LeserInnenbriefe

Nr. 51 –

Warum so schweigsam?

WOZ-Berichterstattung zur Coronapandemie

Liebe Freunde, ihr seid so zahm gegenüber dem Pandemiemanagement von Bundesrat und vielen Kantonen! Wie im offenen Brief der vielen Intellektuellen, der seit kurzem zirkuliert, klar dargestellt wird, ist es doch völlig klar, dass man den Tod vieler «kränklicher älterer Personen» in Kauf genommen hat, was moralisch ungeheuerlich ist.

Das ist viel, viel schlimmer als alle die «vielleicht eugenischen» Massnahmen der Medizin, gegen die ihr häufig Sturm lauft.

Bis zum 15. November hat die mittlere Lebenserwartung im Tessin bei Männern um fast zwei Jahre abgenommen, was seit hundert Jahren nie mehr passiert ist. Momentan sind die Schweizer Zahlen die schlimmsten in Europa. Warum so schweigsam?

Franco Cavalli, per E-Mail

Es ist schon etwas speziell, dass offenbar vor allem Leserinnen und Leser der ersten WOZ-Generation – zu denen ich mich auch zähle – wenig Freude an den Beiträgen zum Thema Corona haben. In der Mehrzahl der Artikel wird eher einer Angstpolitik gehuldigt, und auch autoritäre Massnahmen werden kaum kritisiert. Richtig und gut ist allerdings die Kritik an den bürgerlichen Politikerinnen und Politikern, für die die Massnahmen immer nur zu weitgehend sind, wenn die Profite geschmälert werden.

In den ersten Wochen von Corona sind zwar in «Le Monde diplomatique» einige sehr gute, die Wurzeln der Pandemie angehende Beiträge erschienen. Seit langem ist jedoch Sendepause. Schade.

Richard Bhend, Zürich

Fussballnazis?

«WOZ News: Alliterierte», WOZ Nr. 49/2050

Das lese ich zum ersten Mal, dass man sich (endlich) über die Kurzbezeichnung der Schweizer Fussballnationalmannschaft «Nati» (gesprochen «Nazi») aufregt … Besonders für Fremdsprachige sehr irritierend und in deutschen Landen geradezu unmöglich! Ist das dem Fussball als heiliger Kuh geschuldet?

Ingrid Isermann, Zürich