WOZ News
Unvertragliche
Aus der neurologischen Forschung ist bekannt, dass Texte selbst dann verstanden werden, wenn ihre Elemente willkürlich gemischt werden, etwa wie bei dieser Meldung des «Tages-Anzeigers»: «Edimilson Fernandes hat unterschrieb Mainz 05 einen Vierjahresvertrag. Der 23-jährige, der vor drei Jahren zu West Ham stiess, war zuletzt and die AC Fiorentina ausgeliehen.» Hier verstehen wir auch den Subtext: Leute, gebt uns KorrektorInnen anständig zu essen, dann kommt so etwas nicht mehr vor.
Jürg Fischer
Entsorgenvolle
Die folgende Passage aus der letztwöchigen WOZ wurde nicht von allen LeserInnen verstanden: «Insgesamt ist sie [die Stadt Zürich] mit einem Verbrauch von jährlich knapp 4000 Watt pro Person zwar auf Kurs. Das gilt aber nicht, wenn man die Treibhausemissionen betrachtet, die mit 4,7 Tonnen […] noch viel zu hoch sind.» Treibhausemissionen? Folge exzessiv betriebenen Urban Gardenings, dessen die verwöhnte Stadtbevölkerung schon wieder überdrüssig geworden ist; aus Gas wird Glas.
Jürg Fischer
Mobilfunkende
«Seither hat das Unternehmen das Netzwerk weiter mit Huawei modernisiert und selbst einen Vertreter des staatsnahen chilenischen Konzerns in den Verwaltungsrat der Rural Wireless Association berufen.» Auch das stand im autokorrigierten «Tages-Anzeiger». Hierbei handelt es sich nicht um eine Peking-, sondern um eine Santiago-Ente.
Jürg Fischer
Fäkale
Die «NZZ am Sonntag» berichtete Interessantes über Japans Einstellung zu körperlichen Ausscheidungen. «Der lockere Umgang hat dem Land bis anhin nicht nur Kot-Schlüsselanhänger, Kot zum Kuschen und Schmuck in Misthaufenform beschert», sondern uns hier auch ein veritables Rätsel: Hat sich da in unserem Kulturkreis jemand vor Schreck vertippt, weil JapanerInnen Kot zum Kuscheln oder Duschen verwenden? Oder meint «Kot zum Kuschen» eine rituelle Unterwerfung beim Liebesspiel? Ach, ja, das geheimnisvolle Asien …
Karin Hoffsten
Übersetzende
«Da Thunberg aus Klimaschutzgründen nicht fliegt, arbeitet ihre Familie nach dpa-Informationen an Alternativen, wie sie nach Übersee kommen kann. Im Gespräch ist, den Atlantik per Schiff zu überqueren», schrieb der «Tages-Anzeiger». Das wäre auch unser erster Gedanke gewesen. Von Eisberg zu Eisberg springen, dafür ist es zu spät.
Jürg Fischer
Nordafrikanische
Nun halte «die Generation Greta ‹Fuck de Planet›-Schilder in jede Kamera nördlich von Tangier», lasen wir auf «Watson». Das erinnerte uns daran, dass wir auch schon lange mal wieder nach Alger reisen wollten.
Karin Hoffsten
Unweibliche
Der «Bund» twitterte über «CVP-Präsident Gerahard Pfister», worauf WOZ-Leser G. fand, das sei doch «ein schöner Mädchenname für Eltern, denen Greta zu radikal ist». Wir fürchten, die Idee findet nur im teutonischen Sprachraum Anklang. Hierzulande hält man ja schon Hedwig und Almut für Männer.
Karin Hoffsten