LeserInnenbriefe

Nr. 28 –

E-Voting mit gutem Gewissen

«Es wird garantiert gehackt», WOZ Nr. 27/2018

Die GegnerInnen von E-Voting vertreten ihre Standpunkte dogmatisch und verunmöglichen so eine konstruktive Diskussion. Sie argumentieren sehr oft mit der Angst und wollen im Entwurf zu ihrer Volksinitiative die elektronische Stimmabgabe grundsätzlich verbieten sowie auf zehn Jahre hinaus die Überprüfung und Aufhebung dieses Verbots unterbinden. Diese einseitige Angstmacherei und die Beschneidung der politischen Rechte schaden unserer Demokratie mehr, als es die Einführung von E-Voting jemals könnte.

Ich arbeite selbst seit Jahren im Bereich der Cybersecurity und bin mir der möglichen Risiken von E-Voting durchaus bewusst – dennoch zähle ich mich zu den BefürworterInnen. Wie E-Banking und jedes andere IT-System kann E-Voting nie ganz sicher sein. Und auch beim physischen Abstimmen sind Manipulationen nicht ausgeschlossen. Aber wenn die Nachvollziehbarkeit, Beweisführung und Anonymität bei der elektronischen und physischen Stimmabgabe auf dem gleichen Niveau gewährleistet werden, können wir E-Voting als politischen Entscheid mit gutem Gewissen einführen.

Deshalb appelliere ich an beide Seiten für eine konstruktive Debatte und ein bedachtes Vorgehen. Lasst uns Forderungen und Bedingungen für E-Voting formulieren und nötigenfalls das Referendum gegen Beschlüsse ergreifen, anstatt für eine Verbotsinitiative mit einer Beschneidung unserer politischen Rechte zu sammeln.

Marco Fritschi, per E-Mail

Klischees, Plattitüden und Sottisen

«Der totale Ablöscher: Gärten», WOZ Nr. 26/2018

Schreiber gelungener Glossen, dies die Grundregel, bewegen sich mindestens auf der Höhe ihres Gegenstands, besser etwas darüber, davon ist dieser Autor weit entfernt, seine Ansammlung von Klischees, Plattitüden und Sottisen ist bestenfalls ermüdend. So wird das nichts mit der Erfrischung in der Sommerhitze. Hoffentlich folgt auf diesen Fehlstart noch Substanz, sonst gerät die Ablöscher-Serie selber zum Ablöscher. Das wäre dann wenigstens ein bisschen lustig.

Andreas Diethelm, per E-Mail

Hundert Zeilen Hass waren schon in den achtziger Jahren ein probates Mittel, um den «Leserdialog» anzuheizen. Warum also nicht mal die Rubrik «Der totale Ablöscher» im Sommer lancieren? Kann ich verstehen. Juhui, dachte ich, neue, überraschende Ansätze und überlegenswerte Gedanken zum Thema «Garten», so wie ich das von euch gewohnt bin. Aber ach. Das war dann nix. Leider erschöpft sich der Autor in 08/15-Vorurteilen, wohlfeil verpackt in lustige Formulierungen. Er wirft Kraut und Rüben, Gärten und Landwirtschaft, Urban Gardening und Hobbygärtner in eine Karrette, aber es wird nix. Kein überraschender Gedanke, kein neues Vorurteil (das wäre ja das Mindeste gewesen …). Früher auf der Zeitung sagten wir: Lieblos hingerotzt.

Hansjörg Honegger, per E-Mail