WOZ News

Nr. 11 –

Flunkernde

«20-Jähriger in Führungsposition klaute aus der Kasse mit gefälschten Wahrenrückgaben», meldete der «Zürcher Oberländer». Wir gehen davon aus, dass diese Rückgaben mithilfe eines Lügendetektors bewiesen werden konnten.

Mangelwirtschaftliche

«Der Mangel an Lehrkräften entspannt sich», atmete der «Tages-Anzeiger» in grossen Lettern auf. Wir sind nicht sicher, ob ein entspannter Mangel nicht noch bedrohlicher ist als ein gestresster. Wir werden uns erst zurücklehnen, wenn der Fachkräftemangel auch auf den Redaktionen kein Thema mehr ist.

Getriebene

«Die Handschrift erlebt ein Revival. Im Kloster Einsiedeln schreibt man mit Federkeil und Walnusstinte. Wie früher die Mönche und Nonnen», schrieb der «Beobachter». Für alle, die mit Handschrifttechniken nicht mehr so vertraut sind: Der Federkeil ist das Ding, das man nach erledigter Korrespondenz als Spaltwerkzeug einsetzen kann.

Mondsüchtige

«Die ‹Mission to the Moonshine Gold› besteht zu einem Teil aus Gold. Auch wenn nur aus einem kleinen: der Sekundenzeiger. Dieser wurde aus Omegas eigener Goldierung ‹Moonshine Gold› hergestellt», wusste «Watson». Aufgepasst, ihr Swatch-Affinen: Der Goldanteil ist so klein, dass die Legierung nicht der Rede wert ist.

Vergeigte

«Dass der Cellist ein Stohmann von Putin war, ist möglich», mutmasste 20min.ch, das hier übergründlich gedroschen hat. Hoffentlich hat der Mann wenigstens auf seinem Instrument noch alle vier Saiten gehabt.

Gespeedete

«Ein elektronisches System des Autos erkannte das Verkehrsschild nicht – das entschuldigen den Fahrzeuglenker jedoch nicht», berichtete bluewin.ch über einen zu Recht gebüssten Autofahrer. Würde immer, wenn ein mediales System die Grammatik nicht erkennt, unsere Kasse klingeln, wären wir gemachte Leute.

Kafkaeske

Nach ihrem gewalttätigen Einsatz am 8. März twitterte die Kantonspolizei Basel-Stadt: «Alle verbliebenen Teilnehmenden der unbewilligten Demo wurden widerstandslos aus dem Kessel geführt und ebenfalls kontrolliert. Keine Verletzten, keine Sachbeschädigungen. Die unbewilligte Demo hat nicht stattgefunden.» Ein so eleganter Umgang mit unliebsamen Vorkommnissen hat Vorbildcharakter.

Herzige

Mit dem Zwischentitel «Zöllibat bleibt» brachte der «Tages-Anzeiger» ein wenig Heiterkeit in ein ödes Thema. Wir empfehlen der katholischen Priesterschaft ein Zöllimölli als Maskottchen.

Sorgenvolle

«Sorgt sich eine Frau über mehrere Jahre hinweg Vollzeit für die Kinder, ist der Wiedereinstieg in die Berufswelt schwieriger […]», berichtete der «Anzeiger Luzern». Wir können nur warnen: Das ständige Sorgenmachen führt zu Schlaflosigkeit und Faltenbildung, und den Kindern tuts auch nicht gut.

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