WOZ News
Babbelnde
Wieder müssen wir zu Kreuze kriechen, denn wir haben vergangene Woche in unserem antienglischen Furor behauptet, in der «Schweiz» sage man nicht «ein Risiko nehmen» («to take a risk»). Richtig wäre gewesen, in der Deutschschweiz. In der Romandie weiss man nämlich, wie gefährlich es ist, «un risque» zu «prendre», worauf uns Leserin V. charmant hinwies. Im Tessin rennt man eher ein Risiko, «correre un rischio», und wie es in den verschiedenen rätoromanischen Idiomen heisst, konnten wir in der gebotenen Kürze nicht eruieren, sind aber froh um sachdienliche Hinweise.
Jürg Fischer
Siechende
«Fillons Finanzgebahren ist unter den Machteliten der Fünften Republik nicht unüblich», konstatierte «Le Monde diplomatique», wohl um – gewohnt diskret – anzudeuten, worauf man die Wahlchancen des französischen Präsidentschaftskandidaten bereits liegen sieht.
Karin Hoffsten
Gebildete
Wir hingegen verfremdeten letzte Woche den Namen seines in Windeseile aufholenden Konkurrenten zu Macran, was wir bedauern. «Macron» bedeutet übrigens auf Deutsch «Unterstrich». Aus deutschsprachiger Sicht wird also im Endspurt möglicherweise Frau Der Stift auf Herrn Unterstrich treffen. Immerhin: eine Femme und ein Homme de Lettres.
Karin Hoffsten
Gedankenschwere
Obwohl die technischen Wissenschaften in aller Regel eine absolut rationale Materie sind, gab es schon immer eine merkwürdige Verbindungslinie zur Esoterik. Diese meinen wir zu erahnen, wenn wir in «Tec21», der Zeitschrift des SIA (Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein), lesen: «Tankanlagen können überirdisch oder unterirdisch erstellt werden.» Bei den überirdischen nehmen wir an, es handle sich um Thinktanks.
Jürg Fischer
Integratiefe
Die öffentliche Hand beschreitet bei der Betreuung von AsylbewerberInnen manchmal durchaus unkonventionelle Wege, wie wir kürzlich einer Ausgabe der «Kreuzlinger Zeitung» entnahmen – da ist die Rede von einer «Integrationsbauschale des Bundes». Hoffentlich ist das nicht einfach so ein Topf, in den man dann alle wirft.
Jürg Fischer
Toxische
Die Schweizerische Depeschenagentur verbreitete eine Meldung zur Ermordung eines «Hexenmeisters» des Ku-Klux-Klans in den USA und berichtete: «Angler fanden die tödlichen Überreste Anconas bei einem Fluss.» Aasfresser aufgepasst, sagen wir da, auf dass es euch nicht selber erwischt.
Jürg Fischer
Gespaltene
Der Titel des «Bieler Tagblatts» «Biel mit einem Beil in den Playoffs» bestätigte uns die Brachialität des Eishockeysports. Zivilisierter wäre es auf Welsch gewesen: «Bienne mit einem Beinne in den Playoffs».
Jürg Fischer
Frühe
Christa Rigozzi berichtete «20 Minuten», wie der junge Vater sie bei der Pflege der neugeborenen Zwillinge unterstützt: Er «nimmt die Erste und gibt ihr mit dem Shoppen noch an Milch, was sie braucht.» Das ehrt ihn, aber im ersten Jahr sollte er die Mädchen doch besser zu Hause füttern.
Karin Hoffsten