Politour
Ist Religion humorlos?
Über das komplizierte Verhältnis von Religion und Humor diskutieren die Islamwissenschaftlerin Arlinda Amiti, Peter Bollag, jüdischer Projektleiter CJP, und der Neutestamentler Moisés Mayordomo. Einführung: Christoph Peter Baumann, Religionswissenschaftler und Autor von «Humor und Religion». Moderation: Andreas Möri.
Basel Zwinglihaus, Forum für Zeitfragen, Gundeldingerstrasse 370, Do, 10. November 2022, 19 Uhr.
Palästina und Israel
Vom 15. bis 21. November besuchen Bassam Aramin und Rami Elhanan verschiedene Schweizer Städte, um mit einem breiten Publikum in Kontakt zu treten. Beide sind Mitglieder der Organisation Parents Circle – Families Forum, der israelische und palästinensische Menschen angehören, die im israelisch-palästinensischen Konflikt Angehörige verloren haben. Aramin und Elhanan zeigen ihre persönlichen Lebenswege auf, die familiären Tragödien, die ihr Leben gezeichnet haben. Trotz dieser Erfahrungen haben sie ihren Glauben an die Möglichkeit einer Aussöhnung und damit der Überwindung der Trauer behalten. Die beiden haben durch den Erfolgsroman «Apeirogon», den der irische Schriftsteller Colum McCann ihnen widmete, internationale Berühmtheit erlangt.
Zürich Reformierte Kirche Offener St. Jakob am Stauffacher, Di, 15. November 2022, 19.30 Uhr.
Winterthur Reformiertes Kirchgemeindehaus, Liebestrasse 3, Mi, 16. November 2022, 19.30 Uhr.
Bern Haus der Religionen – Dialog der Kulturen, Europaplatz 1, Do, 17. November 2022, 19.30 Uhr.
Fribourg Werkhof, Planche-Inférieure 14, Fr, 18. November, 19.30 Uhr 2022.
Lausanne Espace Dickens, Avenue Charles Dickens 4, Sa, 19. November 2022, 18.30 Uhr.
Genf Centre de l’Espérance, Rue de la Chapelle 8, So, 20. November 2022, 18.30 Uhr.
Basel kHaus, Kasernenhof 7, Mo, 21. November 2022, 19 Uhr.
Selbstbestimmung
Überall auf der Welt erleben wir, wie unzähligen Menschen das Grundrecht, über ihre Körper zu entscheiden, verwehrt wird. Angesichts der zunehmenden Verschlechterung der Menschenrechtslage haben sich die Amnesty Zurich English Group und die Frauenrechtsgruppe Zürich zusammengetan, um «My Body, My Choice» zu veranstalten. Es gibt eine Podiumsdiskussion mit Menschenrechtsaktivistinnen und Gesundheitsexperten. Man kann Menschen zuhören, die ihre Erfahrungen mit Abtreibung und sexualisierter Gewalt teilen. Oder sich von Menschenrechtskünstler:innen inspirieren lassen, die ihre Gedichte und Gemälde der körperlichen Selbstbestimmung und geschlechtlichen Gleichstellung gewidmet haben.
Zürich Gleis, Zollstrasse 121, Mo, 14. November 2022, Kunstausstellung 19 Uhr, Podium und Slam Poetry 19.30 Uhr. www.dasgleis.ch
Erdölhandel und Korruption
Genf, die Welthauptstadt des Erdölhandels, wird von einem Ereignis erschüttert: Das Unternehmen Gunvor wurde in der Republik Kongo der Korruption beschuldigt. Die Aktivisten Roland und Moke beschliessen, Licht in diesen Fall zu bringen. Sie wollen das Funktionsmodell des wenig bekannten Erdölsektors aufdecken und die Verantwortung der Schweizer Behörden hinterfragen, die diese Unternehmen unterstützen, ohne sie zu regulieren. Public Eye zeigt den Dokumentarfilm «Genève, du pétrole à tout prix» von Tay Blyth-Kubota und Roland Chauville. Danach Diskussion (auf Englisch) mit Koregisseur und Produzent Roland Chauville und Oliver Heimgartner, Kampagnenleiter bei der Koalition für Konzernverantwortung.
Bern Käfigturm, Polit-Forum Bern, Marktgasse 67, Mo, 14. November 2022, 19 Uhr.
Neutralität
Im Rahmen des Forums zum Konflikt um die Westsahara findet die Veranstaltung «Internationales Recht und Schweizer Neutralität» statt. Es sprechen die emeritierten Professoren Georg Kreis (Basel) und Werner Ruf (Kassel). Im Anschluss daran findet eine Publikumsdiskussion statt.
Zürich Volkshaus Zürich, Blauer Saal, Stauffacherstrasse 60, Mi, 16. November 2022, 19 Uhr.
Kulturelle Aneignung
Unter dem Titel «Die Feinheiten der Kultur(en) – Kulturelle Aneignung: Diebstahl oder Übersetzung?» laden Janice Ackermann, Paula Charles, Mark Damon Harvey und Mayar El Bakry ein, mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Sie schreiben dazu: «Kultur, im aktuellen politischen Klima, ist ein umstrittenes Thema. Dabei wird von der Mehrheitsgesellschaft gerne übersehen, dass die Beteiligung der Out-cultures erst seit wenigen Jahren überhaupt wahrgenommen wird. Durch diese gegebenen Machtverhältnisse ist es also nachvollziehbar, dass die Referenzkultur, die vorher einzig und allein über die Definitionsmacht verfügte, Ressentiments hegt. Aufgrund dieser gesellschaftlichen Reibungen brechen die Kommunikationslinien zusammen und behindern konstruktive Dialoge. Wie können wir diese Sackgasse überwinden? Wie können wir dem etwas entgegensetzen? Wir wollen gemeinsam die systembedingten strukturellen Ungerechtigkeiten erforschen, die die Gesellschaft in dominant und marginalisiert trennen.»
Zürich Rote Fabrik, Seestrasse 395, Fr, 11. November 2022, 20 Uhr.
Klima
«Wie kann die Klimakatastrophe aufgehalten werden?», so heisst der aktuelle Dokumentarfilm von Johanna Schellhagen. Darin wird die Frage aufgeworfen, warum seit Beginn der Uno-Klimakonferenzen im Jahr 1992 die jährlichen CO2-Emissionen nicht zurückgegangen sind, sondern vielmehr um über sechzig Prozent zugenommen haben. Und vor allem: Wie können wir die Klimakatastrophe aufhalten?
Filmemacherin Schellhagen begleitet junge Menschen aus der Aktivismusszene und spricht mit Menschen aus der wissenschaftlichen Forschung und aus der Arbeiter:innenbewegung. Als grundlegendes Problem kristallisiert sich dabei der Kapitalismus heraus, der ständiges Wachstum voraussetzt. Um diesen zu überwinden, bräuchte es aber eine Revolution – doch Revolutionen sind rar und selten erfolgreich. So schwenkt der Film zunächst in eine Analyse des revolutionären Scheiterns, wie zuletzt beim Arabischen Frühling, um dann mit den gezogenen Lehren vom Dokumentarischen ins Fiktionale zu wechseln und das kollektive Potenzial der Arbeiterschaft als möglichen Lösungsansatz zu identifizieren, mit der eine friedliche Transformation unseres Wirtschaftssystems gelingen könnte.
Ist diese spannende Vorstellung mehr als eine pure Utopie? Im Anschluss an den Film diskutiert das Publikum darüber gemeinsam mit Gästen aus der Aktivismusszene.
Zürich Rote Fabrik, Seestrasse 395, Do, 17. November 2022, 19.30 Uhr.