WOZ News

Nr. 19 –

Unkende

«Grund ist ein Fehlverhalten beim Abpumpen von Regenwasser aus einem Güllenkasten in einem Landwirtschaftsbetrieb, wie die Polizei mitteilt. Dabei floss auch Gülle in die Abflussrinne und das Meteosystem und darauf in den Obersee. Die Feuerwehr pumpte die Leitungen aus und spülte das Meteosystem mit sauberem Wasser.» Dies meldete der «Tages-Anzeiger». Die Sache scheint glimpflich ausgegangen zu sein. Einzig den Wetterfröschen, die sich noch im Meteosystem aufhielten, hats gestunken.
Jürg Fischer

Versenkte

Der «Blick am Abend» schwärmte: «Zum 42. Mal erzielt der Portugiese einen Hattrick für Real – 103 Champions-League-Tore stehen bei ihm zu Buche. Die Superlativen gehen langsam aus.» Uns würde es reichen, wenn noch ein paar Komparativen zur Verfügung ständen.
Jürg Fischer

Entfernte

Die NZZ wusste schon immer ein bisschen mehr: «Die meisten Rettungsaktionen finden zwischen 12 000 und 40 000 Seemeilen vor Libyens Küste statt.» Wenn wir davon ausgehen, dass eine Seemeile 1852 Metern entspricht, kommen wir bei einem Mittelwert von 30 000 Seemeilen auf eine Strecke von 55 560 Kilometern. Das wäre dann einmal rund um die Erde bis nach Libyen zurück plus circa 11 000 Kilometer, weshalb wir die Rettungsaktionen in Santiago de Chile verorten.
Karin Hoffsten

Zahlreiche

Die «NZZ am Sonntag» erzählte von der Bedeutung des Schlafs und vom «‹Nachtleben› – ein Begriff, der im 17. Jahrhundert mit der flächendeckenden Einführung von Strassenlaternen in Paris durch Sonnenkönig Ludwig XII. aufkam». Damit spielte sie auch auf das beliebte Spiel «Zähl den Ludwig» an.
Karin Hoffsten

Gezwungene

«Denn bis 2006 musste, wer eine Ausbildung zur Kleinkinderzieherin machen musste, mindestens 18 Jahre alt sein», schrieb der «Tages-Anzeiger» und erinnerte damit an eine Praxis, die in vielen Familien bis ins 21. Jahrhundert gepflegt wurde: Die jüngste Tochter wurde zur Ausbildung in einen Hort gesperrt, aus dem sie sich nur durch Heirat befreien konnte.
Karin Hoffsten

Infizierte

Wie die «Thurgauer Zeitung» wusste, ist der Journalismus nicht tot, aber ziemlich krank: «Die Redaktionen seien alle sehr ähnlich ausgefallen.» Die Symptome waren durch die Bank Durchfall und Erbrechen.
Karin Hoffsten

Gewählte

«Was hältst du von Emmanuel Macron als neuer Präsident Frankreichs?», fragte «Watson». Nun ja, antworten wir nachdenklich, schon ein bisschen mehr als vom Fall, den ihr dem neuen Präsidenten in eurer Frage gönnt.
Karin Hoffsten

Gendermässige

Dem «Tages-Anzeiger» schrieb ein Leser: «Wissenschaftlich gibt es dazu starke Indizien, dass Frühfranzösisch für die Kinder nicht von Vorteil ist. Für das männliche Geschlecht ist es sogar eine weitere Benachteiligung, weil es im Gegensatz zum weiblichen nur ein Sprachzentrum hat.» Wo beim weiblichen Geschlecht das zweite Sprachzentrum sitzt, findet sich beim Mann das Abseitsregelzentrum.
Karin Hoffsten

woznews@woz.ch