LeserInnenbriefe

Nr. 36 –

Geldalternative

«Die Zauberlehrlinge», WOZ Nr. 34/2017

Mit ihrer exzessiven Geldhervorzauberei zugunsten der Banken haben sich die Zentralbanken, wie Daniel Stern schreibt, in ein unlösbares Dilemma hineinmanövriert. Deshalb schlägt er drei politische Mittel vor, die aber leider alle im heutigen Geldregime versagen müssen: Wie sollte eine politisch gewollte Umverteilung von Reich zu Arm in einem Schuldgeldsystem machbar sein, wo das Geld immer von den Schuldnern zu den Gläubigern fliesst? Wie könnte eine politisch gewollte Begrenzung der Spekulation greifen, solange die Banken das Geld für ihre Eigengeschäfte selber herstellen können? Und wie kämen politisch gewollte Investitionen in eine ökologische und solidarische Wirtschaft zustande, wenn Profitkriterien die Vergabe von Krediten dominieren? Geld regiert die Politik, nicht umgekehrt. Ausser es gelänge, Geld nicht als Schuld zu schaffen, die Geldschöpfung der Banken zu verhindern und das Geld direkt der Realwirtschaft zur Verfügung zu stellen – so, wie es die Vollgeldinitiative verlangt.

Hansruedi Weber, per E-Mail

Tomatenalternative

«Migration: Menschliche Maschinen», WOZ Nr. 34/2017

Es ist eine traurige, bedrückende Realität in der Tomatenproduktion. Besonders wenn man sich vor Augen führt, dass der eigene Konsum von Pelati, Passata, Pizza et cetera dazu beiträgt, das System zu erhalten. Also was tun? Mit dem «Crowd Container», einer Initiative, die KonsumentInnen und ProduzentInnen direkt in Verbindung setzt, hebeln wir die unseligen Marktmechanismen ein Stück weit aus: Dieses Jahr baute eine Kooperative in Sizilien exklusiv für uns Tomaten an – fair entlöhnt. Nun freuen wir uns sehr, diese Passata bald anzubieten – wegen des hitzebedingt niedrigen Ertrags gibt es leider nur 700 Flaschen davon. Aber solche Schwankungen gehören zur solidarischen Landwirtschaft, auch auf lange Distanzen.

Mike Weibel, Verein «Crowd Container», per E-Mail

Daneben

Ruedi Widmer: «Unten links», WOZ Nr. 35/2017

Ruedi Widmers satirisches «Unten links» finde ich diesmal total daneben. Ich denke an die Leute, die zurzeit von der Umweltkatastrophe betroffen sind.

Markus Oester, Basel