LeserInnenbriefe

Nr. 16 –

Globalisierung

Diverse Artikel zur Coronakrise, WOZ Nrn. 12–14/2020

Ich erlaube mir, Ihnen ein «Leserlied» zur Globalisierung zuzusenden. In diesen Coronazeiten zeigt sich diese Abhängigkeit besonders stark. – Globalisierungslied (frei nach Marlene Dietrich):

Wir sind von Kopf bis Fuss
auf Konsum eingestellt,
das ist unsere Welt
und sonst gar nichts.
Produkte umschwärmen uns
wie Motten das Licht,
und dass wir konsumieren,
nein, dafür können wir nichts.
Wir sind von Kopf bis Fuss
auf Konsum eingestellt,
das ist unsere Welt
und sonst gar nichts.

Richard Knecht, Glarus

Mit Harleys und E-Bikes

Diverse Artikel zur Coronakrise, WOZ Nrn. 12–15/2020

Die Freiheit wird uns genommen, der «1984» wird installiert. Unsere Handys werden überwacht – wir tun nichts dagegen. Die Seen werden abgesperrt – wir tun nichts dagegen. Die Schulen bleiben geschlossen, es kommt zu Familiendramen und Suiziden – wir tun nichts dagegen. Wir hocken zu Hause und sind froh, nicht angesteckt worden zu sein. Ja, Himmel! Wo sind die mutigen und wilden Alt-68er und Alt-80er? Verkrochen in ihren Ferienhäuschen? Oder haben sie einfach Angst, weil die Alten neuerdings angepöbelt werden, falls sie sich überhaupt noch nach draussen wagen? Für welche Freiheiten haben wir denn einst gekämpft?

Jetzt braucht es sie nochmals, die alten Kämpferinnen und Kämpfer. Machen wir eine Demo gegen die totale Überwachung, wehren wir uns gegen den Verlust der Freiheit, den wir so aufopfernd damals bekämpft haben. Lupfen wir unsere faulen Hintern, satteln die Harley oder das E-Bike, bewegen wir uns aus der Komfortzone. Treffen wir uns in den abgesperrten Innenstädten. Und weeehren uns!

Helft mit, liebe WOZ, die Freiheit zu verteidigen, und löst euch aus dem Mainstream aller Medien. «… denn nur in Freiheit kann die Freiheit Freiheit sein» (Georg Danzer). Danke!

Peter Wehrli, Männedorf

Dyttrich oder Lessenich?

«Luftverkehr: Schrumpfen, und zwar radikal» , «Corona-Nationalismus: Auch die Solidarität bleibt daheim» , WOZ Nr. 15/2020

Wie politisch kommunizieren? Wenn ich mich entscheide, welchen Beitrag ich von beiden an nicht der WOZ Nahestehende weiterleite, dann ausschliesslich den von Dyttrich. Er baut denjenigen eine die Komplexität der Lebenswidersprüche aufhebende, argumentative Brücke, die Lessenich als «Weltreisende» der «postkolonialen Tourismusnationen» bezeichnet.

Wolfgang Beywl, per E-Mail

Zoo ist vorgestrig

«Wer schaut hier wen an?», WOZ Nr. 15/2020

Die im Bericht interviewten Zooverantwortlichen lassen selber mit ihren Antworten spüren, dass eigentlich auch für sie Zoos keine Daseinsberechtigung mehr haben, da unser ethisches Bewusstsein zur Rolle der Tiere sich massivst zum Besseren gewandelt hat. Und da haben unschuldig gefangen gehaltene Tiere einfach keinen Platz mehr. Das Argument, es zu tun, um Arten zu schützen und uns Menschen Tiere näherzubringen, ist vorgestrig. Wir sollten im Wald einheimische frei lebende Tiere kennenlernen anstatt gestresste, gefangene Exoten. Wir müssen dringend das Konzept «Zoo» überdenken. Tiere hätten es endlich verdient, dass sie weder als Zoo- noch als Nutz- oder Versuchstiere herhalten müssen.

Renato Werndli, Eichberg

Eine Diskussion wert

«Diesseits von Gut und Böse: Dumm gelaufen», WOZ Nr. 15/2020

Der Input von Frau Jürgensen – über 65-Jährige sollen nicht mehr abstimmen – zu unserer sogenannten Demokratie ist berechtigt: 17 Prozent (25 Prozent Ausländer, also 75 Prozent Wahlberechtigte, von denen 45 Prozent wählen gehen, also 33,7 Prozent) bestimmen, wie die Zukunft gestaltet werden soll. Ich würde aber andersherum anfangen, das Stimmrecht anzupassen, und würde jedes Kind von Geburt an als stimmberechtigt definieren, sprich, die Eltern wählen für das Kind. Die Eltern können dann selbst entscheiden, ab wann das Kind, mit dreizehn oder siebzehn, wie sie wollen, mitbestimmen kann.

Lukas Schmid, Luzern