Hausmitteilungen

Nr. 22 –

Stabile Mauern

Die Politik spritze überall Beton ins Mauerwerk, wo es in der Pandemie zu bröckeln beginne, schreibt Renato Beck auf der Titelseite dieser Ausgabe. Im Fall der Medienbranche war es das Parlament, das in seiner Sondersession Beton im Wert von 57,5 Millionen Franken beschlossen hat, nachdem die SP-BundesrätInnen in der Landesregierung mit einem ähnlichen Vorschlag aufgelaufen waren (siehe WOZ Nr. 15/2020 ). Auch wir profitieren: Rund 100 000 Franken dürften wir einsparen, weil der Zeitungsversand für sechs Monate vom Bund übernommen wird. Wir sagen Merci, möchten gleichzeitig aber betonen, dass unser Mauerwerk gar nicht bröckelt. Und das haben wir Ihnen zu verdanken, liebe LeserInnen: Die Abozahlen sind in der Krise weiter gestiegen. Und das wiederum ist Beton, mit dem sich verlässlich bauen lässt.

Anzeige gegen Unbekannt

In einer Recherche mit der «Rundschau» des Schweizer Fernsehens berichteten wir über gewalttätige Handlungen von Securitas-Angestellten gegenüber AsylbewerberInnen im Basler Bundesasylzentrum Bässlergut (siehe WOZ Nr. 20/2020 ). Wenige Tage später hat die Recherche erste Konsequenzen nach sich gezogen: Die Demokratischen JuristInnen Basel (DJS Basel) haben bei der Basler Staatsanwaltschaft Strafanzeige gegen Unbekannt eingereicht. Nach Ansicht der DJS Basel handelt es sich beim mutmasslichen Straftatbestand um eine «einfache Körperverletzung an einer unter der Obhut des Täters stehenden Person» – und damit um ein Offizialdelikt. Die Staatsanwaltschaft bestätigt, dass die Anzeige nun überprüft wird.