Die Forschung setzt sich erst seit kurzem mit der Frage auseinander, was Nanopartikel, die wir mit dem Essen aufnehmen, im Körper so alles anstellen können. Erste Resultate werfen mehr Fragen auf, als sie Antworten geben.

Nanotechnologie – Aufbruch ins Unbekannte.
Die Forschung setzt sich erst seit kurzem mit der Frage auseinander, was Nanopartikel, die wir mit dem Essen aufnehmen, im Körper so alles anstellen können. Erste Resultate werfen mehr Fragen auf, als sie Antworten geben.
Alke Fink und Barbara Rothen-Rutishauser haben das Adolphe-Merkle-Institut in Fribourg als nationales Kompetenzzentrum für Nanoforschung etabliert. Dabei war dessen Start noch von Machtkämpfen gezeichnet gewesen.
Die Industrie produziert immer mehr Konsumgüter, die Nanosilber enthalten. Die allermeisten sind indes weder nützlich noch sinnvoll. Sie gefährden allenfalls die Umwelt.
Eine Studie hat erstmals gezeigt: Standard-Testverfahren genügen nicht, um das Umweltrisiko von Nanomaterialien zu bewerten. Unter Umständen sind bereits niedrige Dosen giftig. Ob mit Nanopartikeln versetzte Sonnencreme den Biohaushalt von Gewässern beeinträchtigt, ist noch unklar.
Der Gewebeforscher Peter Gehr studiert das Verhalten von Nanopartikeln im menschlichen Körper. Während er als Präsident von Gensuisse die Gentechnik befürwortet, alarmieren ihn die neueren Erkenntnisse über Nanopartikel. Weshalb beunruhigt das sonst niemanden?
Mit einer gigantischen Spende aus der Wirtschaft wird an der Universität Freiburg ein Nanoforschungsinstitut aufgebaut. Nun hat der Direktor gekündigt, weil er um die Freiheit der Forschung fürchtet.
Der Ingenieur Walter Koch ist ein Nanopionier. Seine Waschbälle, Haushaltsprodukte und Pflanzenstärkungsmittel seien völlig harmlos, erklärt er.
In den Augen der Branche bergen nanotechnisch optimierte Lebensmittel grosses Zukunftspotenzial. Wenn nur die KonsumentInnen daran interessiert wären. Doch die sind ebenso verunsichert wie die Behörden.
Das neue Ökotoxzentrum in Dübendorf.
Synthetische Nanopartikel, etwa aus Titandioxid, werden längst im grossen Massstab industriell hergestellt. Der Chemiker Thomas Kuhlbusch hat untersucht, wo es dabei zu einer erhöhten Belastung für ArbeiterInnen kommen könnte.