Hausmitteilungen

Nr. 22 –

Seco-Rencontre

Vor einem Monat hat uns das Bundesgericht recht gegeben: Das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) muss die von der WOZ angeforderte Liste der Schweizer Kriegsmaterialexporteure grundsätzlich herausgeben. Mittlerweile haben wir und das Seco uns gemeinsam auf das weitere Vorgehen geeinigt: Die Bundesbehörde prüft derzeit, ob sich die involvierten Firmen unter Berufung auf das Geschäftsgeheimnis gegen die Veröffentlichung der Daten wehren – ein Schritt, zu dem sie das Bundesgerichtsurteil aufgefordert hat. Danach folgt eine Interessenabwägung des Seco. Wir halten Sie auf dem Laufenden.

Paramilitärs-Rencontre

«In den trüben Gewässern des Río San Juan wurde am 10. April um halb zwei Uhr nachmittags eine Gruppe kolumbianischer und ausländischer Journalisten abgefangen. Ein Schnellboot, in dem zwei mit halbautomatischen Neun-Millimeter-Pistolen bewaffnete Männer in ziviler Kleidung sassen, brachte sie nach mehrminütiger Verfolgungsjagd auf.» So berichtete das in Bogotá erscheinende Nachrichtenmagazin «Semana». In der Gruppe der Journalisten befanden sich auch unser Südamerikareporter Toni Keppeler und der kolumbianische Fotograf Andrés Vanegas Canosa. Bei den Bewaffneten handelte es sich um ultrarechte Paramilitärs, die die Journalisten und den einheimischen Bootsführer bedrohten. Der Zwischenfall verlief glimpflich, Keppeler und Vanegas Canosa erreichten ihr von der linken ELN-Guerilla kontrolliertes Ziel schliesslich unbeschadet. Keppelers Reportage lesen Sie ab Seite 15 («Die Angst vor dem Frieden» ) der gedruckten Ausgabe.