WOZ News

Nr. 3 –

Unbeholfene

«Bis zu 70 000 Menschen sollen nach UN-Erkenntnissen Haus und Hof verlassen haben. Die Suche nach einer Befehlsunterkunft ist extrem schwierig, da in der bitterarmen Provinz Idlib bereits 1,2 Millionen Menschen aus anderen Teilen Syriens untergebracht wurden», meldete die «Aargauer Zeitung». Wir vermuten, dass die Befehlsunterkunft angesichts der desolaten Lage wirkungslos wäre. Eine Behelfsunterkunft könnte dagegen Wunder wirken.
Jürg Fischer

Fintenreiche

«Die Sache hatte nur einen Hacken: Die Anweisung konnte von künftigen Präsidenten jederzeit annulliert werden, was Donald Trump im September auch tat.» Dies schrieb die NZZ, und wir sagen: Angesichts der verkommenen Weltpolitik weiss sich die vierte Gewalt nur noch mit dem Hackentrick zu helfen.
Jürg Fischer

Schwermütige

Das «Pro Natura Magazin» stellte das Tier des Jahres vor: «Das Hermelin ist ein flinker Mäusejäger. Es ist der Schrecken der Schwermaus, seiner Hauptbeute.» Darum heisst die Schwermaus Schwermaus, weil sie wie kein anderes Tier satt macht.
Jürg Fischer

Eventtouristische

«Der streitbare Campingplatz liegt im Naturschutzgebiet Fanel», berichtete das «Thuner Tagblatt». Dem Vernehmen nach ist er gespickt mit aggressiven Heringen, und gespannte Zeltschnüre werden zu Stolperfallen zuhauf.
Jürg Fischer

Künstliche

«Ein Mann kam ums Leben, als er während eines Stromausfalls mit dem Kopf auf dem Gehweg aufschlug», berichtete nach Sturm Burglind der «Tages-Anzeiger». Das schafft Klarheit: Sie sind längst da! Doch weil einige Replikantenmodelle noch nicht über körpereigene Energiespeicher verfügen, sind sie auf eine sichere Verbindung mit dem öffentlichen Stromnetz angewiesen.
Karin Hoffsten

Verwechselte

Unser Kolumnist Stefan Gärtner irrte, und alle, die es vor Drucklegung lasen, irrten mit: Nicht Woody Allen wollte keinem Club angehören, der ihn als Mitglied aufnähme, sondern Groucho Marx. WOZ-Leserin K. wies auf den Irrtum hin, ist aber sicher einverstanden: Auch Neurosen-Woody könnte es gewesen sein.
Karin Hoffsten

Bewährte

Dass das Emmental auf Tradition und Beständigkeit setzt, zeigte der «Unter-Emmentaler» im Bericht über die bernischen Grossratswahlen: «13 der 15 Kandidierenden hatte die Mitgliederversammlung der glp Emmental bereits Ende Oktober 1917 nominiert.» Vermutlich haben die greisen KandidatInnen ihre Partei unter dem Einfluss der Zimmerwaldkonferenz im Berner Oberland gegründet. Nur das revolutionäre Gedankengut hat sich über die Jahrzehnte etwas verloren.
Karin Hoffsten

Schmelzende

Wir können nicht länger verbergen, dass wir häufig verfolgen, wer laut «NZZ am Sonntag» den heiligen Bund der Ehe schloss. Diesmal fand der vorgängige Antrag auf dem Aletschgletscher statt: «Hier, auf dem ewigen Eis, sinkt Levente auf sein Knie (…) und hält um Mirjams Hand an.» Möge die Ehe ein bisschen ewiger halten als der Gletscher.
Karin Hoffsten

woznews@woz.ch