Wählerische Geber
Das internationale Nothilfesystem krankt an zu viel Bürokratie und zweifelhaften Kriterien
Der Ukrainekrieg, der so plötzlich begann und so viel Gewalt und Verwüstungen mit sich brachte, versetzte die Welt in Aufruhr. Und es stellte sich die Frage, wie die neuen Nöte finanziell bewältigt werden können und welche Folgen das für das globale Hilfssystem haben wird. Zumal viele andere schwere Krisen weiterbestehen. Sie drohen nur in Vergessenheit zu geraten.
Im Jahr 2020 waren 243 Millionen Menschen (darunter 82 Millionen Vertriebene) in 75 Ländern auf internationale Nothilfe angewiesen. Noch schlimmer wurde die Situation durch die Coronapandemie, als 19 Millionen Menschen Soforthilfe brauchten und gleichzeitig die Geberländer dazu neigten, internationale Verpflichtungen hintanzustellen und sich in erster Linie um die Gesundheitskrise in ihren eigenen Ländern zu kümmern.