LeserInnenbriefe
Chapeau!
«Die WOZ in der Coronakrise: In gemeinsamer Sache», WOZ Nr. 12/2020
Die WOZ ist meines Wissens die erste und bisher einzige Schweizer Zeitung, die ihre sämtlichen Inhalte – nicht nur zu Corona – gratis ins Netz stellt. Chapeau! Es wird euch nicht viel kosten, und ich freue mich auf viele neue Abonnenten und Leser.
Bertrand Steinbach, Zürich
Ich habe heute Morgen gesehen, dass Sie die Artikel freigeschaltet haben. Ihre Artikel speziell zur Coronakrise waren wie Balsam für meine Seele. Habe darauf per Mail ein Abo angemeldet.
Christoph Strauss, per E-Mail
Heute habe ich mich wieder einmal gefreut, seit längerem WOZ-Abonnent zu sein. Ich finde eure Gratis-Gegeninformations-Offensive mutig, wichtig und unterstützungswürdig. Gebt doch ein PC-Konto an für diese Aktion. Dafür sind schon noch ein paar Franken zusammenzutrommeln. Auch einige Artikel der letzten WOZ haben mich beeindruckt: der Syrienreport mit der starken Schlagzeile «Die Message scheint zu sein: Bleibt einfach in eurem Land und sterbt». Berührt stark, aber bringt es auf den Punkt. Wir haben darüber in der Autonomen Schule diskutiert, an der ich unterrichte. Auch das Interview mit Jean Ziegler – und das Titelfoto mit Ursula von der Leyen: ein Eyecatcher. Deutlich und in hoher Qualität prima Gegeninformation. Ich hoffe, ihr bleibt so dran. So machts richtig Spass, euch zu lesen.
Enrique Dolderer, Zürich
Ganz besonders wachsam
«Coranakrise: Vorsichtig mit der Vorsicht!», WOZ Nr. 12/2020
Bravo, WOZ, bravo, Renato Beck. Zu diesem Leitartikel kann ich in allen Punkten nur uneingeschränkt Ja sagen. Wie wohltuend ist es, diesen sich vom gegenwärtigen unisonoren Mainstream der übrigen Medien vollständig abgrenzenden Artikel auf der Frontseite der WOZ zu lesen – und die eigenen Positionen mit diesem Artikel nicht mehr alleine aufrechterhalten zu müssen. Ich danke Renato Beck für diesen klaren, deutlichen und inhaltlich vielseitigen Artikel, der insbesondere auch den Blick voraus nicht vergisst: «Wir müssen wachsam sein. Das gilt auch, wenn der Ausnahmezustand einmal beendet ist.» Jawohl, und nicht nur «auch», sondern «ganz besonders» – denn nach dem Aufheben der vielen vom Bundesrat notrechtlich, das heisst an der parlamentarischen Kontrolle vorbei verfügten Einschränkungen wird es einige Zeit dauern, bis der «courant normal» wieder hergestellt ist, unabhängig davon, ob diese Massnahmen von den Betroffenen akzeptiert oder «nur» erduldet wurden.
Joachim Nelles, Spiez
Vor zwei Wochen habe ich dem «St. Galler Tagblatt» einen kritischen Leserbrief zu den Massnahmen in der Coronakrise geschickt. Dieser Leserbrief wurde nie veröffentlicht. Zugleich sehe und höre ich in den Hauptmedien Radio, Fernsehen und gedruckte Presse praktisch keine kritischen Meinungen zu all diesen Massnahmen. Andersdenkende werden schlichtweg ignoriert. Interessanterweise höre ich aber in vielen Gesprächen andere, auch viele kritische Fragen. Auch die WOZ scheint mir sehr zurückhaltend mit diesen Fragen umzugehen. Lichtblick ist euer Artikel «Vorsichtig mit der Vorsicht!».
Dieser Meinungsterror, bei dem ich mich schon bald selbst nicht mehr getraue, mich kritisch zu äussern und Fragen zu stellen, macht mir mehr Angst als das Virus selbst. Das wird Spuren hinterlassen in unserer Gesellschaft. Wer davon profitieren wird, ist augenscheinlich: Für einen riesigen Schub Richtung digitalisierte Gesellschaft mit umfassender Kontrolle unseres Verhaltens, unserer Gesundheit, unseres Konsums und der Kommunikation ist das eine optimale Gelegenheit.
Christoph Sturzenegger, St. Gallen
Höchst gefährlich
«SVP-Kündigungsinitiative: Die Mär von der Steuerung», WOZ Nr. 12/2020
Ausgezeichnet die klare Auslegeordnung von Kaspar Surber zur höchst gefährlichen SVP-Initiative von Blocher, Schlüer, Somm und Co. Klar, die Wirtschaft wehrt sich energisch gegen dieses Zurückkrebsen zu den ausländerfeindlichen Zeiten Schwarzenbachs. Auch unser Gesundheitssystem ist dringend auf ausländische Kräfte angewiesen. Im Universitätsspital Zürich (USZ) beispielsweise stammen sie aus allen Ländern der EU. Es ergibt wenig Sinn, in das gute System mit Kündigungsdrohungen einzugreifen. So bleiben uns britische Verhältnisse mit langen Wartezeiten vor Operationen erspart. Auch in den übrigen Ländern hat die Schweiz für besonders heikle Eingriffe und die Ärzteausbildung einen guten Ruf.
Bleibt zu hoffen, dass SVP-Politiker nie ernsthaft krank werden, sonst müssen wir sie in unser Gebet einschliessen. Aber Gott sei Dank wehren sich auch die Gewerkschaften gegen die Gefahr von rechts aussen und helfen kräftig mit, die Kündigungsinitiative zu bekämpfen. Verpassen wir diese wichtige Abstimmung im Herbst nicht!
Martin A. Liechti, Maur