WOZ News

Nr. 35 –

Einstimmige

In einem Nachruf auf den belgischen Jazzmusiker Toots Thielemans schrieb die «Basellandschaftliche Zeitung»: «Weltberühmt wurde er 1962 als ‹The whistler and his guitar› in seinem Welthit, dem Jazzwalzer ‹Bluesette›, in dem er unsino zu charmanten Gitarrenlinien pfeift.» Wir haben das Stück als ziemlich melodisch im Kopf, aber wenn wir es recht bedenken, unsino ist Free Jazz pur.
Jürg Fischer

Déjà-vu-Erlebende

Ein Missgeschick kommt selten allein. Nachdem wir im Mai ein «KreuzWOZ»-Rätsel abgedruckt hatten, bei dem Fragen und Antwortkästchen in keinster Weise miteinander korrespondierten, haben wir leider wegen vorübergehender Umnachtung des Autors vergangene Woche ein Rätsel zum zweiten Mal gebracht, das erst im Juni schon einmal erschienen war. Da unsere LöserInnen naturgemäss ziemlich schlau sind, hob zu Recht ein grosses Murren an. Und so versprechen wir: Es soll nie, nie mehr geschehen. Die Fragen werden sich gewaschen haben. Nicht mit Perwoll, sondern neu.
Jürg Fischer

Meckernde

Letzte Woche gaben die SBB in einer Pressekonferenz bekannt, dass vieles, was seit der Einführung des Swisspass kritisiert wurde, inzwischen behoben sei. Leider nicht alles, wie zum Beispiel der «Bund» monierte: «Zudem kann der Pass erst in wenigen Skigebieten nicht als Ticket eingesetzt werden.» Aber manchen kann mans wohl nie recht machen.
Karin Hoffsten

Vorverlegte

Um zu belegen, dass er kein Verschwörungstheoretiker sei, beteuerte ein Autor im «Magazin»: «Ja, ich bin überzeugt, dass Neil Armstrong und Buzz Aldrin im Juli 1968 auf dem Mond gelandet sind.» Diese Aussage beweist nun gar nichts. Doch wir vermuten zu seinen Gunsten, dass der Mann einem böswilligen Geschichtslehrer zum Opfer gefallen ist.
Karin Hoffsten

Zukünftige

«Vita brevis, ars longa», klagte schon Hippokrates. Gemeinsam mit Leser E. bedauern wir, dass uns deswegen ein bedeutender künstlerischer Genuss zu Lebzeiten versagt bleiben wird: «Die Verfilmung ‹Finsteres Glück› kommt im Herbst 2106 in die Schweizer Kinos.» Denn bluewin.ch weiss: Gute Regiearbeiten dauern länger.
Karin Hoffsten

Sandige

Der «Bund» stellte vor dem eigentlich streng helvetozentrischen Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest einen teilnehmenden Senegalesen vor, der früher statt auf Sägemehl auf Sand gekämpft habe. Dass «der Schwinger aus Katar» vermutlich aus Dakar stammt, ist dann auch egal: Sandiges Muselmanenland ist sandiges Muselmanenland.
Karin Hoffsten

Weggelassene

Ebenfalls im «Tages-Anzeiger» stand: «Manche wählen das Übel, das sie kennen und ihnen als das kleinere erscheint.» Und falls Ihnen in dem Sätzchen irgendwas fehlt, erhellen wir diesen Eindruck gern durch eine maskuline Parallelkonstruktion: Es geht um Nicolas Sarkozy, den man kennt und schon wieder in den Startlöchern steht. Und der ja nicht nur als der Kleinere erscheint.
Karin Hoffsten

woznews@woz.ch