

Annette Hug sucht den Genuss
Wo steht die Literaturkritik und wo geht sie hin? Ein Podium in Leukerbad wollte es wissen und verpasste die Chance einer kritischen Selbstreflexion.
Nach dem Verdikt des obersten US-Gerichts gegen die Abtreibung fragen sich Aktivist:innen in Texas, was schiefgelaufen ist – und sind entschlossen, sich das Freiheitsrecht zurückzuholen.
Bund und Kantone fördern Güterzusammenlegungen, was zum Bau neuer Strassen führt. Bedroht das die Artenvielfalt? Oder fördert es sie, weil steile Wiesen besser gemäht werden können? In Feldis GR sind die Landwirt:innen uneinig.
Es werde keine Rückkehr in die grausamen Zeiten geben, als die Frauen auf den Küchentischen von «Engelmacherinnen» verbluteten, oder die Föten mit zurechtgebogenen Kleiderbügeln selbst abzutreiben versuchten. Sowie am Freitag bekannt wurde, dass das weit nach rechts gerückte oberste Gericht der USA das historische Urteil im Fall «Roe vs. Wade» aufgehoben hatte, zeigten sich liberale Kommentator:innen empört und zugleich bemüht, derlei Befürchtungen zu zerstreuen.
Bildung für alle, und das umsonst: Im Netz gibt es gute linke Theorie-Podcasts frei zum Abruf.
Eine Reform der vorläufigen Aufnahme ist dringend. Nur die Partei von Justizministerin Keller-Sutter will das noch nicht wahrhaben.
Die Nationalbank hat die Zinsen erhöht. Eine schlechte Idee, findet der Fribourger Geldökonom Sergio Rossi.
Es war schon lange klar, dass es eng werden würde. Am Ende machte der Vorsprung von Gustavo Petro gerade einmal drei Prozentpunkte aus, und Kolumbien wird zum ersten Mal in seiner Geschichte einen linken Präsidenten bekommen.
In der internationalen Kunstszene zählen die Russin Victoria Lomasko und die Ukrainerin Alevtina Kakhidze zu den Besten aus ihren Heimatländern. Früher arbeiteten sie zusammen. Jetzt wirft die eine der anderen vor, den Westen zu manipulieren.
Die Mitglieder der Welthandelsorganisation (WTO) haben sich auf eine Aussetzung der Patente von Covid-Impfstoffen geeinigt. Das sei zu wenig, sagt die Altbundesrätin und Expertin für globale Gesundheitsfragen Ruth Dreifuss. Und sie kritisiert die Schweizer Regierung.
Die Nupes wird künftig in der Nationalversammlung die Opposition gegen Emmanuel Macron anführen. Das ist trotz starker Gewinne für die Rechten eine gute Nachricht für die Demokratie.
Seit langem wehren sich Geflüchtete gegen das behördlich geschaffene Elend in Berner Rückkehrzentren. Doch die Behörden ignorieren alle Kritik. Nun haben Aktivist:innen in Biel ein leer stehendes Altersheim besetzt.
Aus der Branche der Schweizer Politikberatung sticht eine Figur besonders hervor: Louis Perron, der auch international im Geschäft ist. Und dabei jüngst im philippinischen Wahlkampf eine seltsame Rolle gespielt hat.
Ruedi Widmer über Ölförderung, Gebietsabtretungen und die Scheichwahl
Lange Zeit blieben die Gewerkschaften und Arbeiter:innen in Grossbritannien passiv. Nun hat ein Aufbäumen eingesetzt, und es folgen eine grosse Demo und ein umfassender Streik im Transportwesen. Die Regierung ist alarmiert.
Als Antwort auf die Abhängigkeit von russischem Öl und Gas erfährt grüner Wasserstoff einen Aufschwung. Die Industrie sieht in ihm den Rettungsanker für ihre nicht länger zukunftsfähigen Geschäfte.
Gerhard Pfister mag es, über die grossen Linien seiner Politik zu dozieren. «Ab wann wird Neutralität unanständig?», fragte der Präsident der Mitte-Partei kürzlich mit Blick auf die Rolle der Schweiz im Krieg gegen die Ukraine.
Eine Recherche der «Zeit» zeigt Erschütterndes über die Tanzakademie Zürich – und ist leider doch nicht erstaunlich.
Wenn sich Menschen in den urbanen Zentren der Welt gegen ihre Verdrängung wehren, kämpfen sie um viel mehr als ein Dach über dem Kopf. Um die radikale Qualität ihres Widerstands zu verstehen, bedürfe es auch einer radikalen Forschung, sagt der Turiner Geografieprofessor Michele Lancione.
Als Präsident Brasiliens war Luiz Inácio Lula da Silva während der nuller Jahre eine politische Lichtgestalt – insbesondere für die Linke. Es folgte ein tiefer Fall, der im Gefängnis endete. Diesen Herbst tritt Lula erneut zur Wahl an. Sein erstaunliches Comeback ist für den amtierenden rechtsextremen Jair Bolsonaro eine ernste Gefahr.
Die Goldimporte aus Russland sind wegen der Sanktionsmassnahmen völlig eingebrochen. Vieles deutet darauf hin, dass trotzdem russisches Gold in der Schweiz landet – per Umweg über Dubai.
Genre, Mythos, Subkultur und Projektionsfläche: Mahraganat heisst die Musik, zu der ganz Kairo tanzt. Ein Backstagebesuch in Zürich – bei dem sich zeigt, was zum Vorschein kommt, wenn der Saal leer bleibt.
Jean-Luc Mélenchon hat geschafft, was viele französische Linke seit Jahren fordern: Bei den Parlamentswahlen tritt ein neues linkes Bündnis mit gemeinsamen Kandidat:innen an. Sollte der Coup gelingen, steht Präsident Emmanuel Macron vor einem Dilemma.
Satellitenbilder zeigen: Bergregionen werden immer grüner. Sie erwärmen sich etwa doppelt so schnell wie der globale Durchschnitt. Das bringt Stress in die Hotspots der Artenvielfalt.
Eine diplomatisch ausgehandelte Beendigung des Krieges in der Ukraine, die einst möglich schien, rückt immer weiter in die Ferne. Im Gegenteil: Die Fronten verhärten sich weiter – aus mehreren Gründen.
Der Finanzsektor überhäufte Tech-Start-ups mit Geld. Doch es zeigt sich immer mehr: Deren Geschäftsmodelle funktionieren nicht, stattdessen haben sie zu verheerenden Formen der Ausbeutung von Arbeiter:innen geführt.
Schon am Samstag war Uber aus Genf verschwunden. Auf der App tauchten keine Fahrgelegenheiten mehr auf. Seit acht Jahren ist das Unternehmen aus San Francisco in der Stadt präsent, nun hat es sein Angebot vorerst sistiert – nachdem tags zuvor das Bundesgericht der Genfer Regierung recht gegeben hatte, dass Uber-Fahrer:innen nicht als Selbstständigerwerbende zu definieren sind, sondern als Angestellte.
Sibylle Bergs neuer Roman «RCE» erzählt vom kommenden Aufstand gegen das Gesamtdesaster namens Gegenwart.
Jahrelang hat das Staatssekretariat für Wirtschaft russischen Oligarchen den roten Teppich ausgerollt. Nun soll es plötzlich Sanktionen gegen sie durchsetzen. Den Interessenkonflikt kann nur eine Taskforce auflösen.
Ein Hotelier im Berner Oberland nutzt Arbeiter:innen systematisch aus. Der Fall zeigt, wie wenig geschützt ausländische Mitarbeitende sind, die nur kurz in der Schweiz weilen und nicht über ihre Rechte Bescheid wissen.
Der Winterthurer Sozialdirektor Nicolas Galladé hat als Fussballfan viele Hochs und Tiefs durchgemacht. Dass sein Verein nach 37 Jahren wieder erstklassig spiele, solle nicht nur für den FC Winterthur, sondern auch für die Super League eine Herausforderung sein, findet der SP-Politiker.
Ein militärischer Angriff der Türkei auf Rojava steht unmittelbar bevor. Die Folgen werden brutal sein: zivile Opfer, Zerstörung, Vertreibungen. Doch der Westen schweigt, weil er die Türkei als Nato-Partner braucht.
Kriege, Hungersnöte, Coronapandemie – und über allem schwebt die immer beängstigendere Erderhitzung: Die Welt ist in eine Krisenspirale geraten, aus der es kein Entrinnen mehr zu geben scheint. Dennoch wäre es falsch, sich entmutigen zu lassen.
Am Weltwirtschaftsforum in Davos dominierte der Ruf nach härteren Sanktionen gegen Russland. Kenneth Roth, Chef von Human Rights Watch, warnt davor, das ganze Land ins Visier zu nehmen.
Eine der wichtigsten Filmkritiker:innen der Schweiz und viele Jahre WOZ-Redaktorin: Kürzlich ist Corinne Schelbert mit knapp 77 Jahren verstorben. Der Psychoanalytiker und langjährige Freund Berthold Rothschild erinnert sich.
Vor Gericht und vor der Kamera: Die unselige Gerichtsverhandlung zwischen Johnny Depp und Amber Heard ist ein Lehrstück in Sachen Instrumentalisierung der Öffentlichkeit.
Warum Internetmemes einem uralten kulturellen Muster folgen und zugleich kaum moderner sein könnten: Die Berner Literaturwissenschaftler:innen Joanna Nowotny und Julian Reidy forschen zu den oft witzigen Text-Bild-Collagen, die das Netz bevölkern.
Anfang Juli findet in Lugano die erste Konferenz zum Wiederaufbau der Ukraine statt. Dabei möchte FDP-Aussenminister Ignazio Cassis noch nicht über die Finanzierung sprechen. Warum bloss?
Seit Jahren setzen etliche Kantone auf Integrationsklassen. In Basel-Stadt verlangt nun eine Initiative die Rückkehr zu Kleinklassen. Ist der Traum vom Klassenzimmer, das allen Platz bietet, geplatzt?
Die Universität Zürich vergibt neu hoch dotierte Stipendien an Student:innen, die sie als exzellent einschätzt. Recherchen der WOZ zeigen nun, wer das Geld erhält: Es sind vor allem Männer ohne finanzielle Sorgen.