteten aber nicht – wir leben noch!
Karin Hoffsten

Enthüllende

Mit einer unbekannten Seite des grossen Komponisten und Musikers machte uns der «Tages-Anzeiger» bekannt: «Auch Zappas Hörer wurden vor einem seiner Platten gewarnt.» Bis anhin wussten wir nicht mal, dass Frank Zappa überhaupt den Führerausweis hatte, geschweige denn, dass ihn platte Reifen in Wut versetzten.
Karin Hoffsten

Bedauernswerte

Die Nachrichtenagentur Reuters meldete: «Allerdings sanken die Stundenlöhne zum Vormonat überraschend um 0,1 Prozent, was ihnen Sorge bereiten dürfte.» Ja, so ein Stundenlohn, der hats nicht leicht.
Karin Hoffsten

woznews@woz.ch