Agenda

Nr. 6 –

Kreative Automaten

Kamerad oder Monster? Erlöser oder Zerstörer? Das Thema Roboter erhitzt und entzweit jede Diskussionsrunde innert Kürze. Eine Ausstellung im Vitra Design Museum in Weil am Rhein knapp ennet der Grenze nähert sich diversen Schnittstellen zwischen Mensch und Maschine möglichst unvoreingenommen an: mit webenden Robotern, CybersexpartnerInnen, maschinellen Haushaltshilfen, sogenannt lernenden Häusern oder gleich ganzen Smart Cities.

«Hello, Robot» in: Weil am Rhein (D) Vitra Design Museum, Vernissage am Fr, 10. Februar 2017, 18 Uhr. www.design-museum.de

Leben nach den Vampiren

Kann aus einem ehemaligen Teeniestar, der mit einer doofen, prüden, aber phänomenal erfolgreichen filmischen Blutsaugersaga berühmt wurde, doch noch etwas Rechtes werden? Es kann. Vorgemacht hats die US-Schauspielerin Kristen Stewart. Nachdem der mehrteilige «Twilight»-Blockbuster endlich abgedreht und die Liebschaft mit dem männlichen Hauptvampir Robert Pattinson beendet war, durchlebte sie so etwas wie eine zweite Pubertät. Seither spielt sie in assortierten Indiefilmen von Kelly Reichardt oder Olivier Assayas mit oder in der Kiffergroteske «American Ultra». Stewart macht dort eigentlich immer eine gute Figur, was jedeR noch bis Ende Februar im Zürcher Kino Xenix überprüfen kann. Letzten Samstag war sie übrigens Gastgeberin der US-Satireshow «Saturday Night Live», die unter Präsident Trump gerade selber einen zweiten Frühling erlebt.

«Under the Spell of Kristen Stewart» in: Zürich Xenix, täglich bis 1. März 2017. Genaues Programm unter www.xenix.ch.

«Kunst = Kapital»

Wer sich daran stört, dass Werte heute nur noch vom Finanzmarkt, von der katholischen Kirche oder der SVP diktiert werden, kann beim Betrachten von Kunst auf neue Ideen kommen. Glaubt man jedenfalls dem deutschen Künstler Joseph Beuys (1921–1986), ist «Geld ja gar kein Wirtschaftswert», und die Kunst und unsere Kreativität sind sowieso das einzige Kapital, das wir haben. Kein Wunder, wird Beuys heute gerade von VerfechterInnen eines bedingungslosen Grundeinkommens gern zitiert.

Und vielleicht ist es eine Ironie des Schicksals, dass sich nun ausgerechnet das tief katholische und keineswegs arme Fürstentum Liechtenstein in einer neuen Ausstellung der Frage nach Nachhaltigkeit und Teilhabe jenseits von Geldwerten und Finanzströmen annimmt. Mit Joseph Beuys und anderen KünstlerInnen.

«Who Pays?» in: Vaduz (FL) Kunstmuseum Liechtenstein, Vernissage am Do, 9. Februar 2017, ab 18 Uhr. www.kunstmuseum.li