WOZ News
Tiefschürfende
Der «Tages-Anzeiger» berichtete von einem salomonischen Vorgang am Bundesgericht: «Es hob die Baubewilligung für ein Mehrfamilienhaus an der Seestrasse in Rüschlikon aus.» Justitia wird künftig zusätzlich mit einem Spaten dargestellt.
Jürg Fischer
Schadenfrohe
In der Stadt St. Gallen sei in einem Mehrfamilienhaus «Deliktsgut aus vier Kellerabteilen geklaut» worden, meldete brühwarm das «St. Galler Tagblatt». Die delinquenten Kellermieter:innen wissen jetzt, dass unrecht Gut nicht gedeihet.
Jürg Fischer
Vorstädtische
Dieselbe Zeitung wusste über die vermutlich ungeimpfte Nummer 1 im Herrentennis: «Am Freitag meldete er sich erstmals aus dem Melbourner Quarantänehotel, in dem er untergebracht ist, während in Belgrad und davor für ihn demonstriert wurde.» Vor allem die machtvollen Demonstrationen vor den Toren Belgrads dürften die australischen Richter beeindruckt haben.
Karin Hoffsten
Genderflexible
In einem Interview mit dem ehemaligen St. Galler Fussballer und jetzigen «Vollzeitpapa» Tranquillo Barnetta bezeichnete das «Migros-Magazin» am Montag letzter Woche diesen als «Tranquilla Barnetta». Damit setzte das Medium die am gleichen Tag in Kraft getretene Möglichkeit, das amtliche Geschlecht anzupassen, in schwindelerregendem Tempo um. Vorschnell? In der Onlineversion des Mediums wurde die Geschlechtsumwandlung jedenfalls stillschweigend annulliert.
Jürg Fischer
Sachverständige
«Europa verdankt der gewaltigen serbischen Operbereitschaft viel», stellte der laut NZZ «härteste Journalist des Landes» in der «Weltwoche» fest, womit er beweist, dass er auch bezüglich Kunst der Töne fest im Sattel sitzt. Mit am beliebtesten sollen dort «Der fliegende Holländer» und die «Götterdämmerung» sein.
Karin Hoffsten
(Un)melodische
Für manche Ohren sind Wagneropern ja Kakofonien. Die in der «Tagesschau» von Nationalrätin Elisabeth Schneider-Schneiter erwähnte «Kakafonie» hingegen ist häufig auf Toiletten anzutreffen und wird, so diese öffentlich sind, gerne durch Hintergrundmusik übertönt.
Karin Hoffsten
Verwechselte
Letzte Woche erwähnten wir im Artikel über Jolanda Spiess-Hegglin eine satirisch gemeinte Fotomontage, die «statt des abgetrennten Kopfs der historischen Jeanne d’Arc» jenen einer Zürcher Journalistin abgebildet habe. Das war falsch: Die bedauernswerte Jeanne musste mit Kopf auf den Scheiterhaufen – ohne wäre es für sie einfacher gewesen. Das ursprüngliche Bild zeigte Louis XVI. Nun geloben wir, künftig mit Leidenschaft das zu fördern, was uns – noch im alten Jahr – in einem Zwischentitel unterlief: «Geistiges Waschtum».
Karin Hoffsten
Abgehangene
Auch hinter dem Satz «Die Meinungen der anderen hängte davon ab, wie nahe sie politisch den Grüngefärbten stehen» auf «Watson» vermuten wir geistiges Waschtum.
Karin Hoffsten