Agenda

Nr. 44 –

St Germain, live

Ganze drei Alben hat Ludovic Navarre alias St Germain seit seinem Erstling «Boulevard» vor zwanzig Jahren veröffentlicht – und jedes Mal mit einer neuen Interpretation von Elektrojazz (manche sprechen auch von Deep House mit French Touch) überrascht. Das aktuelle «St Germain» (2015) etwa ist geprägt von afrikanischen Rhythmen und Stimmen, die er zu hypnotischen Loops verarbeitet. Am Festival Jazznojazz performt Navarre live am Freitagabend mit seiner siebenköpfigen Band.

St Germain am Jazznojazz Festival in: Zürich Gessnerallee, Fr, 4. November 2016, 22 Uhr. www.jazznojazz.ch

Rosa Brille aufsetzen

Man weiss gar nicht, wo anfangen – einmal mehr ist die Qual der Wahl gross am Queersicht, dem Berner LGBTI-Filmfestival, das heuer zum 20. Mal stattfindet. Nebst fiktionalen Coming-of-Age-Filmen widmen sich Dokfilme ernsthaften Problemen wie «Chemsex» (Nathan Fischer, UK 2015), dem wachsenden Konsum von Drogen beim Sex in Britanniens Gay Community, nehmen sich daneben aber auch Fragen an wie «Do I Sound Gay?» (David Thorpe, USA 2014) – mit viel subversivem Humor, versteht sich. Mit der «Jungfrauen Maschine» (D 1988) und dokumentarischen Kurzfilmen würdigt das Queersicht dieses Jahr das Werk der deutschen Filmemacherin Monika Treut. Und für die Kurzen gilt es auch dieses Jahr wieder, sich eine rosa Brille aufzusetzen und am Publikumswettbewerb mitzumachen. Davor, daneben und danach: Dragshow! Voguing! Und eine Ausstellung über das Berner Trio Jean, Coco und Carmilla aus den neunziger Jahren und ihr «DerDieDas Tuntenhaus».

Queersicht in: Bern verschiedene Kinos, Do, 3., bis Mi, 9. November 2016. www.queersicht.ch

An die Wand

Jetzt, wo die Nächte wieder länger werden, die Kälte aber noch nicht unter die Jacke kriecht, bietet sich Gelegenheit für einen Abendspaziergang der besonderen Art: Die Künstlerinnen Anna Vetsch und Nina Keel bespielen am 3. und 4. November verschiedene Wände der St. Galler Innenstadt mit ihren «Stadtprojektionen» – Filmen, Fotografien und Texten von Kunstschaffenden, die ihre Werke meist spezifisch für die jeweiligen Wände und ihre Umgebung entworfen haben. Sie laden ein, den städtischen Raum neu zu erleben und sich mit seiner Vergangenheit, seiner heutigen wie auch seiner möglichen künftigen Gestalt auseinanderzusetzen.

«Stadtprojektionen» in: St. Gallen verschiedene Orte, Do, 3., und Fr, 4. November 2016, ab 18 Uhr. Stadtplan mit Projektionsorten unter www.stadtprojektionen.ch.