LeserInnenbriefe

Nr. 43 –

Sanierungen

«CO₂-Gesetz: Besser als befürchtet ist nicht genug», WOZ Nr. 40/2020

Vielen Dank für Ihren Beitrag, dem ich nur zustimmen kann. Allerdings liegt aus meiner Sicht auch beim Thema Gebäude vieles im Argen, insbesondere hinsichtlich grauer Energie: Die Förderung von Sanierungen ist zwar grundsätzlich begrüssenswert, hat aber oft einen enormen Beitrag an grauer Energie zur Folge. Dies ist bei Ersatzneubauten noch weitaus ausgeprägter. Leider wird diesem Aspekt von der Politik bisher kaum Rechnung getragen. Dabei ist der Bausektor (Hoch- und Tiefbau) global und schweizweit einer der grössten Klimatreiber. Gleichzeitig sind Alternativen vorhanden, gelangen aber noch viel zu selten zur Anwendung. Hier besteht dringender Handlungs- und Aufklärungsbedarf!

Nachdem die WOZ in früheren Artikeln beispielsweise über die Zementproduktion sehr fundiert berichtet hat, würde ich mich freuen, in einer zukünftigen Ausgabe einen dahingehenden Beitrag zu lesen. Gute Beispiele sind vorhanden, um aufzuzeigen, dass verdichten und sanieren auch unter Verwendung der bestehenden Substanz, gebrauchter Bauteile oder nachhaltiger Materialien möglich ist!

Andreas Haug, per E-Mail

In einem Topf

«Verschwörungsdemos: Das braune Erbe der Esoterik», WOZ Nr. 41/2020

Es ist schon erstaunlich, wie es Sarah Schmalz gelingt, in diesem Artikel alles von Meditation über Homöopathie und Vegetarismus in einen Topf zu werfen. Sie bringt es dann auch noch fertig, Menschen, die Coronamassnahmen infrage stellen, mit den Rassentheorien der Blavatsky in Verbindung zu bringen, weil das ja alles irgendwie zusammenhängt.

Ich würde erwarten, dass die WOZ auch einmal Menschen zu Wort kommen lässt, die die Coronaberichterstattung, die Massnahmen, die sozialen Folgen und andere Kollateralschäden ausleuchten. Doch lieber betitelt man diese als Coronaidioten.  

Urs Tobler, per E-Mail

Sarah Schmalz suggeriert, dass Rudolf Steiner und die Anthroposophie rassistisch seien. Eine unwahre Behauptung, die jeder Grundlage entbehrt. Gibt es doch eine Vielzahl von Zeugnissen im schriftlichen und allen zugänglichen Werk Rudolf Steiners für seine aktive Gegnerschaft gegen Rassismus. In den 1890er Jahren etwa wandte sich Steiner vehement gegen die «empörenden Ausschreitungen der Antisemiten» und brandmarkte «antisemitische Wüteriche» als Feinde der Menschenrechte.

Als anthroposophisch orientierter Mensch distanziere ich mich – wie viele andere auch – ausdrücklich von extremem und rechtsesoterischem Gedankengut. Dieses bringt uns nicht weiter. Heilsame Lösungen für die gegenwärtigen sozialen Probleme können wir nur erringen, wenn wir jeden Menschen als Individuum und Weltbürger begreifen. Und wenn die WOZ seriös recherchiert und nicht auch noch ihre Abonnenten ins rechtsextreme Bett zu schubsen versucht!  

Ueli Bühler, Boll

Mehr über Mietnachlass

«Geschäftsmieten: Gutschweizerischer Vertrauensbruch», WOZ Nr. 42/2020

Für einmal bin ich recht enttäuscht über die Wahl der zentralen Artikel: gleich zwei Artikel mit diesen blöden Meckereien über das grosse Schwimmfest Covid-19. Mal ists zu viel (bürgerliche Freiheiten), mal zu wenig (selber telefonieren müssen bezüglich Contact Tracing) – und bloss eine Zehntelsseite über das parlamentarische Herummauscheln über den eigentlich beschlossenen Mietnachlass. Dabei zeigt das in seltener Klarheit, dass die Erhaltung der Zinsen auf Kapitalien weit über die Erhaltung von Unternehmungen und Arbeitsplätzen geht, Eigentumsrechte über alles! Gibt wohl wenig Kleinunternehmer dort, mehr Finanzanleger? Ich hoffe, das kommt in einer nächsten Nummer nochmals breiter aufs Tapet!  

Susy Greuter, per E-Mail