LeserInnenbriefe

Nr. 12 –

Hilft die Naturheilkunde?

«Corona: Was wir über den Feind wissen – und was noch nicht», WOZ Nr. 9/2021

Vielen Dank für den Artikel über den Stand der schulmedizinischen Erkenntnisse zur Covid-19-Erkrankung. Es scheint, dass ausser Sauerstoffgaben, Palliativbehandlung, der Impfung und ein paar wenig effektiven Medikamenten die Schulmedizin nicht viel zu bieten hat zur Behandlung der Erkrankung. Was ja häufig der Fall ist bei viralen Erkrankungen (siehe Grippe, Pfeiffersches Drüsenfieber und andere).

Mich interessiert deshalb darüber hinaus der Blick der Naturheilkunde auf die Erkrankung und den Stand, was ihre Behandlungsmöglichkeiten angeht. Kann die Naturheilkunde weiterhelfen bei der Unterstützung und Regulation der körpereigenen Abwehr, auch bei Corona? Antiviral und antibakteriell wirkende Kräuter sind ja in westlicher und östlicher Naturheilkunde seit Jahrhunderten bekannt, es gibt das Immunsystem stärkende Medikamente (und viele Erkenntnisse dazu zu Ernährung, Immunsystem und Darm, Lebensstil et cetera), vielleicht helfen auch angepasst Spurenelemente, Vitamine et cetera.

Es erstaunt mich sehr, so wenig davon in den Medien zu lesen. Haben wir doch in der Schweiz viele sehr gut ausgebildete Naturheiltherapeuten, viele davon staatlich und von den Krankenkassen anerkannt. Was haben sie für Erfahrungen gemacht? Gibt es Studien dazu? Oder ist es eben gerade schwierig, allgemeine Aussagen zu machen, weil die Naturheilkunde jeweils den ganzen Menschen individuell behandelt und nicht nur ein Symptom oder ein Virus?

Ist China auch deshalb so gut weggekommen, weil sie geschickt traditionelle chinesische Medizin (TCM) und Schulmedizin verknüpft haben? Die TCM hat schon lange eine Diagnose und auch Behandlungsmöglichkeiten für Corona.

Karin Nowack, per E-Mail

Herzlichen Dank!

Zur WOZ allgemein

Weil ich als Rentner ein kritischer Vielleser bin, der in der Woche ein, zwei Bücher und einige Zeitungen und Zeitschriften liest, weiss ich (so glaube ich zumindest) Qualität besonders zu würdigen.

Und daran, dass keine Woche vergeht, in der ich mich nicht auf die neuste WOZ freue, könnt ihr erkennen, dass ich euer journalistisches Schweizer Kleinod ganz besonders schätze.

Mit der inspirierenden, pointierten, kritischen und vielfältigen politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Berichterstattung sowie der stets interessanten, oft überraschenden Themen- und AutorInnenauswahl besitzt ihr meines Erachtens auf dem Markt linker Publikationen inzwischen beinahe ein Alleinstellungsmerkmal.

Da ich ahne, mit welchen Herausforderungen es verbunden ist, Woche für Woche eine derart anspruchsvolle Zeitung herauszubringen, will ich mich als langjähriger Abonnent nun endlich einmal ganz herzlich bei euch allen bedanken; ich schätze eure Arbeit wirklich sehr.

Behaltet die Freude an der durchdachten, kritischen, investigativen Berichterstattung, bleibt umtriebig und kreativ sowie vor allem unbequem und widerständig.

Michael Lieberoth-Leden, Zierikzee NL

Wer kuscht vor Diktatoren?

Am 10. Februar verfasste eine Gruppe von schweizerischen BundesparlamentarierInnen einen Brief an den belarusischen Aussenminister mit der Bitte, die schweizerisch-belarusische Doppelbürgerin Natalia Hersche, die in Minsk eingekerkert ist, freizulassen. Alle ParlamentarierInnen wurden aufgefordert, dieses Schreiben zu unterzeichnen und sich somit mit einem kleinen symbolischen Zeichen, das sie nichts kostete, für die Achtung der Menschenrechte einzusetzen. – Wer hat nun diesen Brief unterschrieben? SP: 36 von 48 (75 Prozent); Grüne: 22 von 33 (66,6 Prozent); Grünliberale: 6 von 16 (37,5 Prozent); Mitte: 12 von 44 (27,3 Prozent); Liberale/FDP: 9 von 41 (22 Prozent); SVP: 3 von 60 (5 Prozent).

Interessant, dass genau die Vertreter der Partei, die unsern Bundesrat und insbesondere Bundesrat Alain Berset als «Diktator» beschimpft hatten, vor dem wirklichen tyrannischen und menschenverachtenden Diktator Lukaschenko von Putins Gnaden in erbärmlicher Weise kuschen, wohl aus Angst, falls sie einmal mit diesem Verbrecherregime Geschäfte betreiben möchten, bei diesem dann abzublitzen. «Peinlich» ist noch extrem höflich für dieses unwürdige, devote Gebaren!

Andreas Burckhardt, Möhlin

Mars statt Erde

«Bürgerl-Ich: Ruedi Widmer über Mars, Maurer und Muslimversteher», WOZ Nr. 8/2021

Der US-Rover «Perseverance» ist kürzlich erfolgreich auf der Oberfläche des Roten Planeten gelandet. Dieses Fahrzeug soll nach Spuren des Lebens auf dem Mars suchen. Bald, «in etwa drei Monaten», soll auch die Sonde Chinas, die den Mars umkreist, einen Landeversuch auf dem Mars unternehmen. Wäre es nicht besser, die USA und China würden sich um die Probleme der Erde kümmern, statt auf dem Mars nach Spuren des Lebens zu suchen?

Wenn die Menschheit nämlich so weiterwirtschaften wird, werden vielleicht ferne Bewohner der Milchstrasse auch einmal nach Lebenszeichen auf der Erde suchen, wie jetzt die Erdbewohner auf dem Mars. Nach einem Atomkrieg auf der Erde? Die Atomkriegsuhr steht heute 100 Sekunden vor Mitternacht, vor dem Ausbruch eines alles vernichtenden Atomkriegs, wie Wissenschaftler angesichts der prekären politischen Lagen sagen. Trotz dieser bedrohlichen Lage und der Warnungen der Wissenschaftler investieren Schweizer Banken, Versicherungen und Pensionskassen weiter Millionen in Konzerne, die an der Produktion von Atombomben beteiligt sind. Auch die Zerstörungen der Umwelt, die im Gange sind, könnten das menschliche Leben auf der Erde einmal beenden, oder der Einschlag eines Meteoriten oder eine riesige Explosion eines Vulkans.

Es ist eigentlich nichts Neues, dass Fahrzeuge der Nasa auf dem Mars herumkurven, wie auf der Website der Nasa seit Jahren dokumentiert wird. «Opportunity» fuhr seit 2003 auf dem Mars herum, «Curiosity» seit 2012.

«Opportunity» und «Curiosity» kurvten schon damals mit Schweizer Maxon-Minimotoren auf dem Mars herum und mit Lithiumbatterien trotz der grossen Temperaturschwankungen auf diesem Planeten. Diese Fahrzeuge sandten auch schon Bilder und Messdaten zur Erde. Die Bilder und Daten wurden über eine um den Mars kreisende Zwischenstation, über den Mars-Orbiter, zur Erde gesendet.

Vor fünfzig Jahren fuhr auch schon ein Wägelchen mit Astronauten an Bord auf dem Mond herum, im Rahmen des Apollo-Programms. Sechsmal besuchten damals die Amerikaner den Mond. Die nächsten Mondlandungen, die 2024 oder später geplant sind, sollten daher ein Kinderspiel sein. Bei den sechs Mondlandungen zwischen 1969 und 1972 hatten wir noch keine PCs auf unseren Tischen und noch lange nicht gab es Handys.

Heinrich Frei, Zürich